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STERKFONTEIN DAM

Fährt man auf der R 74 von Bergville in Richtung Harrismith, kommt man unweigerlich an der türkisen Wasserfläche des Sterkfontein Dam vorbei. Zuerst führt die Straße durch sanfte Gügel mit Grasbewuchs. 26 Km hinter Bergville folgt links die Abzweigung in Richtung Royal Natal Nationalpark.

Wir fahren aber weiter auf der R 74, es sind noch 16 Km bis zur mit einem Schild markierten Grenze zwischen Kwazulu-Natal und Free State. Auf diesen 16 Km Länge windet sich die Straße zum Oliviershoek Pass hinauf. Hier kann man oft Pavianhorden am Straßenrand beobachten, die im Mai ein dickes Winterfell hatten und viel puscheliger sind als die Expemplare am Kap oder im Kruger National Park. Kein Wunder, denn die Temperaturen können hier unter 0°C fallen.

Nachdem man nun den Free State erreicht hat breiten sich die türkisen Wasser der Talsperre links der Straße aus. Dem Wegweiser zum Aussichtspunkt sollte man auf jeden Fall folgen, denn hier hat man einen schönen Blick auf das Wasser, die Hügel und vor allem auf die Attraktion der Region: das Geierrestaurant.

Kapgeier

Kapgeier (Gyps coprotheres) gibt es im gesamten südlichen Afrika. Ihre Zahl ist allerdings in den letzten 20 Jahren sehr stark gesunken. Die Farmer legen Gift aus, um Schakale und andere Raubtiere zu bekämpfen, und treffen damit auch die Vögel. Viele Geier sterben auch durch Berührung von Starkstromleitungen und das Aas wird ebenfalls knapp, denn Rinder werden geschlachtet und sterben nicht mehr auf den Weiden. Auch große Raubtiere sind außerhalb der Nationalparks so gut wie ausgerottet.

Es fehlen daher die großen Knochen als Nahrungsgrundlage, denn gerade die jungen Kapgeier werden dadurch mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium versorgt. Die Folge: ihre Knochen brechen schnell und so sind sie oft flugunfähig.

In der Drakensbergregion leben allerdings noch einige Brutpaare der bis zu 8 Kilogramm schweren Vögel mit einer Flügelspannweite um die 2,50 Meter. Wie bei allen Geiern hat auch der Kapgeier eine Halskrause aus hellen Federn, die den hinteren Teil des Halses bedeckt.

Um die seltenen Tiere zu schüten wurde 1991 vom Mazda Wildlife Fund ein Projekt ins Leben gerufen: das Sterkfontein Geierrestaurant. Hier werden tote Rinder auf einer einsamen Halbinsel am Sterkfontein Dam abgeladen. Da Geier sehr gute Augen haben und auch noch aus 1.000 Metern Höhe Beute erspähen können dauert es meist nicht lange bis die ersten Aasvögel hier erscheinen.

Aber auch Krähen, Ibisse und andere Aasfresser balgen sich um die leichte Beute. Leider ist der Platz naturgemäß ziemlich weit vom Aussichtspunkt an der Straße entfernt und man braucht mindestens ein gutes Fernglas. Die Bilder auf dieser Seite entstanden mit 400 mm Brennweite.

Ist erst einmal ein Geier anwesend, dann dauert es nicht lange und andere folgen. Wir zählten an die 20 Tiere, mit ein wenig Glück kreisen sie auch hoch über dem Aussichtspunkt.

Das war nicht immer so, im Jahr 1991 zählte man 2-3 Geier, an einem Tag im Jahr 2002 waren es dann 340 Tiere. Mehr als 7.300 Kadaver wurden hier in 11 Jahren verfüttert. Dunlop Südafrika sponsorte 12 komplette Reifensätze weil zum Einsammeln der toten Tiere 396.500 Kilometer gefahren wurde. Die 167.800 Liter Benzin wurden vom Mazda Wildlife Fund, anderen Sponsoren und Privatleuten bezahlt. Diese Zahlen stammen vom 1. Januar 2003.

Am Aussichtspunkt gibt es auch einige Steinbänke und Steintische für ein Picknick, allerdings vollkommen in der Sonne, auf dem Bild ganz unten sind sie kurz vor Sonnenuntergang zu sehen. Dann ist die Stimmung am Damm besonders schön.

Wasser

Das ausgedehnte Naturschutzgebiet rund um die Talsperre herum bietet zerklüftete Berge, endlose Grasebenen und eine meist türkis erscheinende Wasseroberfläche von 18.000 ha. Einige Tiere wie Oribi, Rotbock, Ibisse, Sekretäre, Adler und die oben erwähnten Kapgeier sind in den Bergen am Ufer zu beobachten.

Es gibt einen Campingplatz mit allem Komfort und 360 Stellplätze entlang der Dammufer. Ebenso sind 17 Chalets für Selbstversorger zum mieten und daneben Qwantani Time-Share Resort. Für Wassersportler gibt es Bootsrampen.

Auch Angler und Fahrradfahrer kommen in der Region auf ihre Kosten, als wir dort waren, fand gerade ein Marathon statt und die Straßen waren voller Läufer. Daher gibt es hier keine Bilder von der Staumauer, die eher ein großer Erdwall ist.

Das hier gestaute Wasser ist Teil des Tugela Vaal Transfer Scheme, es wird im Sterkfontein Dam gespeichert und über den Wilge River zum Vaal Damm weitergeleitet. Der liegt 56 km südlich von Johannesburg bei Vereeniging und von dort wird das Industriezentrum am Witwatersrand mit Wasser versorgt.

Da der Sterkfontein wesentlich tiefer ist und klimatisch günsteigere Bedingungen bietet verdunstet hier viel weniger Wasser als im flachen Vaal Damm. Daher wird nur dann Wasser weitergeleitet, wenn es auch benötigt wird. Die Verdunstungsverluste von Sterkfontein liegen bei ungefähr 35 Million m3/Jahr, das sind nur ungefähr 10% der Verluste, die am Vaal Damm im Highveld mit gleichem Volumen verdunsten würden.

Erstaunlich ist auf den Bildern der Wasserstand im Sterkfontein Dam, wo doch 2002/2003 ein unglaublich trockenes Jahr gewesen ist, und anderswo alle Flüsse und Wasserlöcher fast ausgetrockent waren.

Google Map zum Thema

Sterkfontein Dam

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