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EISVÖGEL

Zu den bunten Vertretern der Vogelfamilie gehören mit Sicherheit auch die hübschen Eisvögel, auf Englisch Kingfisher genannt. Es ist nicht schwer sie zu entdecken, denn meist sitzen sie reglos in Wassernähe auf einzelnen Ästen, ihrer Sitzwarte für die Jagd. Seine Nahrung setzt sich aus Fischen, Wasserinsekten, Kleinkrebsen und Kaulquappen zusammen.

Eisvögel besiedeln weite Teile Europas, Asiens sowie das westliche Nordafrika. Der Bestand hat in den letzten Jahren wieder zugenommen und die Art wird derzeit in Europa als dezimiert, aber im gesamten Verbreitungsgebiet als wenig bedroht eingestuft.

In Südafrika gibt es mehrere Arten der "Eigentlichen Eisvögel" und den beiden Unterfamilien, den Baumeisvögeln bzw. Liesten und den Fischereisvögeln bzw. Wassereisvögeln. Im Kruger Nationalpark leben 9 verschiedene Arten.

Der Riesenfischer (Megaceryle maxima - Giant Kingfisher) ist der größte Eisvogel auf dem afrikanischen Kontinent. Er erreicht eine Größe von 46 cm. Kopf und Flügeloberseiten sind grau-weiß gesprenkelt. Das Männchen hat einen rostbraunen Fleck am Hals und das Weibchen besitzt eine rostbraune Brust. Ihre Flügelunterseiten sind im vorderen Bereich ebenfalls rostbraun gefärbt. Die großen Eisvögel sind wenig scheu und sitzen im Kruger gerne auf dem Geländer der Brücken, die über die grossen Flüsse führen. Von dort werden Fische, Krebse und Amphibien gejagd. Von ihrem Ansitz fliegen sie erst weg, wenn man sich bis auf wenige Meter nähert, denn auf den Brücken darf man das Auto verlassen. Das Verbreitungsgebiet des Riesenfischers liegt in Afrika südlich der Sahara, von Senegal und Äthiopien im Norden bis hier nach Südafrika im Süden.

Häufig sieht man den Graufischer (Ceryle rudis - Pied Kingfisher) in Gewässernähe. Sein Lebensraum reicht von Afrika bis nach Asien. In Südafrika brütet der monogame Vogel von August bis November, er zieht im Winter aber nicht weg. Der Graufsicher ernährt sich überwiegend von Fisch, jagd aber auch Libellen, Krustentiere oder Wasserinsekten. Er wird 25 cm lang, hat ein auffälliges schwarz-weißes Gefieder an dem man ihn auch ein Laie sofort erkennen kann. Am Kopf ist ein struppiger, teilweise aufgestellter Schopf. Anders als die meisten Eisvogelarten ist er gesellig und bildet am Abend Schwärme.

Sehr hübsch anzusehen ist der Haubenzwergfischer (Corythornis cristatus - Malachit Kingfisher) der auch Malachiteisvogel genannt wird. Er wird nur 13 bis 14 Zentimeter lang. Der Scheitel ist ultramarinblau und schwarz gestreift. Seine namensgebende kobaltblaue Federhaube trägt er meist angelegt. Der Rücken ist ultramarinblau, die Kehle weiß, die Seiten und der Bauch orange. Das unterschiedliche Blau der Federhaube und des Scheitels und des Rückens sind ein unverwechselbares Kennzeichen der Art. Der Schnabel der ausgewachsenen Vögel leuchtend rot. Die kleinen Vögel sind ein Stoßtaucher und an allen Gewässertypen zu finden, hier sitzen sie oft weniger als 1 m über dem Wasser. Im Vergleich zu anderen Eisvogelarten bevorzugen sie eher flachere Gewässerbereiche für die Jagd.

Einen Kobalt-Eisvogel (Alcedo semitorquata - Half-collared kingfisher) konnten wir bisher noch nicht entdecken. Der Eisvogel mit halbem Halsband wurde 1823 vom englischen Ornithologen William John Swainson beschrieben. Es ist ein mittelgroßer Eisvogel, etwa 18 cm lang und er wiegt 35 bis 40 g. Oben ist das Gefieder blau, mit einen weißen Hals und hellorangen Unterteilen. Der Kopf hat abwechselnd hellblaue und dunkelblaue Bänder, die über die Krone laufen, und jede Seite des Halses hat einen cremeweißen Streifen. Die dunkelblauen Flecken auf beiden Seiten des Halses bilden einen halben Kragen. Beine und Füße sind rot.

Der Rumpf des adulten Zwergkönigsfischers (Ispidina picta - African pygmy kingfisher) ist rostfarben, die Flügel sind leuchtend dunkelblau. Ebenfalls blau sind der Schwanz und die Oberseite des Kopfes. Die Wangen sind hell rosa-violett, diese Färbung reicht bis in den Nacken. Zwischen Wange und Nacken befindet sich ein kleiner weißer Fleck, die Kehle ist auch weiß. Der lange, gerade Schnabel und die Beine sind leuchtend hellrot. Der Vogel erreicht eine Größe von etwa 12 cm und man kann ihn leicht mit dem Malachit-Eisvogel verwechseln. Unterscheiden lässt er sich durch die Färbung der Wangen und durch die Ausdehnung des blauen Gefieders auf den Kopfseiten. Beim Malachit-Eisvogel reicht das blaue Gefieder bis zu den Augen, während es beim Zwergkönigsfischer durch ein rostfarbenes Band von den Augen getrennt ist.





Lieste

Der Senegalliest (Halcyon senegalensis - Woodland-Kingfisher) ist die am häufigsten anzutreffende Art aus der Familie der Lieste. Wie sein deutscher Name schon verrät, gehört er zur Unterfamilie der Baumeisvögeln. Daher sieht man ihn meist abseits von Gewässern mitten im Busch sitzen. Der 23 cm lange Vogel ist am Rücken, am Schwanz und am Flügel leuchtend blau und fällt so in trockenen oder grünen Büschen natürlich auf. Der Kopf, der Nacken und die Unterseite sind weiß und die Schulter schwarz. Der große Schnabel ist oberhalb rot und unterhalb schwarz und die Beine sind ebenfalls rot. Beide Geschlechter sehen bei dieser ähnlich aus, die Jungtiere sind noch etwas weniger farbenprächtig. Der Vogel verteidigt sein Territorium gegen Eindringlinge, sogar gegen Menschen. Von einer Sitzwarte im Halbschatten jagt er große Insekten, Gliedertiere, Schnecken, Fische und Frösche.

Der Braunkopfliest (Halcyon albiventris - Brown-hooded kingfisher) ist ein 22 cm langer und somit mittelgroßer Vertreter der Gattung. Der Kopf ist braun mit schwärzlichen Streifen. Über dem bräunlich-schwarzen Mantel befindet sich ein breiter Kragen. Die Flügeldecken sind meist bräunlich-schwarz und die sekundären Flugfedern sind türkis. Der Rumpf ist azurblau. Das Kinn ist weiß, die Brust ist gelbbraun mit einigen dunklen Streifen und der Bauch ist flauschig. Der Schnabel ist rot mit brauner Spitze, die Beine sind karminrot und die Augen sind dunkelbraun. Das Weibchen ist an der Unterseite stärker gestreift als das Männchen. Man findet den Braunkopfliest sowohl in Waldgebieten, in Buschland als auch in landwirtschaftlich genutzten Regionen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, kann aber auch Schlangen, Skorpione, Eidechsen, Nager und Fische umfassen.

Auch der Graukopfliest (Halcyon leucocephala - Grey-headed kingfisher) ist auf dem afrikanischen Kontinent weit verbreitet. Sein typischer Lebensraum sind Wälder, Gestrüpp und Kulturflächen bis zu einer Höhe von etwa 2.200 m. Er erreicht eine Größe von 22 cm. Der Vogel besitzt einen roten Schnabel, einen grauen Kopf, eine rötliche Brust und schwarz-blau gefärbte Flügeloberseiten. Die erste formale Beschreibung dieses Eisvogels erfolgte 1776 durch den deutschen Zoologen Philipp Ludwig Statius Müller.

Die letzte Art aus der Familie der Eisvögel die man im Kruger antreffen kann ist der Streifenliest (Halcyon chelicuti - Striped kingfisher). Es handelt sich bei ihm um einen sehr territorialen Vogel, der keine Artgenossen in seinem Revier duldet. Sein Territorium kann bis zu 3 Hektar und 100 große Bäume umfassen. Er überwacht sein Revier von einem Baumwipfel und zwitschert ununterbrochen bis in den Nachmittag. Als Ansitzjäger lauert er seinen Opfern, überwiegend Heuschrecken gefolgt von weiteren Großinsekten, kleinen Eidechsen, Schlangen und Nagern, aus etwa 3 m Höhe auf. Im Durchschnitt misst er 16 bis 18 cm, Altvögel haben ein graubraunes Obergefieder, die Rücken- und Schwanzfedern sind metallisch-blau. Bauch und Nacken sind weiß, der Scheitel oberhalb der Augen ist grau-weiß gestreift. Schnabelspitze und Oberschnabel sind schwarz, sonst ist sein Schnabel rotorange.






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