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Von Groet aus fuhren wir an einem Tag etwas weiter südlich zum Ort Egmond-Binnen, das liegt im Landesinneren hinter dem beliebten Ferienort Egmond aan Zee. Im Auto hatten wir die Räder, unser Ziel war ein Parkplatz am Oude Schulpweg, der direkt neben dem schönen Restaurant Nieuw Westert liegt. Dort kann man wunderbar auf der Terrasse sitzen und die Frühlingssonne genießen.
Ich hatte die Region im Auge, weil hier ein Ferienhaus liegt, dass wir beinahe gemietet hätten. Leider war es besetzt, die Lage ist ideal. Restaurant direkt um die Ecke, Einkaufsmöglichkeiten in Egmond und der Zugang zum Noordhollands Duinreservaat liegt nur wenige Schritte entfernt.
Das vielfältige Naturschutzgebiete erstreckt sich entlang einer Strecke von etwa 20 Kilometern zwischen Wijk aan Zee im Süden und Bergen aan Zee im Norden. Es besteht hauptsächlich aus Dünen, Wäldern und Heideflächen und beherbergt eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Eine Fahrt mit dem Fahrrad war an diesem Tag unser Ziel, also packten wir die Räder aus und fuhren los. Doch zuvor sollte man hier einmal um die Ecke fahren, denn nicht weit vom Parkplatz befindet sich ein heiliger Ort. Der Adelbertusakker am Sint Adelbertusweg.
Dieser Ort ist nach dem Heiligen Adelbert benannt, der im Frühmittelalter als Prediger in diese Region kam. Nach seinem Tod wurde er auf dem Feld begraben, wo die Einwohner ihre Toten vermutlich schon lange vor Adelberts Ankunft verehrten und begruben. Im Frühmittelalter befand sich hier eine Holzkirche. Heute kann man eine Quelle sehen, der Sage nach sollen blinde und sehbehinderte Menschen davon profitieren, das Wasser aus dem Adelbertusput zu trinken. Bei unserem Besuch war es grün und friedlich hier, man kann auf einer Bank oder auf den Mergelsteinwänden der Tuffsteinkirche Platz nehmen und die Ruhe genießen.
Danach fuhren wir dann mit den Rändern ohne Plan in das Dünenreservat, mit 5.300 Hektar Fläche eines der größten Naturschutzgebiete in den Niederlanden. Hier wird der Erwerb einer Zugangskarte erwartet, womit man zum Erhalt des Naturschutzgebietes beitragen soll. Ein Automat zum Kauf der Duincard steht hier direjt am Eingang zum Dünengebiet am Wegrand. An diesen Automaten kann ausschließlich mit EC-Karte bezahlt werden, die sollte man also immer dabei haben.
Wir folgten dem Radweg in Richtung Süden und kamen an einem Wassergraben vorbei, an dem unzählige, sehr scheue Frösche sassen. Kaum nahmen sie unsere Schatten war verschwanden sie mit einem Spung unter Ästen und Blättern oder im Wasser. Ein richtig gutes Foto gelang uns hier nicht.
Unser Weg führt uns vorbei an einem riesigen Campingplatz in Bakkum und weiter zum Bezoekerscentrum De Hoep. Hier erfährt der Besucher alles über die Reinigung von Wasser in den Dünen Nordhollands. Nicht weit davon liegt ein Teich mit einer Vogelbeobachtungshütte. Dort war niemand und wir hatten den perfekten Platz für ein Picknick gefunden. Im Schatten sitzend auf Bänken verzehrten wir die mitgebrachten Brote, leider waren hier nicht viele Vögel zu beobachten.
Das Nordholländische Dünenreservat spielt auch eine wichtige Rolle in der Trinkwassergewinnung. Seit 1920 entnimmt die Provinciaal Waterleiding Bedrijf Noord-Holland hier Grundwasser und bereitet es für Trinkwasserzwecke auf. Damit werden mittlerweile fast ganz Nordholland und die Insel Texel versorgt.
Um die Wasserentnahme auszugleichen und den Grundwasserspiegel wieder zu erhöhen wird an drei Stellen aufbereitetes Oberflächenwasser zur Versickerung vom IJsselmeer und vom Lek zugeführt. Diese Sandfiltration sorgt für eine natürliche Reinigung, eine weitere große Versickerungsanlage befindet sich südlich von Castricum aan Zee.
Durch die Dünenlandschaft fuhren wir mit den Rädern dort hin und schauten uns die Wasserflächen an. Die "Kwal" ist eine innovative Versickerungsanlage, die dazu dient, Abwasser auf natürliche Weise zu reinigen. Sie besteht aus einem speziell gestalteten Wasserreservoir, das mit verschiedenen Pflanzen und Mikroorganismen gefüllt ist.
Das Prinzip der Kwal-Anlage basiert auf dem natürlichen Reinigungsprozess von Wasser durch Pflanzen und Mikroorganismen. Das Abwasser wird in die Anlage geleitet und durchläuft verschiedene Stufen der Reinigung. Die Pflanzen nehmen Nährstoffe aus dem Wasser auf und fördern das Wachstum von Mikroorganismen, die organische Verunreinigungen abbauen. Dadurch wird das Wasser auf natürliche Weise geklärt.
Es ist ein gutes Beispiel für nachhaltige Abwasserreinigung und trägt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei. Überall stehen informative Schilder und es gibt Holzplattformen für Beobachtungen. Und im Hintergrund rauchen die Schlote von Tata Steel bei Ijmuiden am Horizont.
Nach dem Besuch der Versickerungsanlage machten wir dann noch einen Abstecher nach Castricum aan Zee. Dort war es ziemlich voll, auf dem Fahrradparkplatz war kaum noch ein freier Platz. Kein Wunder, beim ersten warmen Sonnentag waren alle an der frischen Luft. Uns reichte ein kleiner Gang zum Strand, der sich sich über mehrere Kilometer erstreckt. Dort standen viele Strandpavillions und die Menge verlief sich.
Castricum aan Zee ist bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt, insbesondere während der Sommermonate ist hier sehr viel los, denn die Region ist auch als Tagesauflug für die Bewohner aus Amsterdam schnell erreichbar. Die Stadt Castricum selbst hat ein historisches Zentrum mit Geschäften und Restaurants.
Uns war es hier selbst in der Vorsaison zu voll und wir fuhren wieder zurück zum Auto in Richtung Egmond-Binnen.
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