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Das Klima im Addo ist gemäßigt bis warm, dabei gibt es keine Trockenzeit, sondern es kann zu jeder Jahreszeit mal regnen, mit etwa 450 mm pro Jahr etwas mehr als halb so viel wie in Deutschland. Dies heißt für Afrika, dass die Vegetation immer Nahrung für die Wildtiere bietet und das Reservat das ganze Jahr hindurch geöffnet ist.
Im Winter und Frühjahr ist besonders nach Regenfällen alles saftig und grün. Im Frühjahr bilden besonders die Vygies(Mittagsblumengewächse) einen farbenprächtigen Blütenteppich. Die manchmal sehr drückende Sommerhitze wird hier durch eine kühle See Brise gemäßigt, dann ist die Landschaft aber eher trocken und braun. So sind die Tiere natürlich besonders gut zu beobachten, weil sie auf die Wasserstellen angewiesen sind.
Es gibt nicht nur Elefanten im Addo National Park, sondern auch zahlreiche Kudus und diverse andere Antilopenarten. Buschbock, Kuhantilope (Red Hartebeest), Elenantilope und den Kap-Geisbock findet man im Addo.
Raubkatzen gibt es nur wenige im Park. In der dem Parkteil der Zuurberg Region muss man schon sehr viel Glück haben, um einen der wenigen hier lebenden Leoparden zu sehen. Im Oktober 2003 wurden im Hauptpark 6 Löwen eingeführt. Zwei Gruppen von jeweils einem Männchen und 2 Weibchen wurden in weit voneinander entfernten Gebieten des Parks ausgesetzt, so sie zwei unabhängige Rudel bilden konnten. Die Einführung der Löwen war nötig, um die Population der verschiedenen Antilopenarten im Gleichgewicht zu halten. Gesehen haben wir beim letzten Besuch im März 2017 in 3 Tagen leider keinen einzigen.
Auch Schabrakenschakale, Meerkatzen, Stachelschweine und Warzenschweine mit hoch in die Luft gereckten Schwänzen kann man am Wegesrand und an den Wasserlöchern beobachten. Schildkröten in jeder Größe kreuzen ebenso oft den Weg wie flinke Insekten und kleine Echsen.
Auf den weiten Grasebenen und auf den Feuerschneisen lassen dich die Tiere besonders gut beobachten und vor allem die Wasserlöcher ziehen sie magisch an. Mehr zu einer riesigen Elefantenversammlung findet ihr auf der Seite Hapoor Treffen.
Manchmal überqueren große Elefantenherden mit Jungtieren die Straße und dann heißt es für die Autofahrer anhalten, denn die Tiere haben hier Vorfahrt. Langsam zupfen sie Grasbüschel aus und fressen in Seelenruhe nur wenige Meter vom Auto entfernt.
Außerdem gibt es im Addo eine der wenigen Büffelpopulationen Südafrikas ohne Maul- und Klauenseuche. Sie haben einen hohen kommerziellen Wert, da sie frei gehandelt werden können. Die Büffel sind vorzugsweise nachtaktiv und bilden hier keine Herden, wie sonst überall in Afrika, sondern leben in kleinen Familienverbänden. Meist führt eine Leitkuh die Gruppe an.
Bekannt ist der Addo neben den Namensgebern, den Elefanten, vor allem auch für einen wesentlich kleineren Bewohner, der allerdings mit den Dickhäutern in Symbiose lebt: der Pillendreher. Man muss auf den Wegen vorsichtig fahren, denn auch hier liegen die Objekte, die für die dicken schwarzen Käfer von großem Interesse sind: die Dunghaufen der Elefanten. Auch diese Tierchen haben hier Vorfahrt, es gibt sogar ein eigenes Straßenschild für sie.
Der Flightless Dung Beetle, der in Südafrika nur noch in dieser kleinen Region zu finden ist, rollt aus dem Elefantenmist große Brutbälle für seine Larven und transportiert sie in unterirdische Brutkammern. So ergibt sich ein perfektes Recycling-System: die doppelt verdaute Pflanzennahrung wird als Dünger wieder direkt in den Erdboden eingebracht. Auf einem Haufen konnten wir eine große Versammlung dieser Tierchen direkt neben dem Auto fotografieren. Leider findet man auch immer wieder Verkehrsopfer, die unaufmerksamen Fahrern zum Opfer fielen. Man sollte hier niemals über Dunghaufen fahren.
Die Vogelwelt ist mit 185 verschiedenen Arten gut vertreten und abwechslungsreich. Strauße, Paradieskraniche, Mousebirds, Glanzstare, Nilgänse, Sunbirds und diverse Taubenarten lassen sich leicht in dichten Busch und auf den Grasebenen entdecken. Bokmakieries haben wir hier zum ersten Mal sehr viele gesehen, unten auf meinem Video könnt ihr den schönen Gesang am Morgen hören. Raubvögel sind hier eher ein seltener Anblick
Den neuern Teil des Addo am Meer haben wir bisher nicht besucht, dies steht jedoch 2018 bei einem erneuten Besuch auf der Liste.
Durch die Ausdehnung des Parks bis zur Marine Section am Pazifischen Ozean gehören seit einigen Jahren auch verschiedene Walarten und Haie zum Bestand. Damit machen sie den Addo zum ersten Big-Seven-Park in Südafrika.
Der Meeresteil des Parks umfasst auch die Inselgruppe von St.Croix Island, hier ist die Heimat einer riesigen Anzahl an unterschiedlichen Vogelarten. Auf St.Croix die größte Brutkolonie von afrikanischen Pinguinen weltweit, leider ist sie ist von ehemals 60.000 Vögeln auf derzeit 22.000 Exemplare geschrumpft, was knapp die Hälfte der weltweiten Population ausmacht. Dann gibt es noch Bird Island, auch hier lebt eine Kolonie von afrikanischen Pinguinen. Die Hauptrolle spielt hier der Kaptölpel, 250.000 Vögel leben auf der Insel und sie ist somit die größte "Tölpel-Siedlung" der Welt. Die Bird Island Inselgruppe umfasst auch noch ein kleines Inselchen namens Black Rocks, auf der 6.000 Kaprobben ihre Brutstätte haben.
Im Winter brüten seltene, rosafarbene Meerschwalben auf der Vogelinsel und in den Dünen an der Küste brüten sibirische Falken. Meerschwalben aus der Arktis machen hier an der Küste gerne einen Zwischenstopp auf ihren langen Flugstrecken.
Touren zu den Meeresbewohnern kann man buchen unter www.raggycharters.co.za.
Ist man im April/Mai vor Ort, dann kann man Zeuge einer der größten Tiermigration der Welt werden: der legendäre Sardine Run! Im südafrikanischen Winter ziehen riesige Fischschwärme an der Küste entlang und locken zahlreiche große Räuber an.
Im Küstenstreifen des Greater Addo Elefant Park, zwischen Port Elizabeth und Port Alfred, erstreckt sich eine wunderbare Küstenlanschaft. Hier gibt es den Alexandria Hiking Trail, eine zweitägige Wanderung die durch die zweithöchsten Wanderdünen der südlichen Hemisphäre führt. Wer Glück hat, kann von den einsamen Sandstränden aus im Meer Delphinschulen und Wale beobachten.
Hauptsächlich besteht der Bewuchs im Addo aus niedrigen Sträuchern und Büschen. Hinter denen kann sich allerdings ein Elefant durchaus verstecken. Manchmal schaut nur der grau-braune Rücken über dem Grün hervor. Man glaubt es kaum, aber man entdeckt die riesigen Tiere im Gebüsch recht schwer, wenn sie nicht direkt neben dem Weg stehen, siehe Foto rechts.
Dominierende Pflanze und bevorzugte Elefantenspeise ist der in Pink blühende Speckbaum (portulacaria afra) mit seinen kleinen, saftigen Blättern und einer Höhe bis zu 3 m. Diese Sukkulente besitzt einen sehr hohen Wassergehalt und ist nahrhaft und schmackhaft, daher fressen auch die meisten Huftiere die Blätter. Das Spekboomveld bedeckt 80% der Reservatsfläche.
Es gibt zwar einige Bäume im Park, doch kaum einer ist höher als 5 Meter, denn bevor er eine gewisse Höhe erreichen kann, wird er von den gefräßigen Dickhäutern zurechtgestutzt. Zur Erforschung des Wildfraßes gibt es einige eingezäunte Kontrollflächen, an der Biologen überprüfen, ob und wie stark die Elefanten die Vegatation schädigen.
Typische Bäume neben dem Spekboom sind der Karoo Boer Bean und der Guarrie. Daneben wachsen diverse Aloenarten, Vygies (Mesembryanthemum) und Pelargonien. Im Winter erblühen die Aloen mit ihren roten und orangen Blüten.
Auffällig ist auch der Thorny Taaibos, dessen ungewöhnlich lange, helle Dornen weit über die Blätter hinausragen. In der Zuurberg Section und am Darlington Dam ist die Vegetation völlig anders. Hier wachsen Fynbos und die Pflanzen der Succulent Karoo.
Wanderer können in einem abgetrennten, 400ha großen und elefantensicheren Reservat die Flora und Klein-Fauna in aller Ruhe aus der Nähe betrachten. Der Spekboom Trail ist 12 km lang und man benötigt ca. 3-4 Stunden.
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