Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Nach Shelly Beach führte uns der Zufall, es ist kein "Must see" Ziel aus dem Reiseführer und auch nicht besonders aufregend. Aber ein netter Ort um seinen Camper am Abend abzustellen und aufs Meer, genauer gesagt auf den Kaipara Harbour, hinauszuschauen. Wir kamen aus dem Norden, wo wir die letzte Nacht auf dem Waldcampingplatz im Waipoua Forest verbracht hatten. Der Weg führt durch fruchtbare Landstriche mit Obst- und Kartoffelanbau. Überall kann man unterwegs an kleinen Ständen anhalten und frisches Obst zu günstigen Preisen kaufen. Beliebt ist die Süßkartoffel namens Kumara und bei usnerem Aufenthalt gab es überall wunderbare, reife Avocados.
Wir folgten dem State Highway 16 in Richtung Helensville. Unterwegs überholten uns mit hoher Geschwindigkeit volle und leere Holzlaster, viel Wald war allerdings nicht auszumachen. Die Landschaft bestand hauptsächlich aus grünen Hügeln mit Weidewirtschaft und engen, kurvenreichen Straßen. An einem kleinen Rastplatz bogen wir ein und fanden dort ein ausgebranntes Autowrack als skurriles Fotomotiv. Drei wunderschöne Hähne kamen im Eiltempo angerannt und bettelten um Futter. Sie hatten sich schon an die Anwesenheit von Futterspendern gewöhnt und waren teilweise sogar recht aufdringlich. Als sie am Ende gar versuchten, in den Camper einzudringen, führen wir weiter
Auf unserer Karte war ein Campingplatz an den Parakai Hot Springs eingezeichnet und wir beschlossen dort die Nacht zu verbringen. Auf dem Weg in Richtung Meer wurde die Landschaft flacher. Nachdem wir die Stadt Helensville durchquert hatten bogen wir nach rechts auf die Parkhurst Road ab, überquerten eine Brücke über den Kaipara River und dann war es nicht mehr weit. Doch an den heißen Quellen angekommen, fanden wir zwar einen schönen Rasencampingplatz vor, der war jedoch gut belegt und befand sich gleich neben der Straße. Die Quellen waren eher ein großes Schwimmbad mit Dutzenden Gästen und Wasserrutschen. So lebhaft hatten wir uns einen ruhigen Abend nicht vorgestellt und wir beschlossen, noch ein einmal 19 Kilometer weiter bis Shelly Beach zu fahren wo ein weiterer Campground eingezeichnet war.
Am späten Nachmittag kamen wir dann in dem kleinen, verschlafen wirkenden Ort an und fuhren den Hinweißchildern nach. So kamen wir schnell ans Ufer der Bucht und zum Fischerpier. Ein Kiosk direkt gegenüber vom Pier erwies sich als Zahlstelle für den daneben unterhalb der Steilküste liegenden Campingplatz. Kein Schild wies darauf hin, zuerst dachten wir das Ganze wäre umsonst. Denn es gab hier keine Einrichtungen außer Toiletten und einer Dusche, die von allen Strandbesuchern benutzt werden konnte. Aber wir waren darauf ja nicht angewiesen, da wir mit dem großen Camper inclusive Dusche und Toilette ja unabhängig waren. Eigentlich war der Campingplatz eher ein großer Parkplatz, aber mit direktem Meerblick vorne und üppigem Grün mit viel Vogelgezwitscher im Hintergrund. Ausser uns befanden sich hier noch zwei Dauercamper, so daß wir fast alleine am Ende standen. Stromanschluß gab es in noblen Edelstahlständern an den Stellplätzen, auch eine Möglichkeit, den Abwassertank zu entleeren - allerdings nicht die Toilette.
Kaum hatten wir es uns gemütlich gemacht und den Stellplatz im Kiosk bezahlt, da zog es uns an den Strand der weitläufigen, ruhigen Bucht. Schnell noch ein Eis geholt und dann einen ausgiebigen Spaziergang gemacht. Der erste Weg führte auf das lange Pier und wir konnten ein paar Boote, Möwen und Fischer beobachten. Der Strand lag voller Muscheln, eigentlich gab es hier mehr Muscheln als Sand. Gesammelt haben wir aber keine, so interessant waren sie nicht. Da Ebbe war hatte sich das Meer zurückgezogen und wir konnten einige kleine Bewohner im Schlick beobachten - überall bewegten sich kleine Taschenkrebse.
Die Stimmung war schön, die Sonne ging langsam unter es ist herrlich ruhig in Shelly Beach. Ab und zu tuckerte der Traktor des Hafens hinunter zur Wasserlinie um ein Boot heraus zu ziehen. Trotz blauem Himmel wurde es mit ein wenig Wind schnell frisch. Kurz vor Sonnenuntergang stiegen wir die Steilküste hinauf zum Ortskern, denn dort schien die Sonne noch ein wenig länger als am Strand, der schon im Schatten lag. Auf den grünen Wiesen tummelten sich die Singvögel.
Der Rundweg führte wieder zurück zum Kiosk, der gerade zumachte. Zurück am Camper kochten wir uns ein leckeres Abendessen, öffneten eine Flasche Wein und genossen die Stille. Am nächsten Tag starteten wir früh am Morgen, nachdem wir noch an der örtlichen Dumpstation unser Abwasser losgeworden sind. Auf dem Tagesprogramm stand ein Besuch der Tölpelkolonie am Muriwai Beach ein paar Kilometer weiter südlich und die Fahrt durch Auckland in Richtung Coromandel.
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