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Die N 2 verbindet George und Port Elisabeth und der als Garden Route bekannte Teil bietet rechts und links der Straße viele interessante Höhepunkte. Auch etwas versteckte Highligths wie Natures Valley und Keurbooms River Nature Reserve haben wir im letzten Urlaub nicht ausgelassen, wenn wir auch wieder bestimmt nicht alles gesehen haben.
Eine Abzweigung von der N 2 führt zum Beispiel zum Big Tree, einem riesigen, angeblich 800 Jahre alten Gelbholzbaum. Er soll der älteste Baum Südafrikas sein. Boardwalks mit Erläuterungen zu den Pflanzen führen durch den umliegenden Wald. Hier wachsen neben Yellowwood auch Stinkwood- und Ironwood-Bäume, die größten werden etwa 50 m hoch. Orchideen, Proteen, diverse Moose und Baumpilze zeugen von gutem Wachstum in feuchtem Klima.
Ganz automatisch passiert man auf jeden Fall die imponierenden Brücken der Neuzeit. Um sie zu erleben, muss mann allerdings die Straße verlassen, nur mal drüberfahren bringt es nicht. Nur wer an den Rand tritt und in die tiefen Schluchten schaut oder die gewagten Konstruktionen von der Seite sieht, der kann wirklich ermessen, wie unwegsam diese ganze Küste früher war. Mit Pferd und Wagen gab es hier kaum ein Durchkommen, die kleinen Orte an den Flussmündungen konnten nur von der See aus versorgt werden.
Die Storms River Bridge ist auf Landkarten, in Reiseführern und in Tourbeschreibungen auch manchmal unter dem Namen Paul Sauer Bridge zu finden. Dieser Name ist historisch belastet: 1948 legte die Sauer Commission die Grundlagen für den rassentrennenden Group Areas Act von 1950 und die Apartheidspolitik der National Party in den 50er Jahren. Nach den Massaker von Sharpville 1960 und dem Attentat auf Premier Verwoerd machte Minister und Führer der Nasionale Party Paul - Olivier Sauer (1898–1976) eine Kehrtwende und trat für das Ende der Apartheid ein. Verwoerd überlebte, Paul Sauer wurde politisch abserviert.
Doch zurück zur Brücke: Im kühnen Bogen mit 192 Metern Spannweite bahnt sie den Weg über die Schlucht des Storms River. Eine der eindrucksvollsten Brücken Afrikas, man sollte ein Stück zu Fuß darüberlaufen und den Blick in die wirklich tiefe Schlucht genießen. 139 m über dem Schluchtgrund treffen die beiden Hälften des Bogens zusammen.
Die Brücke wurde von 1954 bis 1956 nach den Plänen des italienischen Ingenieurs Riccardo Morandi gebaut und im Jahr 1986 saniert. Sie ist gar nicht zu verfehlen, denn direkt am Rand der Schlucht liegt an der N 2 das "Total Village", benannt nach dem Erdölkonzern, der hier eine riesige Tankstelle betreibt. Dort haben sich nun Läden, Restaurants und eine Tourist Information angesiedelt. Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen.
Von einer kleinen Aussichtsplattform und der Terrasse eines Restaurants hat man einen schönen Blick auf die Brücke und über die Schlucht, der Blick reicht allerdings nicht ganz nach unten.
Den besten Blick von unten auf die Bloukrans Brücke hatte man einst man vom Bloukrans Pass. Diese Strasse unten im Tal ist aber mittlerweile halb gesperrt und wird nicht mehr gepflegt. Unten sind zwei Foto, das erste ist ein Scan vom Dia aus dem Jahr 2002. Das zweite entstand an der nun zugewucherten Strecke, dies war die einzige Lücke im Busch durch die man die Brücke noch sehen konnte.
Der Bloukrans Pass ist kein Bergpass, der aus der Ebene heraus einen Höhenzug überwindet, sondern ein Schluchtpass, wo die Straße von einer Hochebene aus eine Schlucht überwinden muss. Von der N2 zweigt eine beschilderte Abfahrt auf die Nebenstrecke R102 ab. Die alte Straße führt in engen Kurven und Serpentinen durch dichten Urwaldbestand und windet sich immer tiefer die steilen Felswände hinab ins schattige Flusstal. So muss es früher mal an der gesamten Küste ausgesehen haben.
Der Bloukrans Pass war einer der am meisten verehrten und angesehenen Pässe in Südafrika, leider wurde er schon im Jahr 2004 geschlossen und seitdem ist er vernachlässigt und etwas zugewuchert. Dabei wäre er es sicher wert, wie so viele andere Pässe den Status National Monument zu bekommen. Wir sind diese Strecke im März 2017 trotzdem mal gefahren, Bilder und Infos dazu auf der Seite Wald und Hindernisse.
Oben an der 1984 fertiggestellten Brücke gibt es einen Parkplatz, Picknickplätze und eine Raststätte. Die Bloukrans Brücke hat eine Gesamtlänge von 451 Metern eine Höhe von 216 Metern über dem Tal. Sie ist damit die höchste Brücke Afrikas.
Hier kann man den höchsten Sprung, den man weltweit an einem Gummiseil angebunden in die Tiefe wagen kann, buchen - auch wenn es wohl in Neuseeland schon Versuche gibt, dies noch zu toppen. Der Scheitel der Bloukrans-Brücke befindet sich 216 m hoch über dem Boden der Schlucht und dem nicht allzu tiefen Bloukrans River. 1997 eröffnete unterhalb der Fahrbahn auf dem Stahlbetonbogen die Bungee-Jumping-Anlage.
Von einer Aussichtsplattform kann der Schaulustige diesen Nervenkitzel beobachten. Leider hatten wir noch nicht das Vergnügen, einem Wagemutigen zuszusehen. Hier ist eine Webseite von Face Adrenalin Bungy. Von der Brücke selbst aus hat man keine Chance, etwas zu sehen, es gibt nicht einmal einen Fußgängerüberweg wie bei der oben abgebildeten Storms River Bridge.
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Bloukrans Bridge - N2
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