| Weltreisen | Südafrika | Kruger N.P. | Flora und Fauna | Site-Map | HOME |

| Gnus |

BÜFFEL UND GNUS

Den Afrikanischen Büffel (Syncerus caffer) trifft man häufig bei einer Fahrt durch den Kruger National Park. Entweder als alte, männliche Einzelgänger - so genannten Dagga Boys - mit mächtigen Hörnern, oder in kleinen Gruppen, meist jedoch in riesigen Herden mit 50 - 500 Tieren. Die Tiere bleiben über Jahre in ein und demselben Revier und duchwandern dieses auf festgelegten Routen.

Wenn eine Büffelherde die Straße überquert, dann ist oft für die Autos kein Weiterkommen möglich. Passiert das gegen Ende eines Tages, dann hat man manchmal schlechte Karten, wenn man vor Schließen der Gates das Camp oder den Ausgang des Nationalparks erreichen will. Büffelherden haben immer Vorafhrt und unter Umständen wartet man recht lange. Sind die Büffel dann endlich durchgezogen, dann ist die Straße meist sehr verdeckt.

Die Herden bestehen meistens aus Weibchen und ihren Jungen und nur während der Paarungszeit schließen sich auch Männchen an. Büffel müssen jeden Tag abhängig von der Futtersituation ein- oder zweimal trinken. Daher macht ihnen Trockenheit sehr zu schaffen, da sie dann häufig weitere Wege von den Grasflächen zu den Trinkstellen zurücklegen müssen.

Als wir im Oktober 2019 im trockenen und heissen Norden unterwegs waren, litten gerade die Büffel sehr unter der Dürre. Man konnte die Rippen sehen, viele Tiere waren krank und starben, weil es kein Futter mehr gab. Meistens gehen die Afrikanischen Büffel nachts auf Nahrungssuche oder am Abend, während sie einen heissen Tag meist ruhend im Schlamm oder auf Gras verbringen. Zur wesentlichen Nahrung des Rindes gehören Gräser, Kräuter, Schilf und Laub.

Bullen können eine Schulterhöhe von 1,5 bis 1,7 Metern, eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,4 bis 3,4 Metern und ein Gewicht von 1.000 Kilogramm erreichen. Sowohl männliche als auch weibliche Büffel tragen Hörner. Die der Bullen sind allerdings wesentlich größer und enden oben auf dem Schädel in breiten Verknorpelungen. Bei älteren Tieren schließen sich diese Verknorpelungen auf der Stirn, wie man auf den Fotos gut erkennen kann.

Büffel haben kaum Feinde. Löwen, Tüpfelhyänen und Leoparden versuchen gelegentlich, junge Tiere oder kranke Individuen zu erbeuten. Die gesunden Tiere der Herde wissen sich aber wirksam zur Wehr zu setzen, so dass manche Raubtiere einen solchen Versuch mit schweren Verletzungen bezahlen. Büffel haben den Ruf, eines der gefährlichsten Wildtiere in Afrika zu sein. Große Nilkrokodile erbeuten ab und zu einzelne Tiere, wenn diese Flüsse durchqueren oder zum Trinken ans Wasser kommen.

Es sind zahlreiche Parasiten wie Zecken bekannt, die in der Haut der Büffel sitzen. Deswegen sieht man oft Madenhacker auf dem Rücken der Büffel, die sich von solchen Schmarotzern ernähren. Während die hellbraunen Kälber noch dicht behaart sind, wird das Haarkleid mit zunehmendem Alter immer spärlicher. Alte Tiere sind dann irgendwann fast nackt.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die nach Afrika eingeschleppte Rinderpest die Büffel in vielen Ländern selten werden lassen oder sogar ganz ausgerottet. In Südafrika war er zwischenzeitlich sogar ganz ausgestorben, wurde inzwischen aber wieder in den Nationalparks des Landes eingeführt. Durch spezielle Züchtungen konnte man hier gegen die Krankheit restistente Büffel auswildern, die sich mittlerweile auch wieder gut vermehrt haben.

90% aller Löwen im Park sind leider von Tuberkulose befallen, weil sich Büffel bei normalen Hausrindern mit Tuberkulose angesteckt haben und auf dem Speiseplan der Löwen stehen. So haben sich diese bei den Büffeln angesteckt. Das Problem kann nur gelöst werden, wenn man die Büffelherden frei von Tuberkulose bekommt. Es gibt selbst im Raum Kapstadt Büffelfarmen, wo tuberkulosefreie Tiere gezüchtet werden. Das lohnt sich, denn ein gesundes Tier kostet ca. 40.000 Euro. Die größte Bedrohung ist heutzutage aber, wie bei vielen anderen Tieren die Raum brauchen, die zunehmende Einschränkung des Lebensraumes durch den hohen Bevölkerungszuwachs in weiten Teilen von Afrika.






Gnus

Im Nationalpark lebt auch das Streifengnu (Connochaetes taurinus), meist in kleineren Herden, oft sieht man die Tiere in Gesellschaft von Zebras. Auch einzelne aus der Herde ausgestoßene alte Bullen schließen sich gern einer Zebragruppe an, was für beide Seiten die Sicherheit vor Räubern erhöht, weil sich ihre Wahrnehmung von Gefahren wohl ergänzt.

Allerdings ist die Gnupopulation hier im Kruger im Verhältnis kleiner als in der Kalahari im Kgalagadi Transfrontier National Park. Die Tiere zählen zu den Antilopen aus der Gattung der Gnus, die als Grasfresser in offenen Steppen oder Baumsavannen Afrikas zu Hause ist. Es wird auch als Blaues Gnu bezeichnet, oder auf Afrikaans als Blue Wildebeest.

Streifengnus haben eine Schulterhöhe von 140 cm und einen stämmigen Körper, der zu den Hinterbeinen abfällt. Das Körpergewicht kann 270 Kilogramm erreichen. Das Haarkleid ist bräunlich oder bläulich schillernd dunkelgrau, mit dunklen Querstreifen vom Hals bis zum Hinterteil. Gnus haben eine lange, schwarze Mähne, einen schwarzen Bart an der Kehle und einen Schwanz wie ein Pferd. Beide Geschlechter tragen Hörner, die bei den Bullen etwas kräftiger sind. Bei der Geburt sind die Kälber hell rötlichbraun und haben ein dunkleres Gesicht.

Gnus machen selten Pausen, sie wandern auch bei großer Mittagshitze durch die Landschaft. Ihre sehr effektiv arbeitenden Muskeln können Überhitzung und ein Austrocknen vermeiden. Für die Pflanzenfresser ist es so viel sicherer, wenn sie die Siesta der Raubtiere ausnutzen und in der heißen Tageszeit unterwegs sind.

Die Art ist vor allem durch die Migration in Kenia bekannt. Jedes Jahr überqueren dort rund eine Million Gnus auf ihrer jährlichen Wanderung den Mara-Fluss, es ist die größte Tierwanderung der Erde. HIer im Kruger ist man froh, wenn man mal ein paar Tiere sieht.








| Weltreisen | Südafrika | Kruger N.P. | Flora und Fauna | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |