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Eines Vorweg: Die hier zusammengetragenen allgemeinen Informationen über gesundheitliche Risiken in Südafrika und die persönlichen Konsequenzen, die wir daraus für unsere Reisen gezogen haben, können nur eine Anregung sein und ersetzen keine ärztliche Auskunft.
Grundsätzlich gilt, sich vor einer Reise nach Südafrika über die gesundheitlichen Risiken zu informieren. Wer, wie wir, nur im Süden in der Kapregion bleibt, der braucht sich über Malaria keine Gedanken zu machen. Eine Rundreise im gesamten Land führt allerdings in gefährdete Gebiete und eine entsprechene Prophylaxe gegen eine Malariainfektion ist unbedingt zu empfehlen. Da im Einzelfall unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen sind, empfiehlt es sich immer, rechtzeitig - etwa 6 bis 8 Wochen vor der Reise - eine persönliche Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen.
Bei Einreise aus einem Gelbfieberinfektionsgebiet ist eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben, ausgenommen sind Kinder unter 1 Jahr. Zu empfehlen ist eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Polio (Kinderlähmung).
Im Norden und Osten des Landes sind die meisten Binnengewässer mit Bilharzia verseucht. Das sind Saugwürmer, die die gefährliche Bilharziose verursachen können. Daher nie in stehenden Gewässern baden, auch nicht nur mit Füßen oder Händen.
Über Risiken und Krankheiten im Reiseland, sowie über die allgemein gültigen Vorsichtsmassnahmen informiert ausführlich der folgende Link:
www.medizin-netz.de/reisemedizin/suedafrika.htm
Falls doch mal was passiert: Südafrika hat eine gute medizinische Infrastruktur. Es ist zwar schon lange her, aber im Groote Schuur Hospital in Kapstadt wurde 1967 die erste Herztransplantation an einem Menschen durchgeführt. Manche Touristen kommen sogar hierher, um sich operieren zu lassen weil es zum Beispiel preiswerter ist als in Deutschland. Vor allem der Markt von Wellness- und Schönheitsoperationen boomt in Südafrika.
Da die Hygienevorschriften ziemlich streng sind, kann man Leitungswasser überall im Land gefahrlos trinken. An einigen Orten schmeckt es allerdings schrecklich, so zum Beispiel in Graff-Reinet, das bekannt ist für sein schwelfelhaltiges Trinkwasser, das nach faueln Eiern stinkt, wenn es einige Zeit gestanden hat. Auch an der Küste der Overberg-Region gibt es oft Brackwasser aus der Leitung, das nicht besonders gut schmeckt.
Auch beim Essen in Restaurants braucht man sich in Südafrika keine Sorgen zu machen, jedenfalls nicht mehr als in Deutschland.
Alle sozialen Probleme in Südafrika werden durch ein großes gesundheitliches Problem in den Schatten gestellt beziehungsweise dadurch verschärft: Die Krankheit Aids.
In Südafrika sterben wöchentlich ca. 1.000 Menschen an den Folgen ihrer HIV/Aids Erkrankung. Mit 1.400 bis 1.700 neuen HIV-Fällen pro Tag hat das Land die höchste Infektionsrate weltweit und zehntausende Menschen sind zum Tode verurteilt.
Unglaubliche 4,5 Millionen sind Träger des Virus. In Botswana, Lesotho, Namibia, Südafrika, Swasiland, Sambia und Simbabwe sind inzwischen mehr als ein Fünftel der erwachsenen Bevölkerung mit HIV infiziert. Jährlich sterben Millionen, und die durchschnittliche Lebenserwartung sinkt allmählich auf 30 Jahre und darunter.
Ende 1997 verabschiedete die südafrikanische Regierung ein Gesetz, "Medicines and Related Substances Control Amendment Act, Act 90 of 1997", das es dem Land ermöglichen würde, generische Versionen von patentgeschützten Medikamenten zu importieren oder per Zwangslizenz selbst zu produzieren. Seitdem ist das Gesetz blockiert, weil 39 internationale Pharmakonzerne sofort eine Klage eingerreicht haben. Der Prozess wurde erst Ende April 2002 wieder aufgenommen und wird mit Spannung weltweit verfolgt. Es geht dabei unter anderem auch um Mittel gegen Aids, aber auch um Medikamente gegen Armuts- und Tropenkrankheiten wie Tuberkulose und Malaria.
Festus Mogae, der Präsident von Botswana, wo ein Drittel der Erwachsenen HIV-infiziert sind, sagte beim 13. Internationalen AIDS-Kongreß in Durban: "Wir befinden uns wahrlich in einer nationalen Krise. Wir sind von der Ausrottung bedroht. Die Menschen sterben in erschreckend hoher Anzahl. Wir verlieren die besten unserer jungen Leute. Es ist eine Krise allererster Ordnung."
Das gilt auch in noch höherem Masse für Südafrika. Angesichts des unglaublichen Ausmaßes an Sterbefällen in Afrika, wie es sich an den jüngsten, immer noch unvollständigen Zahlen ablesen läßt, ist der Vergleich mit dem Schwarzen Tod, der im Mittelalter ein Drittel bis die Hälfte der europäischen Bevölkerung hinwegraffte, somit völlig gerechtfertigt.
Aber es gibt auch kritische Stimmen zum Thema, die begründete Zweifel an den offiziellen Darstellungen anmelden. Die meisten Infizierten sind arm und schwarz und heterosexuell. Armut und Aids stehen in Afrika also in direktem Zusammenhang, altbekannte Armutskrankheitem werden auf Grund falscher Bewertungskriterien oder fehlender Analysemethoden der Einfachheit halber zu Aidsfällen umgedeutet.
Zur Entwicklung in Südafrika hat Ilse Lass den den umfangreichen Beitrag "Frei von Armut, frei von AIDS" veröffentlicht, versehen mit einem umfangreichen Quellenverzeichnis, das viel über die Problematik aussagt. Sehr empfehlenswert, unbedingt lesen!
Ebenfalls kritisch setzt sich der Artikel von Dr. Christian Fiala zum Thema Aids in Afrika auseinander.
Malaria wird durch einzellige Parasiten verursacht und diese werden durch weibliche Stechmücken (Anophelen) übertragen. Symptome sind Fieber, begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen mit starkem Krankheitsgefühl, Schüttelfrostst und Schweißausbrüche können ebenfalls vorkommen. Die malaria tropica hat eine Inkubationszeit von 7-12 Tagen und ist die bösartigste Form, sie kann rasch zu lebensbedrohlichen Zuständen mit Koma, Nierenversagen und Schock führen.
Die "gutartige" Malaria (tertiana) kann nach 9-16 Tagen auftreten, bisweilen aber auch noch bis zu einem Jahr nach der Rückkehr. Spätere Rückfälle sind extrem selten. Die Diagnose wird während der akuten Erkrankung durch den mikroskopischen Parasitennachweis im Blut gesichert. Trotz zunehmender Resistenzprobleme ist die Malaria bei rechtzeitiger Behandlung heilbar.
Eine Malaria-Prophylaxe empfiehlt sich nur für den Norden des Landes, und vor allem, wenn man während der Regenzeit reist, verstärkt im November - Mai. Ein besonders hohes Risiko besteht in den Küstengebieten im Nordosten von Natal (Distrikte Ingwavuma u. Ubombo).
Ein geringeres Risiko hat man bei Reisen im restliches Tiefland im Norden von Natal (Zulu-Land) bis 29° S (Tugela-Fluss), sowie im Norden und Osten von Transvaal im Juni - Oktober; im Kruger-Park nimmt das Risiko von West nach Ost (Grenzgebiet zu Mosambik) zu.
In den übrigen Landesteilen besteht kein Risiko, viele Game Lodges werden auch gerne mit dem Zusatz "Malaria free".
Ein konsequenter Mückenschutz in den Abend- und Nachtstunden verringert das Malariarisiko erheblich. (Expositionsprophylaxe). Ergänzend wird die Einnahme von Anti-Malaria-Medikamenten (Chemoprophylaxe) bei Reisen in Risikogebiete empfohlen. Malariaprophylaxe für diese Regionen ist aber durchaus umstritten. Südafrikanische Ärzte raten ab, da es kein Mittel gibt, das gegen alle Überträger schützt. Besser ist es, sich mit entsprechender Kleidung und Insektenschutzmitteln zu schützen.
Im Falle eines Verdachts auf Malaria sollte man nach Möglichkeit den nächsten Arzt aufsuchen. In Südafrika ist ein Test auf Malaria Routine, in Deutschland wird kaum ein Hausarzt dies in Erwägung ziehen. Also den behandelnden deutschen Arzt immer auf den Tropenurlaub hinweisen.
Video zum Thema
HIV Problem in South Africa
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