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BAJAREQUE TRAIL

Der Bajareque Trail ist relativ einfacher, kurzer Rundweg. Er führt in eine sehr spezielle Region in einen Wald, der nach der Rodung für die Landwirtschaft wieder dem 2. Wachstum überlassen wurde. Weit oberhalb der Lodge öffnet sich dann die Landschaft und geht in Wiesen über. Hier oben weiden nur ein paar Pferde, der gesamte Rundweg ist knapp über 2 Kilometer lang.

Der Aufstieg durch den Wald beginnt am Coffee House und führt vorbei an einer Quelle, welche die Lodge versorgt. Schon nach wenigen Metern waren wir durchgeschwitzt, denn es geht ziemlich steil bergauf. Der Wald, der hier an die Wiesen grenzt, befindet sich in einem sehr speziellen Mikroklima. Dieses wird von den Bajarque-Nebeln gespeist, die hier aus der Lücke an den Nordhängen des Mount Totumas fallen. Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen sind in diesem Bereich reichlich vorhanden und atemberaubend. Bromelien und Orchideen bedecken zusammen mit Farnen, Moos und Flechten die gesamte Oberfläche der Bäume und Zweige.

So eine reiche Flora findet sich nur an wenigen Stellen auf den Gelände von Mount Totumas, daher sollte man diesen Aufstieg auf keinen Fall verpassen. Wir hatten Glück und wanderten hier am Morgen bei wunderbarem Wetter, oft quellen die Nebel über den Kamm und dann steht man hier schnell in den Wolken.

Aber genau diese Tatsache lässt die Pflanzen hier wachsen. Epiphyten sind keine Parasiten, da sie die Leitbündel ihrer Wirts- bzw. Trägerpflanze nicht anzapfen. Ein Vorteil einer solchen Lebensweise ist die bessere Verfügbarkeit von Licht, die am Waldboden meist begrenzt wäre. Ein Nachteil ist, dass die Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen nicht immer gewährleistet ist, da die Verbindung zum Erdboden fehlt. Hier oben im Nebelwald können sie gut wachsen und gedeien. Epiphytische Moose und Flechten saugen, wenn es regnet, in ihrer oft verfilzten, schwammartigen Masse große Mengen Wasser auf. Bei längeren Trockenperioden schrumpfen sie dann wieder zusammen und reduzieren ihren Stoffwechsel bis zur nächsten Regenzeit.

Die hier einzeln stehenden Bäüme haben auf ihren Ästen besonders schöne Bromelien. Sie besitzen kleine abgedichtete Öffnungen auf ihren Blättern, so genannte Saugschuppen, mit deren Hilfe sie Regenwasser und die darin gelösten Nährstoffe aufnehmen. Die Wurzeln der meisten epiphytischen Bromelien haben die Funktion der Wasser- und Nährstoffleitung zum größten Teil verloren und dienen meist nur der Befestigung am Substrat.






Schöne Aussicht

Nach dem Aufstieg durch den Wald oben am Wiesenrand angekommen, führt der Weg vorbei am "Thinking Rock". Der ist ausgeschildert und bietet einen schönen Ruheplatz mit Blick über die umliegende Flora und Fauna. Natürlich lässt sich hier jeder Wanderer auf dem Felsen sitzend fotografieren.

Der Weg führt dann weietr, immer wieder sind wir stehen geblieben, um die zahlreichen Flechten, Bromelien und bunten Vögel zu fotografieren. Auf der Baumrinde entdeckten wir an einigen Bäumen hübsche, kleine grüne Echsen. Es handelt sich um den Malachit-Stachelleguan (Sceloporus malachiticus). Diese Art bewohnt hier nur Nebelwälder zwischen 600 und 3800 Metern Höhe und versucht in dieser relativ feuchten Umgebung trockene und möglichst warme Biotope zu besiedeln. So ist der Malachit-Stachelleguan hier ein vornehmlicher Baumbewohner und vorwiegend an Baumstämmen lichter Wälder und auf felsigem Terrain zu finden. Wir haben gleich drei verschiedene Tiere am Wegrand entdeckt.

Von den offenen Weiden aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Berg Totumas und den Nationalpark La Amistad. Steil unten im Tal schaut man auf die Gebäude der Lodge, direkt unterhalb liegen die Wohnhäuser der Angestellten, die Cabin, die Kolibri-Futterstelle und das Coffee House.

Neben zahlreichen kleineren Vögeln konnten wir an einem kahlen Baumstamm noch ein Paar Arcon-Spechte beobachten, die hier ihre Bruthöhle hatten und auf Futtersuche in der Umgebung öfter mal landeten. Es handelt sich bei dieser Spechtart um Eichelspechte (Melanerpes formicivorus), deren Verbreitungsgebiet vom Südwesten Washingtons südwärts bis ins nordwestliche Südamerika reicht.

Von unserer erhöhten Position aus konnten wir sie gut fotografieren.

Der Weg führt dann wieder bergab, wobei uns ein paar Pferde auf dem Pfad entgegen kamen. Die Gatter, die man hier oben pasiert, sollte man wieder schließen, wenn man sie passiert hat. Weiter unten auf dem Rückweg zur Lodge konnten wir im Gras noch ein paar Grashpüfer fotografieren.








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