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Der Mapungubwe National Park hieß früher einmal Vhembe Dongola National Park und ist einer der jüngeren Nationalparks in Südafrika. Übersetzt bedeutet der neue Name in der Sprache der Venda so viel wie: "Der Ort, an dem der Schakal frisst". Der Park gehört seit dem Jahr 2003 sogar zum UNESCO-Welterbe, denn Mapungubwe beinhaltet nicht nur eine hohe Artenvielfalt in Bezug auf Flora und Fauna, hier wurden auch archäologische Schätze ausgegraben die der Region eine wichtige kulturelle Bedeutung verleihen.
Der Nationalpark ist rund 28.000 ha groß und befindet sich genau im am Dreiländereck von Südafrika, Botswana und Zimbabwe. Die nördliche Grenze bildet der Limpopo, im Süden grenzt er unmittelbar an die Hauptstraße R572, die von Pondrif nach Musina (ehemals Messina) führt.
Für die Zukunft wird angestrebt auch hier auf Grenzzäune zu verzichten und einen weiteren Transfrontier-Park zu etablieren in dem die Tiere frei zwischen den Ländern umher wandern können. Dann wird der Mapungubwe National Park mit der Thuli Safari Area in Zimbabwe und dem Tuli Block in Botswana zusammenwachsen. Das Projekt nennt sich Limpopo-Shashe Transfrontier Conservation Area (TFCA), 2009 unterzeichneten die Minister aus Zimbabwe, Botswana und Südafrika den Vertrag auf einer Sandbank zwischen Limpopo und Shashe River.
Doch nicht nur Tiere und Pflanzen sind faszinierend in diesem Nationalpark, der zu Unrecht viel zu wenig von Europäern besucht wird. Es gibt auch wunderschöne Sandsteinformationen, dichte Mopane- und Auenwälder sowie die für die Region typischen Affenbrotbäume (Baobabs) welche diese Landschaft prägen.
Im Park kann man Elefanten, Zebras, Giraffen, Breitmaulnashörner, Elen- und Oryxantilopen sowie zahlreiche andere Antilopenarten wie Klippspringer oder Kudus beobachten. Auch Löwen, Leoparden und Hyänen leben hier. Wie so oft in tropischen Regionen ist auch die Zahl der Vögel beeindruckend: ca. 400 Arten von Vögeln haben hier ihre Heimat und man kann sie besonders gut im Leokwe Camp oder auf dem Treetop Walk beobachten.
Für Elefanten ist schon jetzt die Grenze kaum noch ein Hindernis, angeblich gibt es 400 Elefanten im Park, doch wir haben bei unserem Besuch keinen einzigen gesehen, sehr zum Erstaunen der Ranger. Gegenwärtig besteht der Park noch aus zwei getrennten Teilgebieten. Der Ostteil des Park ist sehr gut erschlossen und die Pisten sind auch für normale PKW gut ausgebaut. Es gibt auch einige Allradstrecken, die man aber langsam und vorsichtig auch mit unserem SUV hätte befahren können. Dies haben wir leider zu spät erfahren, wenn "4x4 only" dort steht, dann halten wir uns daran. Um diesen Teil des Parks ebenfalls zu sehen, haben wir einen Game Drive am Nachmittag gebucht.
Im Westteil des Parks, über die Hauptstraße R572 zu erreichen, befindet sich der 43 Kilometer lange 4x4 Tshugulu Eco-Trail. Diese Allradstrecke führt durch eine wildromantische Landschaft und man muss vorab im Office des Ostteils ein Permit erwerben. Leider haben wir den westlichen Teil des Parks nicht besucht. Da es auch hier ein Camp und einen schönen modernen Bird Hide gibt, steht das für den nächsten Besuch auf dem Programm. Die Fahrzeit zwischen dem Ostteil und dem Westteil dauert eine gute halbe Stunde mit dem PKW, da die beiden Parkteile durch ein Stück Privatland getrennt sind.
Auf dem Mapungubwe Hill mitten im Nationalpark wohnte einst eine hoch entwickelte afrikanische Zivilisation, die zwischen 1200 und 1270 ihre Blütezeit erlebte. Der 30 Meter hohe Sandsteinblock ragt aus der umliegenden Landschaft heraus, man kann ihn im Rahmen einer Führung am Nachmittag besuchen.
Das Volk, welches hier seit dem Jahr 900 die Region besiedelte hat bereits Eisen bearbeitet und war durch den Handel zu Wohlstand gelangt. Aus dem Handelsposten wurde ein mächtiger Stadtstaat. Dieser hatte komplexer Gesellschaftsstruktur und verfügte über ein Handelsnetz, das sich vom heutigen Botswana über Zimbabwe und Südafrika bis an die Küste von Mosambik spannte. Somit hatte es auch einen Zugang zum Meer um mit Schätzen aus dem fernen China, aus Ostafrika und Indien zu handeln.
Weltberühmt ist das goldene Nashorn, das Archäologen oben auf dem Hügel im Jahr 1933 ausgegraben haben. Auch andere Zeugnisse eines reichen afrikanischen Königreichs wurden dort gefunden, für den Stamm der Venda ist dies ein heiliger Ort. Die 23 freigelegten Königsgräber enthielten Gold- und Elfenbeinschmuck sowie Porzellan- und Glasperlen. Forscher vermuten, das unterhalb des Hügel, auf dem die Privilegierten wohnten, zeitweise 5-8 Tausend Menschen gelebt haben.
Um diesem historischen Hintergrund gerecht zu werden und um mehr Besucher in die abgelegene Region zu locken, hat man ein modernes Informationszentrum mit Museum gebaut. Leider war das beeindruckende Gebäude erst kurz vor unserer Ankunft fertig gestellt, es gab aber noch keine Ausstellung oder Einrichtung im Inneren. Offiziell sollte hier schon im September 2010 eröffnet werden. Wir konnten das Gebäude immerhen von außen besichtigen, später soll hier einmal eine Replik des berühmten goldenen Nashorns einziehen. Das Original steht im Mapungubwe Museum in Pretoria. Es ist der Universität von Pretoria angeschlossen und dort werden sämtliche Ausgrabungsgegenstände, die seit 1933 in Mapungubwe gefunden wurden, ausgestellt.
Das Verschwinden dieser afrikanischen Hochkultur wird auf klimatische Veränderungen zurückgeführt. Als Mapungubwe verlassen wurde, das war wohl so um 1290, da begann ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich und östlich der Aufstieg zweier neuer Reiche: Groß Simbabwe, das dem heutigen Land den Namen gab, und Thulamela im Norden des heutigen Kruger National Park.
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