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| Primärwald |
Der Big Tree Loop ist mit Anmarsch von der Lodge etawa 3,5 Kilometer lang und eigentlich nicht schwierig zu gehen. Wenn man allerdings bei enormer Luftfeuchtigkeit 3,5 Kilo Kamera mitschleppen und diese oft hoch in die Bäume halten muss, dann wird auch dieser Weg schnell anstrengend. Um den Start zu erreichen muss man zuerst ca. einen Kilometer von der Bellbird Lodge über den Roble Trail laufen. Nach dem Frühstück liefen wir alleine los, in der Hoffnung noch einmal die Quezale vom Vortag zu sehen, deren Sichtung ich auf der Seite Birds beschrieben habe.
An einem Unterstand aus Holz gabelt sich dann der Weg, wir entschieden uns für einen Beginn auf der linken Seite und mit dem Uhrzeigersinn kamen wir dann auf der rechten wieder heraus, was vom Schwierigkeitsgrad der Strecke eine gute Wahl war: Erst einige steile Stellen, zum Ende hin flacher. Unten auf dieser Seite ist ein Querschnitt der Strecke zu sehen, den wir mit GPX Logger aufgezeichnet haben.
Schnell ist man im dunklen Wald und somit aus der brennenden Sonne heraus. Hier kann man einige Vögel beobachten und nachdem wir ein paar Schritte gegangen waren, hörten wir schon die ersten Brüllaffen. Eigentlich waren sie ziemlich nah, aber sie zu hören und sie auch zu sehen das sind im Nebelwald zwei Ereignisse, die sich nicht immer auf Anhieb kombinieren lassen. Die Königsdisziplin ist es, sie nicht nur zu sehen, sondern auch noch Fotos zu machen.
Während wir so in die Bäume schauten, flog plötzlich ein Quezal weit oben über dem Blätterdach der Baumkronen. Wir freuten uns sehr und nach einer Weile entdeckten wir, dass es mehrere Vögel waren, die hier auf der Suche nach reifen Beeren unterwegs waren. Leider ließen sie sich mal wieder hoch oben im Schatten auf den Ästen ieder. Wenn man die Kamera in die Höhe hält, dann beschlägt bei der Luftfeuchtigkeit schnell die Brille und man sieht nichts mehr. Alles sehr anstrengend selbst bei der hier moderaten Temperatur.
Trotzdem ist es uns später dann gelungen hier im Wald einige ähnliche Vögel aus der Trogon-Familie zu fotografieren.
Erst später bei Betrachten der Bilder haben wir erkannt, dass es verschiedene Vögel waren mit unterschiedlichen Schwanzfedern. Wahrscheinlich habe ich ein Trogon Weibchen mit Beere im Schnabel und einen jungen Quezal erwischt.
Kaum hatten wir den anstrengenden Teil hinter uns und die Vögel waren wieder verschwunden, hörten wir die Brüllaffen ziemlich nah. Und dann kam auch schon die ganze Bande hoch oben über unseren Köpfen und überquerte auf Ästen den Weg. Dabei regnete es Wasser von den Blättern auf uns herunter. Ausgiebig wurde von einem Männchen gerufen und wir wurden misstrauisch beäugt. Ein verliebtes Paar ließ sich beim Zusammensein nicht stören und wir fanden sogar einen freien Blick durch die Äste der umliegenden Bäume auf die beiden Verliebten.
Auf dem Big Tree Loop kann man schön den Übergang vom ehemals gerodeten und wieder nachgewachsenen Wald und dem ursprünglichen Primärwald beobachten. Dieser Weg belohnt die Gäste oft mit drei Affenarten, Quetzalen, Trogons, Bellbirds, Coatis und Raubkatzenspuren. Die hier aufgestellten Wildkameras haben schon Tapire und kleine Raubkatzen aufgenommen, mehr dazu in diesem Video.
Der Abschnitt durch dem Primärwald bietet ein paar atemberaubende alte Bäume, die an Säulen einer Kathedrale erinnern. Schlingpflanzen winden sich an dünneren Stämmen und auch im Unterholz lohnt es sich genau hinzuschauen.
Hier findet man Käfer, Gliederfüßler, kleine Frösche und auf dem Boden hüpfende Vögel. Auch die Flora ist hier üppig, im Grün blühen bunte Blüten und überall wachsen Pilze. Vor allem an dem toten Holz, das auch oft Insekten beherbergt.
Es gibt eine Abzweigung ungefähr zur Hälfte des Rundwegs, den ausgeschilderten La Amistad Trail. Diese gut präparierte Strecke mit mittelschwerem Schwierigkeitsgrad führt vom Nebelwaldreservat Mount Totumas hinein in den Nationalpark La Amistad. Etwa 199.000 Hektar des Parks liegen in Costa Rica, 207.000 Hektar in Panama.
Wir wären ihn gerne ein Stück gegangen, aber dafür reichte unsere Kraft an diesem Tag nicht mehr aus und am nächsten Tag hat es in Strömen geregnet. Hier soll man oft Brüllaffen und Klammeraffen sehen. Die Gesamtlänge des Weges hängt davon ab, wie weit man in den Nationalpark vordringen möchte und wie fit man ist. Eintritt zahlt man nicht, wenn man von dieser Seite aus in den Nationalpark kommt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist ein verlassenes altes Auto mitten im Urwald. Eine Rundtour ist ab der Abzweigung ca. 8 Kilometer lang.
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