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GROOTKOLK WILDERNESS CAMP

Die sechs Wilderness Camps im Kgalagadi National Park sind sehr unterschiedlich. Es gibt verschiedene Bauweisen und sie liegen in verschiedenen Ökosystemen, entweder mit Blick auf einen Trockenfluß oder über die endlose Dünenlandschaft.

Das Grootkolk Wilderness Camp liegt weit im Norden des Kgalagadi National Park, ca. 25 Kilometer von der Grenze bei Unions End entfernt.

Im Internet kann man sich den aktuellen Buchungsstand mit Monatsübersicht bis zum Ende der Buchungsperiode ansehen unter www.sanparks.org.

Auch im November 2012 fuhren wir ca. 6 Stunden von Mata Mata bis nach Grootkolk, nicht eingerechnet die längere Mittagspause in Nossob. Dort haben wir getankt und dann selbst gemachten Nudelsalat gegessen, während wir im Hide am Wasserloch die Tiere beobachtet haben. Es war viel los um die Mittagszeit, Gnus blokierten die Wasserstelle. Ein ängstlicher Kudubulle, mehrere Sektretärvögel und Springböcke mussten warten.

Der Shop in Nossob war ziemlich leer gekauft, es gab ausser Wasser noch jede Menge kühles Bier und alkoholische Mischgetränke, die bei 40°C im Schatten kein Mensch braucht. Aber bei Soft Drinks wie Cola oder Saft waren die Kühlschränke leer, liefen aber natürlich noch eiskalt und leer weiter. Wir gönnten uns etwas namens Cream Soda und hätten das besser gelassen, bähhh. Limonade mit Lavendelaroma - da muss man schon sehr durstig sein, wenn man den Geschmack nicht kennt. Als wir nach 4 Tagen wieder hier vorbei kamen waren auch die letzen Softdrinks komplett ausverkauft und man hatte es noch nicht geschafft für Nachschub zu sorgen. Kein gutes Geschäftsmodell.

Der Grund, warum ich hier eine zweite Seite für das Grootkolk Wilderness Camp einrichte ist der große Unterschied der Elebnisse und Sichtungen zwischen unserem Aufenthalt im März und dem im November.

Im feuchten und grünen März hatte es einige Tage vor unserer Ankunft ununterbrochen geregnet. Schon die Zufahrt zum Camp glich einer Seenplatte und um das Camp herum waren natürlich auch weniger Tiere zu sehen, die ihr Wasser überall finden konnten und nicht auf die Wasserlöcher angewiesen waren. Dafür gab es überall Schmetterlinge, Insekten und Schildkröten, die wir im November natürlich nicht sahen.



Trockenheit und Hitze

Der Camp Manager Frank begrüsste uns in Grootkolk und wir bekamen das gleiche Chalet zugewiesen wie schon beim letzten Besuch im März des Vorjahres: die Nummer 2. Eine Beschreibung der Inneinrichtung findet Ihr auf der ersten Gootkolk Seite vom März.

Als wir müde nach der langen Fahrt in Grootkolk ankamen schien die Sonne schon voll auf die Veranda, kaum gebremst von einem kahlen Bäumchen. Bei an die 40°C im Schatten konnte man es dort nicht aushalten, ein kleiner Nachteil von Hütte 1 und 2. Beide haben erst spät am Abend wieder Schatten, vor den Hütten 3 und 4 wachsen etwas mehr Bäume.

Der dürre Baum vor unserer Unterkunft und das grüne Netzdach über der Veranda schützen nicht wirklich vor den Sonnenstrahlen - egal ob UV-A, UV-B oder Infrarot, es war alles garstig. So zogen wir uns für ein paar Stunden lesend auf das Bett zurück. Durch die geöffneten Fenster drang leichter Wind, so konnte man es aushalten.

Im November 2012 waren viele Wasserlöcher im Norden kaputt und spendeten nicht mehr das lebensnotwendige Wasser für die Tiere. Unions End und Geinab weiter im Noden waren komplett trocken, so gab es nur beleuchtete Wasserlöcher in den Camps von Grootkolk und Gharagab. Wasser gab es auch noch einige Kilometer entfernt in den Dünen an den Wasserlöchern Gharagab und Dankbaar und dann wieder weiter südlich. Daher konnten wir diesmal viele Tiere beobachten, sahen braune Hyänen, einen Leoparden, Kudus, Gnus und Löwen am Wasserloch des Camps.

Es ist schwierig aus den vielen schönen Fotos und Begegnungen einige auszuwählen und auf dieser Seite zu präsentieren. Weitere Aufnahmen findet Ihr auch noch auf der Seite Rund um Grootkolk.

Zwei Highlights haben uns den Aufenthalt in diesem Camp unvergesslich gemacht: Einmal die Löwenbande, zwei Weibchen, ein Jungtier und ein verletztes prächtiges Männchen, die ganz nah an uns vorbei kamen. Nachdem sie am Wasserloch getrunken hatten, liefen sie ganu auf unserer Chalet zu, um dann zwischen uns und dem Küchenzelt zu verschwinden. Der Löwe markierte noch einen Kameldornbusch am Küchenzelt als sein Revier, währen wir auf unserer Veranda hinter einer ca. 1 Meter hohen Mauer standen. Auf der Veranda am Küchenzelt standen zwei Mitreisende, mit denen wir am Vortag noch zu Mittag gegessen hatten.

Das zweite Highlight war aufregender als ein Löwenbesuch, weil diese Sichtung so selten ist. Im Busch neben uns raschelte es und dann sahen wir es: das niedlichste Tier der Kalahari. Nein, kein Erdmännchen. Viel seltener, eine Elefanten-Rüsselmaus, auch Elefantenspitzmaus genannt aus der Familie der Rüsselspringer. (Elephantulus, engl: Elephant shrew).



Elefanten-Rüsselmaus

Vogeltränke

Im November war die Hitze am Mittag unerträglich und sogar die Vögel waren ruhig. Allerdings gibt es in Grootkolk etwas Besonderes, das es in den anderen Wilderness Camps leider nicht gibt. Im März war es nett, wurde aber wenig besucht. Im November war es stark frequentiert: Auf jeder Veranda steht ein Plastiktopf auf der Brüstung, in dem sich Wasser befindet und der mit einem Stein beschwert ist. Da dieses Wasser sehr schnell verdunstet und noch schneller leer getrunken wird, haben wir es fast stündlich aufgefüllt.

Sehr zur Freude der anwesenden, hechelnden Vogelschar. Ganz in der Nähe hinter Hütte Nummer 1 befindet sich ein riesiges Nest der Siedelweber (Philetairus socius). Diese hübschen, sperlingsähnlichen bis zu 14 cm großen Webervögel kamen gerne zum Trinken an die Plastiktöpfe. Manchmal herrschte richtiges Gedränge, siehe Video unten.

Aber nicht nur sie, auch Echsen und Mäuse entwickelten Turnerqualitäten, um an das begehrte Nass zu kommen. Da konnten wir stundenlang zusehen, etwas ganz Besonderes hier in Grootkolk.



Eigene Videos zum Thema

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