Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Die Straße von Te Puke in Richtung Rotorua führt zuerst durch Wald, dann vorbei an idyllisch gelegenen Seen wie dem Lake Rotoiti und dem Lake Rotorua. Der erste Weg nach der Ankunft führte uns zur i-site, der örtlichen Tourist Information. Hier kann man sich mit Informationsmaterial zu Attraktionen der Umgebung, zu Thermalgebieten und Unterkunftsmöglichkeiten eindecken. Kaum hatten wir das Gebäude betreten, wurden wir gefragt ob wir an einer Umfrage teilnehmen möchten. Da kamen dann so Fragen wie: "Was schätzen Sie, was werden sie für Übernachtung, Essen und Eintritt in Rotorua ausgeben?" Die Fragen waren nicht ganz unberechtigt, auch wenn wir sie zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten konnten. Schließlich fanden wir erst beim anschließenden Stöbern in den Prospekten Hinweise auf die doch recht happigen Eintrittspreise.
Rotorua ist Kommerz pur, eine richtige Touristenfalle, in der man eine Menge Geld loswerden kann. Hier trifft man überall Touristenhorden, vor allem asiatischer Herkunft. Alles ist hier typisch neuseeländisch "Fun!Fun!Fun!" Ob man in einer Kugel den Hang herunterrollt, eine der vielen Maorishows besucht oder einfach nur die verschiedenen Thermalgebiete anschaut: Die Eintritte läppern sich am Ende zu einem hübschen Sümmchen. Für neuseeländische Verhältnisse ist es eine Großstadt mit ihren ca. 70.000 Einwohnern, die hauptsächlich von der Forst- und Landwirtschaft und von den über 600.000 Besuchern im Jahr leben.
Trotz allem ist Rotorua hochinteressant und man bekommt für sein Geld auch eine Menge an Eindrücken geboten. In Rotorua kann man nicht vergessen, daß unsere Erde einen flüssigen Kern hat, denn in der Stadt brodelt und dampft es an vielen Ecken, so wie im Kuirau Park im Zentrum. Rotorua trägt den Beinamen "Sulphur City" (Schwefelstadt) und liegt in der Taupo-Vulkanzone, mit nordöstlich verlaufenden Brüchen in der Erdkruste.
Die Pazifische und die Indo-Australische Erdplatte verschieben sich auch heute noch gegeneinander, was Erdbeben und Vulkanausbrüche zur Folge hat. Die Vulkanzone beginnt im Süden am Mount Ruapehu im Tongariro National Park und endet im Norden mit Neuseelands aktivstem Vulkan auf White Island in der Bay of Plenty. Geologen haben durch Messungen herausgefunden, dass die Erdkruste in der Umgebung von Rotorua stellenweise noch nicht einmal 1.000 Meter dick ist. Die hier lebenden Menschen sitzen auf einem vulkanischen Pulverfass, das öfter mehr oder weniger stark auf seine Existenz aufmerksam macht. Heftig war der Ausbruch des Vulkans nahen Mount Ruapehu Mitte der 90er, der mit seinem Ascheregen den Flugverkehr in Teilen Neuseelands für zwei Tage lahm legte. Im Buried Village nahe der Stadt kann man die Auswirkungen dieser Katastrophe besichtigen.
Rotorua hat mit einem Bevölkerungsanteil von über 30% Maori und nur 65% Europäern die höchste Dichte an Ureinwohnern Neuseelands und ist daher gut dazu geeignet sich mit der Maori-Kultur zu beschäftigen. Neben touristischen Veranstaltungen wie einem Hangi, Erdofen-Abendessen mit Tanzvorführungen und geführten Gruppen von Asiaten gibt es auch noch Schulen für Schnitzkunst und gelebte Maorikultur jenseits des Tourismus. Das Maori Art&Craft Institute und das Rotorua Museum zeigen Ausstellungen zur Geschichte und Kultur.
Einige Webseiten mit Angeboten verschiedener Veranstalter zum Thema Maori:
www.worldofmaori.co.nz
www.maoriculture.co.nz
www.mitai.co.nz
www.mokoia-island.com.
Mitten in der Stadt befindet sich das alte Dorf Whakarewarewa, wo schon im Jahr 1710 die Maori gesiedelt haben. Die Häuser stehen auf heißem, geothermischen Untergrund und überall dampft und brodelt es. Die Verstorbenen werden oberirdisch in Betongräbern begraben, gekocht wird im Garten in den heißen Quellen und über aufsteigendem, heißen Wasserdampf. Über allem liegt ein leichter Schwefelgeruch, an den man sich erst gewöhnen muss. Der Pohutu-Geysir im benachbarten Whakarewarewa Thermal Reserve sprüht seine dampfende Fontäne bis zu 30 Meter hoch.
Im Zentrum von Rotorua, nur wenige Gehminuten vom imposanten Bau der Tourist Information entfernt, befindet sich das alte Bath House in einem schönen Park und das im Jahr 1886 eröffnete Polynesien Spa. Hier kann man in verschiedenen Thermalwässern baden: einem säurehaltigen Wasser, welches gegen Rheuma, Hexenschuß oder Arthritis hilft und einem alkalischen, schwefelhaltigen Wasser welches die Haut weich macht und bei Hautekzemen wie Schuppenflechte hilft.
Dieses heute noch sprudelnde Heilwasser hat die ersten Touristen aus aller Welt angezogen. Das Bad ist in drei Bereiche unterteilt, für die jeweils Eintritt gezhalt werden muss: Adult´s Pool, das Family Spa und einen exklusiven Wellnessbereich namens Lake Spa. Es gibt ein großes Schwimmbecken mit 38°C warmen Thermalwasser sowie kleine, flache Becken mit jeweils 39°C, 41°C und 42°C am Ufer des Lake Rotorua. Die Becken befinden sich alle im Freien und werden von der Radium Hot Spring gefüllt. Auch ohne Eintritt zu zahlen kann man von außen einen Blick in das Becken mit den heißen Quellen werfen.
Das Rotorua Museum, das sich in dem benachbarten alten Badehaus befindet, zeigt eindrucksvoll die Geschichte der neuseeländischen Badekultur, außerdem noch diverse Maorischätze und Bilder und Dokumente über den Ausbruch des Vulkans Tarawera. Das oft auch Tudor Towers genannte Haus erinnert eher an den Schwarzwald als an Neuseeland und ist vom Government-Garden umgeben. Es wurde 1908 gebaut und wirkt mit dem Cricket-Spielfeld und den Bowling Greens typisch englisch. Wer echten englischen Rasen sehen will, ist hier richtig. Dazwischen gibt es üppige Blumenrabatten, Maori-Kunst und einen hübschen Pavillion.
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