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| Unterkunft | In den Dünen |
Die sechs Wilderness Camps im Kgalagadi National Park sind sehr unterschiedlich. Es gibt verschiedene Bauweisen und sie liegen in verschiedenen Ökosystemen, entweder mit Blick auf einen Trockenfluß oder über die endlose Dünenlandschaft. Zwei Camps sind nur mit Allrad auf einer Einbahnstraße zu erreichen, alle Zufahrten sind ausschließlich für die dort gebuchten Gäste befahrbar. So wird viel Ruhe garantiert. Bis auf das größere Kalahari Tented Camp gibt es meist nur vier Unterkünfte für jeweils zwei Personen und in der fünften Hütte wohnt der Camp-Manager, der sich um alles kümmert.
Was alle Camps gemeinsam haben: es gibt keinen Zaun rund herum, die wilden Tiere können ungehindert bis an die Veranda kommen. Es gibt weder Restaurants noch Pool, nur Solarstrom und Gasversorgung, und alle Zimmer haben direkten Ausblick auf ein Wasserloch. Die Küche ist voll ausgestattet mit großem Kühlschrank, Gasherd und allem, was man an Geschirr braucht. Sogar Weingläser, Spüli und Kerzenhalter findet man hier. Tipp: Im Gefrierfach immer eine Wasserflasche über Nacht gefrieren lassen und als Kühlakku beim Transport der Lebensmittel zum nächsten Camp oder zum Kühlen der Tagesration beim Gamedrive benutzen.
Es gibt ein Badezimmer mit Dusche und heißem Wasser und immer eine große Veranda mit Grillmöglichkeit und Sitzgelegenheit. Nur Lebensmittel, Trinkwasser und Feuerholz müssen selbst mitgebracht werden. Wilderness Camps sind für Selbstversorger, die Zimmer werden vom Camp Manager gereinigt und die Betten frisch bei Ankunft bezogen. Nur das Geschirr muss selbst gespült werden. Der Aufenthalt von Kindern unter 12 Jahren sowie Buschwanderungen rund um die Unterkunft sind nicht erlaubt.
Die Stromversorgung für die Lampen erfolgt über Solarstrom, Akkus aufladen oder den Föhn benutzen ist hier nicht möglich.
Noch etwas haben diese Unterkünfte gemeinsam: da die Gästezahl limitiert ist, sollte man weit im Voraus buchen. Am besten knapp ein Jahr, sonst hat man wenig Chancen auf diese Unterkünfte und muss auf die drei großen Restcamps im Park (Nossob, Mata und Twee Rivieren) ausweichen oder die Planung mehrmals umstellen, wenn ein Tag im gewünschten Camp komplett ausgebucht sein sollte.
Im Internet kann man sich den aktuellen Buchungsstand mit Monatsübersicht bis zum Ende der Buchungsperiode ansehen unter www.sanparks.org.
Kieliekrankie (manchmal auch Kielie Krankie ) liegt wunderbar mitten im roten Dünenmeer und schon die kurze Anfahrt vom Hauptweg ist ein Erlebnis. Mit Glück kann man an der schmalen Straße, die nach Kieliekrankie führt, schon die ersten Tiere sehen. Das Auto parkt man unter einem Schattendach und der Camp-Manager weist eine der vier Hütten zu. Hütte ist allerdings stark untertrieben, denn was einen erwartet ist ein kleines Paradies mit herrlicher Aussicht. Wir bekamen im Jahr 2010 die Nummer 1, dieses Chalet ist sogar behindertengerecht ausgebaut. So konnten wir unser Gepäck ziemlich ebenerdig ins Zimmer tragen.
Links daneben wohnt der "Man-on-Duty", was wir manchmal als störend empfanden. Auf der Terrasse sitzend hörten wir den ganzen Nachmittag leise Radio und Sprechfunk von nebenan. Sicherlich ist dem Mann langweilig, aber der Genuss der absoluten Ruhe war so leider doch ein wenig gestört.
Aber auch die übrigen Chalets hier haben ihre kleinen "Schwächen": Neben Nummer 2 und Nummer 3 befindet sich in einem angebauten Verschlag ein großer Wassertank ung eine kleine Camping-Wasserpumpe, die jedes Mal knurrend anspringt, wenn man selbst oder jemand in den anderen Hütten auf die Toilette geht. So hatten wir für 2011 die Nummer 4 vorgebucht, was uns bei der Einreise an der Rezeption in Twee Revieren auch nochmals bestätigt wurde. Um so größer war die Enttäuschung, als dieses Chalet vor Ort an einen anderen Gast vergeben wurde, der nur kurz vor uns angekommen war. Zum Glück waren die Geräusche der Pumpe hinter Chalet 3 dann doch nicht so schlimm wie befürchtet. Um der Gerechtigkeit genüge zu tun scheint bei Nummer 4 aufgrund der etwas versetzten Lage den ganzen Nachmittag die pralle Sonne auf die Terrasse. So ist es eigentlich egal, welches Chalet man bekommt.
Die Tür zur Unterkunft selbst erreicht man durch einen Gang, der mit dicken Eisengittern verschlossen und rechts und links mit Brettern gesichert wird. Wir wurden vor einer Kap-Kobra gewarnt, die in den letzten Tagen in der Umgebung gesichtet wurde, leider haben wir sie nicht gesehen. Dafür saßen Dünengrillen , kleine Würmer, Raupen und fette Käfer gerne in dem schattigen Gang. Durch die Eingangstüre erreicht man die voll ausgestattet Küche. Hier kann man bei Bedarf kochen, bei Wind gemütlich und geschützt sitzen und der große gasbetriebene Kühlschrank bietet viel Platz für die mitgebrachten Lebensmittel.
Natürlich blickt man auch in Kieliekrankie von der große Terrasse aus direkt auf ein Wasserloch, leider war im März dort nicht sehr viel los. Hauptsächlich Vögel kamen zum Trinken vorbei. Tisch und Stühle sorgen für einen entspannten Abend am Grill.
Die roten Dünen enden direkt an der großzügigen Veranda, das Geländer besteht aus Holz mit einem offenen Zaun, der wohl mehr zur Beruhigung der Besucher dient als zum echten Schutz vor wilden Tieren. Allerdings wird kaum ein großes Tier den steilen Dünenhang hinauf kommen.
Die meist kleinen Bewohner der Umgebung lassen sich vom Zimmer aus sehr schön beobachten. Am Dachfirst am Haus bauten Webervögel an einem Nest, sie schauten ab und zu auch mal neugierig auf unserer Veranda nach, ob es Krümel gab. Unter der Terrasse leben kleine, dicke schwarze Glattechsen die beim Betreten der Veranda schnell wieder unter die Holzplanken flitzen. An der Küchenwand hängen fette Geckos vor den Fenstern. Am Abend suchen schon mal kleine Fledermäuse Schutz unter dem Dach. In das Zimmer kommen sie nicht herein, aber man hört sie über der Zwischendecke manchmal leise scharren und quieken.
Vom Bett aus schaut man auf die weite Landschaft, die von hier aus einem Meer aus roten Sanddünen gleicht. Besonders im Morgen- und Abendlicht ist der Ausblick grandios, wie von der Brücke eines Schiffs schaut man auf ein Meer aus Sand.
Unser schönstes Erlebnis im Park war ein Abend auf der Terrasse in Kieliekrankie mit 180° Blick auf vorbeiziehende Gewitterfronten. Der gesamte Horizont war pechschwarz und die Blitze zuckten im alle paar Sekunden aus den turmartigen Wolkenformationen. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Dazu ein kühler Drink in der Hand und genießen, bis uns die ersten Tropfen dann kurz vor Mitternacht ins trockene Zimmer trieben. Die Feldermäuse unter dem Dachfirst quietschten ängstlich, wenn es donnerte, und am nächsten Morgen war die Luft klar und frisch.
Auch im März 2011 gab es wieder viele Gewitterfronten, wenn auch nicht ganz so beeindruckend wie im Jahr zuvor. In dieser Saison hatte es ganz besonders viel geregnet und viel Gras bedeckte die sonst roten Dünen. Nur ab und zu ragte ein besonders steiler Dünenkamm rostrot hervor. Das Konzert der Barking Gekkos am Abend fiel leider auch ein wenig spärlicher aus als noch ein Jahr zuvor. So ändert sich die Natur und es lohnt sich immer wieder hierher zu kommen.
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Kieliekrankie
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