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| Auf den Dünen | Unterkunft |
Die sechs Wilderness Camps im Kgalagadi National Park sind sehr unterschiedlich. Es gibt verschiedene Bauweisen und sie liegen in unterschiedlichen Ökosystemen, entweder mit Blick auf einen Trockenfluß oder über die endlose Dünenlandschaft. Zwei Camps sind nur mit Allrad auf einer Einbahnstraße zu erreichen, alle Zufahrten sind ausschließlich für die dort gebuchten Gäste befahrbar. So wird viel Ruhe garantiert. Es immer nur vier Unterkünfte für jeweils zwei Personen und in der fünften Hütte wohnt der Camp-Manager der sich um alles kümmert. Das größere Kgalagadi Tented Camp ist eine Ausnahme, dort sind es 15 Zelte, 4 davon sind für Familien bis zu 4 Personen ausgestattet. Ausserdem gibt es einen Pool.
Was alle Camps gemeinsam haben: es gibt keinen Zaun, die wilden Tiere können ungehindert bis an die Veranda. Es gibt keine Restaurants, nur Solarstrom und Gasversorgung, und alle Zimmer haben direkten Ausblick auf ein Wasserloch. Die Küche ist voll ausgestattet mit großem Kühlschrank, Gasherd und allem, was man an Geschirr braucht. Sogar Weingläser, Spüli und Kerzenhalter findet man hier. Tipp: Im Gefrierfach immer eine Wasserflasche über Nacht gefrieren lassen und als Kühlakku beim Transport der Lebensmittel zum nächsten Camp oder zum Kühlen der Tagesration beim Gamedrive benutzen.
Es gibt ein Badezimmer mit Dusche und heißem Wasser und immer eine große Veranda mit Grillmöglichkeit und Sitzgelegenheit. Nur Lebensmittel, Trinkwasser und Feuerholz müssen selbst mitgebracht werden. Wilderness Camps sind für Selbstversorger, die Zimmer werden vom Camp Manager gereinigt und die Betten frisch bei Ankunft bezogen. Nur das Geschirr muss selbst gespült werden.
Die Stromversorgung für die Lampen erfolgt über Solarstrom, Akkus aufladen oder den Föhn benutzen ist hier nicht möglich.
Im Internet kann man sich den aktuellen Buchungsstand mit Monatsübersicht bis zum Ende der Buchungsperiode ansehen unter www.sanparks.org.
Das Gharagab Wilderness Camp liegt etwa 15km südlich vom Grenzzaun in Unions End etwas erhöht auf einer Düne, mitten in einem Meer aus Gras, Sand und Büschen. Es gibt vier Zelte, die jeweils auf einer Plattform auf Pfählen stehen, einen hölzernen Aussichtsturm und wie bei allen Wilderness Camps ein fünftes Zelt dahinter, in dem der zuständige Ranger wohnt. Die Zufahrt vom Rundweg aus ist eng und schmal und wen man oben auf der Düne ankommt hat man einen wunderschönen Blick über die wellige und sandige Landschaft. Büsche und Bäume stehen hier auch und bieten einigen Tieren Schatten. Natürlich hat man den schönen Blick auch von der Terrasse der Unterkunft.
Wir kamen ein wenig zu früh, denn vom Grootkolk Wilderness Camp aus war die Anfahrt ja nicht so weit. Trotzdem bekamen wir das bereits fertig geputzte Zelt, die Nummer 3, zugewiesen. Dort konnten wir uns dann bis zum späten Nachmittag aufhalten, denn es war extrem heiß, an die 40°C und in der Sonne kaum auszuhalten. Vom Zelt aus hat man einen schönen Blick auf ein gut gefülltes Wasserloch, an dem ab und zu Tiere zum Trinken kommen. Oben auf dem Foto ist es im Abendlicht zu sehen. Einen ganzen Nachmittag und einen Tag lang hatten wir Zeit, das Kommen und Gehen zu beobachten. Nachts kommen Eulen, die im Baum rechts davon wohnen, auf den Boden zum Jagen. Im Sand der nahen Düne kann man vor allem kleine Mäuse, Käfer und Echsen beobachten. Kleine Vögel, Insekten und Schmetterlinge besuchten die blühende Büsche vor der Unterkunft.
Tagsüber war es jedoch recht ruhig bei der Hitze, die meisten Tiere kommen dann doch lieber in der Dämmerung oder im Schutz der Nacht. Das Wasserloch ist beleuchtet, allerdings nur indirekt.
Viele Alternativen haben die Tiere in der Umgebung nicht. Die übliche Familie Schabracken-Schakale beansprucht hier ihr Revier, ab und zu lässt sich auch mal eine braune Hyäne sehen. Ein paar sehr nervöse Kudus kamen bei Licht zum Trinken und ihre Nervosität hatte auch ihren Grund. Eine Löwenfamilie lag den ganzen Tag in den Dünen unter dem Aussichtsturm hinter den Zelten. Den konnten wir somit nicht besuchen. Am ersten Abend haben wir das Löwenmännchen kurz gesehen, ein prächtiger Bursche, der hinter dem Zelt des Keepers verschwand.
Am nächsten Tag langweilten wir uns den ganzen Tag beim Anblick des meist leeren Wasserlochs, dabei lag die Löwenfamilie nur wenige Meter hinter der Düne direkt am Weg. Als wir am Nachmittag mit dem Auto vorbei fuhren, konnten wir die Mutter mit drei noch säugenden Kleinen sehr schön beobachten. Sie lagen fast schon zu nah am Auto für mein Teleobjektiv. Um wenden und zum Camp zurück fahren zu können mussten wir ein Stück weiter zur Einfahrt in den Hauptweg. Und auf der Rückfahrt sahen wir auch den Löwenmann nur wenige Meter von seinem Weib entfernt hinter einem Busch liegen und uns misstrauisch beäugen. Als wir die Beobachtung gerade beenden und zurück ins Camp wollten, da erhob sich die ganze Familie, um zum Wasserloch zu gehen. So gelangen uns wunderbare Aufnahmen, so wie das Eingangsbild oben links.
Eine Weile mussten wir warten, bis sie alle an den Zelten vorbei waren. Immer wieder legte sich Papa als Nachhut in den Weg und wartete, bis die Kleinen weiter vorne wieder ein Stück hinter sich gebracht hatten. Als wir dann endlich unser Zelt wieder erreichten, konnten wir die ganze Familie noch lange beim Trinken und spielen am Wasserloch beobachten. Und als weiteres Highlight zogen sie dann direkt an unserem Zelt vorbei wieder zu ihrem Rastplatz in der Nähe des Aussichtsturms. Auf der Karte unten sieht man den Trampelpfad vom Wasserloch direkt an Hütte 3 vorbei führen, das ist die übliche Strecke für Räuber zum Wasserloch. Größere Huftiere kommen eher über die flache Seite herein, die trauen sich nicht quer durch das Camp. Die Begegnung mit dieser Familie war sicherlich eines der Highlights in diesem Urlaub und wird uns ewig in Erinnerung bleiben.
Wie auch bei anderen Wilderness Camps bestehen die Zimmer hier aus Safarizelten, teilweise mit Canvas und auch mit festen Wänden aus Holz und Wellblech. Überall gibt es von innen abgedeckte Fenster in den Planen mit Moskitonetz davor. Man kann die Reißverschlüsse öffnen und so rundum Luft und Wind hereinlassen.
Die Zelte in Gharagab sind mit allem eingerichtet, was man hier braucht. Im Eingangsbereich des Zimmers befindet sich die Küche mit dem großen Kühlschrank und einem Tisch mit Stühlen. Essen muss man hier mittags im Inneren, denn die Terrasse bietet den größten Teil des Tages keinen Schatten. Erst nachmittags wird es hier erträglich, dann kann man schön draußen sitzen und den Rundblick über das Wasserloch und die Dünen genießen. Dort befindet sich natürlich auch der obligatorische Grill, den wir am Abend nutzten.
Nach der Küche folgt ohne Unterteilung der Schlafbereich mit zwei Einzelbetten jeweils rechts und links. Es gibt ein paar einfache Ablageflächen für Brille und Taschenlampe. Dahinter das Bad mit Toilette und Waschbecken, ebenso Ablageflächen für die Kleidung, und ganz am Ende die Dusche. Alles in allem geräumig und rustikal. Wenn man sich im Zimmer bewegt, dann knarzt der Holzboden ziemlich laut. Natürlich hört man trotz der Entfernung auch das Knarzen aus dem Nachbarzelt: Knarz, Knarz Knarz am Tag und in der Nacht.
Ein Problem in Gharagab ist das Wasser, wer hierher kommt, der sollte sich unbedingt ausreichende Vorräte an Trinkwasser mitbringen. Das Bohrwasser aus dem Hahn ist sehr brackig und schmeckt bescheiden, sogar zum Kochen und für den Kaffee haben wir dann doch lieber Trinkwasser aus dem Kanister verwendet. Bei der Hitze sind wir öfters mal ganz kurz unter die Dusche gegangen, um uns feucht zu machen, aber wenn das Wasser auf Haut oder Haaren trocknet lagert sich Salz ab. Die Haare werden strohig und man fühlt sich wie nach einem Bad im Toten Meer. Es war eine Wohltat nach zwei Tagen Gharagab dann in Urikaruus mit besserem Wasser die versalzten Haare zu waschen.
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Gharagab Wilderness Camp
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