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Dort, wo sich heute das Okaukuejo Restcamp befindet war einst eine deutsche Polizei- und Militärstation. Der Ort hieß ursprünglich Okakwiya, "die Frau, die jedes Jahr ein Kind gebärt". Als sich im Jahr 1897 im Norden des Landes die Rinderpest epedemieartig ausbreitete, wurde hier eine Kontrollstelle zum Abgrenzen der nördlichen Ovambogebiete errichtet. So konnte die weitere Verbreitung der Seuche verhindert werden. 1901 wurde daraus dann ein befestigter Militärposten, das mittlere Glied in der Kette zwischen Sesfontein und Namutoni, allerdings mit geringer militärischer Bedeutung. Daher folgte dem Militär kurze Zeit später die Polizei und man errichtete einen runden Turm auf dem Gelände. Der heutige Turm stammt erst aus dem Jahr 1963 und man kann ihn besteigen. Vom Dach aus bietet sich ein toller Rundblick über die gesamte Anlage und den umliegenden Teil des Etosha National Park.
1950 wurde Okaukuejo das erste der Allgemeinheit zugängliche und ganzjährig geöffnete Rastlager im Etosha National Park. So begann der Tourismus in einem Schutzgebiet, in dem damals noch Menschen lebten und bis heute steigert sich die Zahl der Besucher ständig. Außerhalb der Tore gibt es mittlerweile ebenfalls viele Unterkunftsmöglichkeiten. Doch im Park direkt zu wohnen ist schon etwas Besonders und erspart lange Anfahrtswege. Die vier Camps im Park (Okaukuejo, Namutoni, Halali und seit September 2008 das Onkoshi Zeltcamp) sind allerdings von einem Zaun mit Toren umschlossen, die kurz vor Sonnenuntergang geschlossen werden und erst bei Sonnenaufgang wieder öffnen. Noch vor wenigen Jahren war es hier unorganisiert, einfach und preiswert. Das hat sich grundlegend geändert, die Preisexplosion nach der Renovierung war enorm und man findet heute geschmackvolle Zimmer mit modernen Bädern.
Herzstück der Anlage sind zwei Wasserstellen, zum einen der große Swimming Pool, ebenso wie in die anderen beiden Camps innerhalb der Nationalparkgrenzen gibt es in Okaukuejo ein Wasserloch, das nachts beleuchtet ist. Dies ist wahrscheinlich das berühmteste Wasserloch der Welt und in der Trockenzeit wimmelt es hier nur so vor lauter Tieren. Um ein Drittel des Umfangs herum stehen in einigem Abstand hinter einer Mauer Bänke und es gibt auch eine kleine Tribüne, von der aus in Ruhe nachtaktive Tiere beobachtet werden können. Hier hat man die Chance, Zebras, diverse Antilopen, Elefanten, Schakale, Nashörner, Löwen und Vögel aus der Nähe zu beobachten und zu fotografieren.
Ein super Teleobjektiv ist nicht nötig, man ist hier sehr nah dabei. Leider hatten wir Pech, denn wir kamen im April zum Ende der Regenzeit. Überall gab es Wasser im Park und die Tiere mussten nicht zu den Wasserlöchern. So sahen wir nach der Ankunft einen trinkenden Elefanten und ein paar Schakale, die Tauben rissen. Eine Eule flog vorbei, sonst zeigte sich nicht viel, außer Insekten rund um die Lampen, Webervögeln an einem großen Nest und Moskitos auf unseren nackten Armen. Und in der Nacht fing es dann an zu regnen, da gingen wir lieber früher ins Bett um am nächsten Morgen früh aufzustehen. Auch am Morgen waren kaum Tiere zu beobachten.
Der NWR bietet auch Rundfahrten im üblichen, offenen Safarifahrzeug am Morgen und am Nachmittag an. Sie kosten 500 N$ pro Person. Hier kann man auch Nachtpirschfahrten für 600 N$ buchen. In den modernen Fahrzeugen lagen sogar Decken, die wir in Ongava vermisst hatten. Organisierte Rundfahrten sind aber nicht nötig, denn hier im Etosha kann man endlich auch mal auf eigene Faust umherfahren und sein eigenes Tempo bestimmen. Die Wege sind gut und mit einem normalen Auto problemlos zu befahren.
Okaukuejo ist eines der staatlichen Restcamps im Etosha Nationalpark, das größte und das Berühmteste. Es befindet sich nur ca. 17 Kilometer vom südlichen Eingangstor des Etosha National Park, dem Andersson Gate, entfernt. Die Nächte vorher hatten wir in der Ongava Lodge verbracht, dem benachbarten Grundstück am Nationalpark. So hatten wir es nicht weit.
Der Etosha National Park verfügt über vier Restcamps: Okaukuejo (am Haupteingang des Etosha), Namutoni (ehemaliges Fort der Schutztruppe, naha am östlichen Gate zum Park) sowie Halali und das im September 2008 eröffnete Onkoshi Zeltcamp (beide ohne Zugang außerhalb des Nationalparks, nach Onkoshi darf man auch nicht im eigenen Auto anreisen). Jeweils rund 70 Kilometer sind die Camps voneinander entfernt.
Okaukuejo ist Sitz der Parkverwaltung und des ökologischen Instituts (Etosha Ecological Institute), wo Forschungen und Naturschutzmanagement betrieben wird. Es gibt einen Laden, einen Souvenir-Shop, eine Tankstelle und von hier aus lässt sich der westliche Teil des Etosha National Park sehr gut erkunden.
Es gibt verschiedene Unterkunftskategorien im Okaukuejo Camp: 30 Waterhole Chalets in der Nähe der Wasserstelle, 25 Bush Chalets, 2 Family Bush Chalets und 40 Doppelzimmer.
Wir hatten ein Waterhole Chalet gebucht. Diese liegen im neu gestalteten Teil der Anlage, angelegt wie ein Kraal, gruppieren sich die Unterkünfte rund um das Zentrum: das berühmte Wasserloch von Okaukuejo. Sehen kann man es aber nicht vom Zimmer aus, höchsten von den teuersten Unterkünften in der Mitte, die über einen Balkon in der ersten Etage verfügen. Diese insgesamt 5 doppelstöckigen Premier Waterhole Chalets haben 2 Schlafzimmer und bieten maximal 4 Personen Platz. Aber auch dort kann es bei 2 von 3 Häusern passieren, dass ein dicker Baum die Sicht auf das Wasserloch behindert.
Jeweils zwei Zimmer sind mit eigenen Eingängen in einem Waterhole Chalet Gebäude zusammen untergebracht, wir bekamen Raum Nummer 20. Der erste Eindruck ist durchaus positiv, die Einrichtung in Grau- und Brauntönen mit viel afrikanischem Ambiente. Die Räume sind zwar sehr klein, sind aber nett und modern eingerichtet. Es gibt eine Klimaanlage, einen Kühlschrank und rund ums Bett sorgt ein großzügiges, eckiges Moskitonetz für das richtige Afrikafeeling. Es gibt einen Mini-Flur am Eingang, im Zimmer gerade mal Platz genug um das Bett zu umrunden, einen Schrank und ein nettes Badezimmer. Dort fallen moderne Armaturen und nette Deko-Kleinigkeiten auf.
Das Bad hat zwar ein Fenster, leider befindet sich die Dusche aber in einer unbelüfteten Ecke. Die Wände aus glattem Putz waren bis zur Hälfte stetig feucht, was irgendwann mit Sicherheit zur Schimmelbildung beiträgt. Nicht gerade ein Ort, an dem wir mit Vergnügen geduscht haben und eine glatte Fehlkonstruktion. Da nützen auch kein großer Duschkopf und modernes Porzellan. Das Badezimmer lässt sich mit einer Türe verschließen und ist für zwei Leute gleichzeitig auch recht eng.
Wenn man sich durch die Vorhänge gegenüber vom Bett gekämpft hat, entdeckt man sogar eine Mini-Terrasse mit 2 Sesseln aus ausgefallenem Stahlgeflecht und Blick auf Palisaden ringsrum, die auf uns allerdings nicht besonders einladend wirkte. Nutzen konnten wir sie nicht, da es am Abend anfing zu regnen. Nach vorne kann man noch die Sitzgelegenheiten der Gemeinschafts-Terrasse mit dem Nachbarzimmer nutzen. Angenehm ist auch die Mappe mit Informationen, die in jedem Zimmer ausliegt. Ferner gibt es noch eine Inventarliste, die man kontrollieren soll. Es gibt im Zimmer auch die Möglichkeit, Kaffee oder Tee zuzubereiten und im Bad liegen Shampoo, Seife und die wichtige Anti-Insektenlotion bereit.
Ca. 40 Meter sind es von der Unterkunft zum Wasserloch, das Nachts beleuchtet wird. Im April war dort aber recht wenig los. Die Wege sind im Dunkeln schlecht beleuchtet, eine Taschenlampe ist wichtig. Neben dem Gelände befindet sich ein großer Parkplatz.
Die einfachen Bush-Chalets sind nicht sehr viel weiter vom Wasserloch entfernt und vielleicht nicht so nobel eingerichtet, genügen aber den Ansprüchen vollauf. Sogar vom Campingplatz läuft man nur wenige Meter weiter als von den neuen Unterkünften zum Wasserloch. Einen großen Preisunterschied gibt es nicht, weshalb man die Waterhole Chalets weit im Voraus buchen sollte, denn sie sind sehr beliebt.
Das Frühstück im Restaurant von Okaukuejo bedarf eigentlich keiner weiteren Beschreibung. Man findet etwas, das man essen kann. Die meisten Gäste sind am frühen Morgen sowieso in der Wildnis unterwegs, sobald das Tor geöffnet wird schwärmen sie aus.
Im Eingangsbereich des Restaurants roch es schon ziemlich widerlich nach Fett, so dass uns schlagartig der Appetit auf die dort zubereitete Eier/Bacon-Braterei verging. Der Rest des Angebotes war ganz o.K., der Toaster funktionierte mal wieder nicht richtig und der Saft schmeckte widerlich. Die Tische im Außenbereich sind nett, aber hier hält man sich ja sowieso nicht lange auf. Schnell einen Kaffee, etwas Brot, Joghurt und Obst und man ist wieder unterwegs im Park.
Am Abend grillen die meisten Gäste, leider ist dies nicht mehr an den Bungalows erlaubt, sondern nur noch im zentralen Grillbereich am Pool. Wir bekamen mit, wie sich Südafrikaner an der Rezeption darüber sehr aufregten, weil ja an den Bush-Chalets immer noch in jedem Garten der Grill vorhanden war. Da wir ohne Kühltasche unterwegs waren, trauten wir uns am Abend ins Restaurant. Über das Essen wird vielerorts ja Gruseliges berichtet und wir erwarteten das Schlimmste. Im Inneren ist das Restaurant riesig und ziemlich ungemütlich, eben auf Massenbetrieb ausgelegt. Schöner ist es, im Außenbereich zu sitzen. Das Licht zog allerdings die riesigsten Käfer an, die ich jemals fliegend gesehen habe. Dicke, schwarze Biester von halber Bierdeckelgröße, die laut brummend vorbeischwirrten und vom Licht angelockt am Boden oder auf den Tischen landeten.
Das Buffet am Abend kostet 150 N$ pro Person, dazu tranken wir ein Windhoek Lager Light für 14 N$. Man kann sich hier an einem Buffet Salat und Nachspeisen holen, Fleisch und warme Gerichte gibt es an einer extra Theke. Die Gemüsesuppe war ganz lecker, das Salatbuffet recht einfach. An der Grillstation wurden kleine Kudusteaks oder Schweinenacken nach Wunsch frisch gebraten. Der Koch hat die dünnen, winzigen Kudulappen auf unseren Wunsch wenigstens halbwegs Medium hinbekommen, sonst hätten wir Schuhsohle gehabt. Das Personal war insgesamt sehr freundlich.
Direkt daneben gab es Gemüse: trockenen Blumenkohl, halbgare Möhren, Reis, ledrige Pommesecken, frittierter Fisch mit Lederhaut und dazu eine Pfeffersauce. Alles eher die Qualität einer sehr mittelmäßigen Kantine, viel Verbesserungspotential, aber auch nicht so widerlich und ungenießbar wie oft behauptet wird. Eine Nacht kann man davon leben, länger hätten wir hier sowieso nicht bleiben wollen. Als Nachspeise konnte man sich Sandkuchen mit Sahnerand und Papaya/Ananas/Apfel Fruchtsalat holen.
Viel erwartet haben wir im Okaukuejo Camp nicht - auf Grund der vielen negativen Berichte - und wurden daher positiv überrascht. Für ein staatliches Camp gibt es eine Menge Ambiente, ein tolles Wasserloch wenn man zur richtigen Zeit dort ist und die Lage ist wunderbar zentral.
Im April 2009 waren wir 1 Nacht hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Parkverwaltung mit Direktlink zum Okaukuejo Camp.
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