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Nach unserer Ankunft am Mittag in Windhoek wollten wir nicht gleich am ersten Tag noch viele Kilometer fahren. Also haben wir uns für eine Übernachtung in Windhoek entschieden, für einen ruhigen Nachmittag zum Entspannen am Pool oder im Garten. Da wir Karfreitag ankamen, konnten wir so in Ruhe am nächsten Tag noch ein paar Besorgungen machen und gemütlich und gut ausgeruht zum nächsten Übernachtungsort fahren.
Unsere Wahl viel auf ein viel gelobtes Gästehaus, einfach vom Flughafen aus zu erreichen in einem noblen Vorort von Windhoek. Terra Africa hat eine wunderschöne Webseite, die nicht zu viel verspricht, was Ausstattung und Ambiente betrifft. Da wir an einem Feiertag am frühen Nachmittag ankamen waren allerdings der viel gelobte Manager und das Personal bis auf eine Mitarbeiterin komplett abwesend, das Restaurant geschlossen und alles sehr ruhig.
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, erkundeten wir erst einmal den schönen Garten und den kleinen, aber ausgesprochen hübschen Pool. Zum Entspannen genau das richtige. Gemütliche Liegen stehen zur Verfügung mit Schatten- und Sonnenplätzen. Der Garten ist zwar klein, aber verschachtelt und raffiniert angelegt und bietet verschiedene, nette Ecken zum Entdecken und Entspannen. Es gibt zwei Aussichtsterrassen mit Sitzecken und mit Blick auf Windhoek oder den Staatshaushügel. Daneben liegen kleine Teiche und Wasserspiele, es gibt einen künstlichen Bachlauf hinter dem Pool, darunter eine überdachte Grillzone, kleine Rasenflächen mit Sitzmöbeln und viel Liebe zum Detail. In den beiden großen Korbsesseln vor der Lobby lässt es sich besonders gut entspannen.
Kleine Vögel besuchen diese Idylle gerne, auch eine Schildkröte und behaarte Raupen konnten wir im Beet entdecken. Die auf der Webseite erwähnte Meerkat ließ sich leider nicht blicken.
Auch die Innenräume wie Lobby, Restaurant, Flure und Rezeption sind mit afrikanischen Kunstgegenständen und viel Detailverliebtheit gestaltet. Einige der Kunstwerke kann man auch kaufen. Hier kann man sich wie zu Hause fühlen, es gibt einige Bücher und Zeitschriften zum Blättern und große, verglaste Fensterfronten in Richtung Garten und Pool.
Selbstverständlich gibt es im Terra Africa auch kostenloses W-LAN sowie einen eigenen Internet-PC für die Gäste in einer Ecke des Speiseraumes. Geparkt wird auf dem gesicherten Grundstück, nachdem man ein Eisentor passiert hat.
Das Terra Africa Gästehaus befindet sich in der Kenneth McArthur Street im noblen Vorort Olympia, zwischen einigen afrikanischen Botschaften in der Nachbarschaft und direkt gegenüber dem neuen Staatshaus der Republik von Namibia gelegen. Vom Flughafen oder von der Innenstadt aus ist es einfach zu erreichen. Auch zu den Ausfallstraßen in Richtung Norden und Süden kann man sich kaum verfahren, außerdem liegt ganz in der Nähe Windhoeks neue Shopping Mall namens Maerua Mall.
Von dem erhöht liegenden Grundstück aus hat man einen schönen Blick auf die Vororte von Windhoek und auf das direkt gegenüber liegende Staatshaus. Ein kleiner Nachteil an der Lage ist die unmittelbar unter dem Gelände liegende Ampelkreuzung an der Zubringerstrasse. Da wir aber an einem Feiertag dort wohnten war Windhoek wie ausgestorben, der Verkehr und somit der Lärm hielt sich in Grenzen.
Das am Karfreitag um Punkt 15:00 Uhr dann gegenüber auf dem Hügel des neuen Staatshauses Bauarbeiten anfingen, dafür kann das Gästehaus nichts. Trotz Feiertag rammte man dort bis zum Abend Eisenstangen in den Boden.
Das Gästehaus verfügt über 9 Zimmer mit verschiedenen Lagen und wir bekamen einen Raum zum Garten hin. Unser Gepäck mussten wir selbst schleppen, dabei waren einige Stufen zu überwinden, die von Lobby und Zimmer aus direkt in den Garten führen. 8 Zimmer, auch unseres, verfügen über eine Dusche, eins hat wohl eine Badewanne mit Dusche.
Alle Zimmer haben Klimaanlage, Telefon, Fernseher, einen Kühlschrank mit einer Flasche Wasser und zwei Gläsern als Inhalt und einen kleinen elektronischen Safe im Schrank. Die Fenster sind bodentief mit Schiebtür und können komplett verdunkelt werden. Unser Schlafzimmer war geräumig, mit einem weiteren kleinen Raum eine Stufe höher zwischen Zimmer und Bad. Hier stand der gemauerte Schrank, an der Wand hing ein Spiegel und auf einem Tisch konnte man sich Kaffee oder Tee zubereiten.
Im einfachen Bad war es zu eng für zwei Personen, aber die Dusche funktionierte gut. Der Schrank ist hier nur eine recht unpraktische Nische mit Tuchvorhang und Klettverschluss. Aber da wir ihn für eine Nacht gar nicht nutzten war uns dies egal. Nicht ganz so glücklich waren wir mit den fehlenden Nachttischen am Bett, somit entfiel auch das Leselicht und die Ablage für beide. Es gab einfach keinen Platz, ein Tisch stand ein wenig abseits an der Wand, konnte aber nicht neben dem Bett stehen weil sich dort noch eine Tür in einen Nachbarraum befand. Eventuell war das Design dieses Zimmers mal anders gedacht gewesen - für einen längeren Aufenthalt hätte es uns gestört. Dafür gab es bequeme Matratzen, viele verschiedene Kissen und einen Radiowecker. An einer Zimmerwand bot eine breite, gemauerte Ablage viel Platz für Koffer und Taschen.
Das Frühstück wird im Restaurant eingenommen, mit Blick über Pool und Garten. Unter zwei Spiegeln ist auf einem großen Tisch das Frühstücksbuffet angerichtet. Es gibt Eier auf Wunsch am Tisch, der Rest ist Self-Service: Cerealien, Säfte, Joghurt, Obst, Wurst und Käse und Brot neben dem Toaster. Damit konnten wir uns für die bevorstehende Fahrt nach Erongo stärken.
Das Terra Africa Guesthouse verfügt auch über ein eigenes Restaurant für Gäste. Leider ist dieses nach Stand 2009 generell am Freitag und Samstag geschlossen. So machten wir uns am Karfreitag auf die Suche nach einem Restaurant und die Rezeption war dabei behilflich. Unsere erste Wahl, das NICE, war bereits ausgebucht. Da wir so gerne Wild essen, empfahl man uns Joes Bierhaus im Stadtteil Eros und wir bekamen noch einen Platz in diesem Kultlokal. Mit dem Taxi fuhren wir problemlos hin, bezahlt haben wir erst auf dem Rückweg. Einfach die Karte des Fahrers dem Kellner geben und der Rücktransport zum Guesthouse wird vom Lokal organisiert. Kosten für die relativ lange Fahrt waren in 2009 zwei mal 50 N$.
Die Wahl des Lokals erwies sich als originell, denn eigentlich ist Joes Bierhaus vom ersten Eindruck her so ziemlich das Gegenteil von dem, was wir im Urlaub normalerweise aufsuchen. Fast nur deutschsprachige Gäste, anscheinend Biergartenatmopshäre mit ziemlich viel Rummel, Stapel von Jägermeister- und Dornkatflaschen als Deko, viele große Gemeinschaftstische und in den verschachtelten Räumlichkeiten kann man sich glatt verlaufen. Trotzdem keine deutschtümelnde Gemütlichkeit, es lief gute Musik im Hintergrund und es gab hier supernette und fixe Bedienung trotz Stress und ein sehr gutes Fleischangebot auf umfangreicher Speisekarte. Nach Ankunft bekamen wir zwei Plätze an einem runden Tisch zugeteilt. Wir waren früh dran, aber trotz augenscheinlicher Leere war der Laden mit seinen 400 Plätzen wohl später voll ausgebucht. Die großen Nebenräume wurden nach und nach eingedeckt, nachkommende Gäste ohne Voranmeldung bekamen nur mit Mühe noch ein Plätzchen.
Wir bestellten beide ein Oryx-Carpaccio als Vorspeise. Etwas sehr tiefgekühlt, aber trotzdem lecker. Dann hatte ich "Namib Bush Fire" - ein Teller mit 3 Sorten Game: Springbock, Kudu und Strauß. Dazu gab es Ratatouille und knusprige Kartoffeln, die dünn wie Spagetti frittiert waren. Zur Abrundung wurde das Essen mit einem Glas Witblitz, hochprozentigem Schnapps aus Südafrika, in der Mitte serviert. Michael hatte ein tolles Stück Gemsbockfillet mit Ofenkartoffel, Pilzen und etwas Salat. Wir beide hatten hatten wie immer bei Wild "medium rare" bestellt und genau so lag es dann auch auf dem Teller: auf den Punkt dunkelrosa gebraten, puddingzart und sehr, sehr lecker. Das Fleisch war gut abgehangen und perfekt auf dem Grill zubereitet.
Als Nachspeise schafften wir dann gerade noch einen weiteren Witblitz namens Akkedis. Zum Essen tranken wir zuerst ein Windhoek Lager Draft und dann probierten wir noch ein Hansa Draft. Beides leckere Bierchen, wobei das Hansa etwas rauchiger und weniger herb schmeckt. Das Ganze kostet inklusive Trinkgeld 398 N$, also unter 40 Euro.
Nettes, gemütliches Vorort-B&B. Gut für die erste oder letzte Nacht vor dem Flug geeignet.
Im April 2009 waren wir 1 Nacht hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die schöne Webseite vom Terra Africa Guesthouse.
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Terra Africa Guesthouse im Kartenzentrum
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