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IN DEN DÜNEN

Es gibt im Kgalagadi National Park zwei Querverbindungen zwischen den Trockentälern des Auob und des Nossob, die für alle Parkbesucher befahrbar sind. Die erste führt etwa 37 Kilometer nördlich von Twee Rivieren von Auchterlonie nach Kij Kij, die zweite 28 Kilometer weiter nördlich von Kamqua nach Dikbaardskolk. Eine dritte Strasse ist eine reine Allradstrecke und verläuft one-way von Nossob über die Dünen zum Wilderness Camp Bitterpan und von dort entweder nach Süden zur Mitte der zweiten genannten Querung oder in Richtung Westen nach Craig Lockard in der Nähe von Mata Mata. Diese dritte Strecke ist nur für in Bitterpan gebuchte Gäste zugänglich.

Auf dieser Seite ist die nördliche Querverbindung beschrieben. Die zweite Verbindung zwischen den beiden Flusstälern, die etwas weiter im Süden liegt und kürzer ist, habe ich auf der Seite Querverbindung beschrieben.

Auf dem Weg vom Wilderness Camp Urikaruus nach Nossob fährt man auf der nördlichen Dünenstrasse. Am Wasserloch von Kamqua im Tal des Auob beginnt die Reise.

Die Strecke ist gut ausgebaut und recht einfach zu befahren, man muss aber auf die vielen Kurven acht geben und immer auf der richtigen linken Seite bleiben, denn es geht immer rauf und runter über die Dünen und man kann eventuellen Gegenverkehr leicht übersehen. Rechts und Links am Wegrand taucht ab und zu ein Oryx oder ein einzelner Springbock auf, sonst sind hier nicht so viele Tiere unterwegs wie in den beiden Trockenflusstälern.

Besonders oft sahen wir die hübschen, kleinen Steenböckchen im hohen Gras. Sie sitzen auch oft versteckt unter einem Busch im Schatten, hat man einmal einen entdeckt ist meist auch der Partner nicht weit entfernt, denn die Tiere leben bevorzugt paarweise in der Dünenlandschaft. Sie sind sehr scheu und mit ihren großen Ohren und hübschen Gesichtern sehr fotogen, flüchten aber meist nur ein paar Meter weit. Früh am Morgen oder spät am Nachmittag stehen sie auch gern mitten auf der Strasse.

Am Wegrand fanden wir blühende Blumen und genau an diesen Stellen auch kleine Echsen und allerlei Schmetterlinge und Insekten. Wenn sich mal ein etwas größerer Busch oder Baum findet, so dient er oft einem Raubvogel als Ausguck. Wie überall, muss man einfach Glück haben bei der Tiersichtung.

Die Tsamma Melonen, die man hier oft am Wegrand findet, dienen in wasserarmen Zeiten vielen Tieren als Flüssigkeitsquelle. Manchmal nennt man diese Früchte auch Oryx-Melonen. Oryx-Antilopen sahen wir hier nur in kleinen Gruppen oder als Einzelgänger, meist in der Nähe der drei Wasserlöcher Vallpan, Moravet und Eland.

Man durchfährt auf dieser Strecke eine Landschaft, die sich völlig von der in den beiden Tälern unterscheidet. Der rote Sand bildet einen tollen Kontrast zum blauen Himmel, das goldene Gras dazu und der wüstenartige Eindruck ist perfekt. Auf dieser Strecke begegneten wir manchmal nur einem einzigen anderen Fahrzeug.




Wasserlöcher

Natürlich sind wir diese Strecke mehrmals gefahren und immer gab es andere Dinge zu sehen. Vor allem im März 2011, nach dem in diesem Jahr besonders viel Regen gefallen war, hatte sich die Landschaft verändert. Die roten Kalahari-Dünen waren von einem grünen Teppich überzogen, nur an sehr steilen Stellen leuchtete noch das sandige Braun-Rot. Wir sahen viel mehr Vögel als noch ein Jahr zuvor. Eine Straußenfamilie mit vielen Kleinen überquerte direkt vor uns die Straße, genau in diesem Augenblick kam uns auch noch ein Auto entgegen. Natürlich haben die Tiere hier Vorfahrt und wir warteten beide ab, bis die Rasselbande die Fahrspur verlassen hatte.

Die größte Veränderung gab es aber am Wasserloch namens Moravet, das sich ungefähr auf der Hälfte der Strecke befindet.

Hier trauten wir unseren Augen bei der Anfahrt kaum. Es gab sehr viel Wasser hier, an Stelle eines Wasserlochs sahen wir eine kleine Seeenplatte. Zwei einsame Oryx-Antilopen stillten gerade ihren Durst. Leider scheuchten wir eine große Schar Namaqua Flughühner (Pterocles namaqua) auf, die schnell im Pulk hinter einer Düne verschwanden. Wir konnten sie gerade noch beim Abflug fotografieren.

Die größte Überraschung erwartete uns aber beim Blick durch das Fernglas: Auf dem See schwammen nicht nur zahlreiche Enten, im flachen Gewässer stelzten auch Vögel umher, die wir hier mit Sicherheit nicht erwartet hatten: eine Gruppe schwaz-weißer Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta). Im Wattenmeer der Nordsee ist es ein häufig zu beobachtender Vogel, hier in der Green Kalhari doch wohl eher ein seltener Anblick. Ein paar Tage später kamen wir hier noch einmal vorbei und alle Vögel waren verschwunden.

Eine weitere nette Begegnung war die fette Puffotter, die plötzlich unseren Weg kreuzte. Vom sicheren Auto aus konnten wir sie gut beobachten und sogar filmen, siehe unten. Aber scheinbar waren wir ihr suspekt, denn sie zog sich recht schnell ins hohe Gras zurück und war somit verschwunden.

Das Tal des Nossob erreichten man dann nach ca. 55 Kilomtern Fahrt über die Dünenstraße bei Dikbaardskolk, einem Picknickplatz mit Toilette. Hier kann man im Schatten sitzen, sich ein wenig die Beine vertreten und grillen. Eingezäunt ist der Platz allerdings nicht, die Augen sollte man also auch bei der Rast immer offen halten. Schlangen und Raubkatzen sind keine angenehmen Picknickgäste, wurden hier aber schon öfters gesichtet. Bei dem hohen Grass hätten Löwen direkt neben dem Parkplatz liegen können, ohne dass man sie gesehen hätte.





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Dünen im Kgalagadi

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