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FLORA UND FAUNA

Im Gegensatz zum riesigen Kruger Nationalpark, in dem es oft Stunden dauert, bis die Landschaft wechselt, kann der Besucher im Hluhluwe-iMfolozi auf einer relativ kurzen Rundfahrt eine kleine botanische Weltreise unternehmen.

Die Landschaft ist hügelig und sehr abwechslungsreich. Hier gibt es weite Grasebenen, Üppige Baumsavannen und große Überschwemmungsebenen, die in der Regenzeit von den Flüssen White und Black iMfolozi überflutet werden. Es gibt schöne Aussichtspunkte und idyllisch gelegene Picknickplätze. Bei zahlreichen Brücken über Gewässer und an kleinen Bächen neben der Straße ist das Tierleben oft besonders gut zu beobachten.

Die beiden Teile Hluhluwe und iMfolozi unterscheiden sich deutlich durch ihre Atmosphäre, ihren Bewuchs und durch die Landschaft. Hluhluwe im Norden wirkt fast tropisch mit dicht bewaldeten Hügeln und üppig grünen Wäldern. Die dichte Vegetation erschwert allerdings die Wildbeobachtung, hier braucht man eine Portion Glück.

Die Vogelwelt ist allgegenwärtig, neben zahlreichen kleineren Arten findet man hier auch große Greifvögel wie Schreiadler und Steppenadler. 4 Geierarten trifft man im Park, drei brüten hier auch. 425 Vogelarten auf engstem Raum, das sind etwa so viele wie in ganz Europa. Ein Blick hoch in die Bäume lohnt sich in diesem Park also besonders.

Der iMfolozi -Teil mit seinen übersichtlichen Ebenen war im 19. Jahrhundert Schauplatz häufiger Tierjagden und bevorzugtes Revier der Zulukönige. Zur dramatischen Reduzierung des Wildbestandes trugen außerdem Wilderer und epedemisch grassierende Infektionskrankheiten bei. Um so stolzer sind die Naturschutzbehörden heute auf die Rettung des vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashorns, von dem zu Anfang des 20.Jahrhunderts nur noch wenige Dutzend gezählt wurden.

Die Region ist wesentlich trockener als HluhHluwe und geprägt durch weite Graslandschaften. Der White iMfolozi führt nicht mehr ganzjährig Wasser, eine Folge starker Erosion in den dichtbesiedelten Gebieten mit Ackerbau außerhalb des Reservates. Diverse natürliche und künstlich angelegte Wasserstellen für die Tiere bieten den Besuchern eine gute Gelegenheit zur Wildbeobachtung. Dafür hat man zahlreiche Hides eingerichtet, wo man hinter Sichtschutzwänden gehend die Wasserstellen erreichen kann ohne das Wild zu verscheuchen.


Rhinos

Berühmt ist der Park vor allem wegen seiner Nashörner, sie haben sich hier so prächtig vermehrt, daß man schon Pech haben muss, wenn man keinen dieser Dickhäuter vor die Linse bekommt. Seine Rettung zählt zu den größten Erfolgstories im südafrikanischen Naturschutz. 1895 stand das Breitmaulnashorn kurz vor dem Aussterben und weltweit gab es nicht mehr als 50 Stück. Durch den Schutz im neu gegrüdeten Park wuchs ihr Bestand auf 120 Tiere im Jahre 1929. Heute lebt im Park mit ca. 1.300 Breitmaul- und 300 Spitzmaulnashörnern die größte Nashornpopulation der Welt, weltweit sind es durch erfolgreiche Neuansiedlungen wieder über 10.000 Tiere geworden.

Wir hatten das Glück gleich nach der Einfahrt am Memorial Gate im Norden die ersten beiden Dickhäuter mit Horn zu sehen und fotografierten gleich ganz aufgeregt. Später stellten wir nach einigen Rundfahrten fest, dass die beiden dort am Schlammloch auf der rechten Seite der Straße sehr oft liegen und wohl in der Gegend wohnen.

Es folgten noch viele weitere Begegnungen im Park. Aber meistens trifft man auf die friedlich grasenden Breitmaulnashörner (White Rhino). Spitzmaulnashörner (Black Rhino) sind nach wie vor bedroht und auch im Hluhluwe nur mit viel Glück oder mit einem Guide zu entdecken - und nur das Black Rhino zählt zu den Big Five.

Rund 40 Kg Dung hinterlässt so ein Nashorn durchschnittlich pro Tag und den findet man oft auch auf den Wegen im Park. Fressen muss es dafür 120 Kg Grünzeug, was in ungefähr 18 Stunden erledigt ist. Die White Rhinos mampfen meist Gras mit dem Kopf nach unten, die Black Rhinos fressen an den Zweigen der Büsche und sind alleine dadurch schon bessser getarnt.

Mehr Infos zu den Fangaktionen im Park und der jährlichen Auktion gibt es auf der Seite Operation Nashorn.



Sichtungen

Der Park ist die Heimat für 84 Säugetierarten, aber eine Rundfahrt ist auch hier kein Zoobesuch. Durch die dichte Vegetation sieht man manche Tiere, wenn überhaupt, oft nur Bruchteile von Sekunden, bevor sie wieder im dichten Blattwerk verschwinden.

Wir sahen bei unserem ersten besuch im Mai an den 3 Tagen im Park Elefanten und Flusspferde, zahlreiche Giraffen und Zebras sowie diverse Antilopenarten. Letztere sind besonders zahlreich vetreten, vor allem Impalas, Nyalas und die großen Kudus sieht man überall.

Katzen bekommt man seltener zu sehen. Im Jahr 2011 waren wir zu einer anderen Jahreszeit im Park, im Oktober war es sehr trocken und wir hatten mehr Glück mit den Sichtungen. Sogar einen Löwen und drei der seltenen afrikanischen Wildhunde konnten wir beobachten.

Nach den ersten Regenfällen konnten wir große Wolken Insekten am Himmel beobachten und fanden wenig später am Wegrand auch die Ursache: an einem Termitenbau fand gerade der Hochzeitsflug statt. Zahlreiche beflügelte Termiten verließen gerade den Bau, unten auf den Videos gut zu sehen. Ein ganz besonderes Erlebnis.

Das zweite Video zeigt einen Haufen Rhino-Dung, auf dem sich zahlreiche Mistkäfer tummeln. Ein nicht gerade seltener und immer wieder interessanter Anblick in diesem Park.

Aber auch die Sichtung der kleinen, scheuen Tiere wie Mungo oder schlammverkrustete Schildkröten sind immer wieder schön. Paviane und Grüne Meerkatzen tobten in großen Gruppen über die Straßen oder durch die Bachbetten.

Besonders oft trifft man auf Zebras, die meist mitten auf der Straße stehen und sich wenig scheu zeigen. Manchmal erzwingen sie eine Pause, weil sie sich weigern, dem Auto Platz zu machen. Vor allem im Korridor zwischen den Parkteilen grasen sie gerne in kleinen Herden. Wunderbare Zebrabilder aus nächster Nähe kann man von hier mitnehmen, das ist keine große Kunst, aber einfach schön.

Allgegenwärig sind auch die Warzenschweine, oft mit Jungen und hoch aufgerichtetem Schwanz anzutreffen.


Eigenes Video zum Thema

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