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Bei einem der Game Drives kamen wir auch am Big Baobab vorbei, einem der ältesten Affenbrotbäume der Region. Wie alt er genau ist kann nur geschätzt werden, wahrscheinlich sind es mehrere hundert Jahre. Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata) wird auch Baobab genannt, vom arabischen bu-hubub abgeleitet. Er gehört zu den charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrika. Je weiter man im Krüger in den Norden fährt, um so mehr Babobas sieht man. Hier in der Pafuri Region gibt es sehr viele davon, wir sahen auch einen richtigen Wald, wo viele davon locker verstreut über die Hügel zusammen standen.
Ein Baobab wird gerne auch als "umgedrehter Baum" bezeichnet, denn er zeichnet sich durch einen relativ kurzen, extrem dicken Stamm aus. Die Baumkrone besteht aus kräftigen, oft unförmig erscheinenden Ästen, die eine weit ausladende Krone bilden. Im unbelaubten Zustand erinnert die Astkrone an ein Wurzelsystem, was zu der Legende beigetragen hat, der Affenbrotbaum sei ein vom Teufel verkehrt herum gepflanzter Baum.
Wir konnten hier ganz nah an den alten Riesen ran, ein Gast kletterte mit Cyril sogar ein Stück hinauf in die Krone. Dafür bin ich leider zu unsportlich, da wäre ich gar nicht hoch gekommen.
Dafür schaute ich mit die Rinde genau an, denn der Stamm ist tief gefurcht und weist viele Strukturen auf. Die graubraune bis graue Rinde ist zwischen fünf und zehn Zentimeter dick. Deshalb kann so ein Baum kleinere Buschbrände relativ unversehrt überstehen. Sie ist außen hart und innen faserig.
Elefanten, die gerne die Baumrinde der Baobabs fressen, haben viele Narben an diesem Baum hinterlassen, wir haben aber unterwegs Baobabs gesehen die noch schlimmer zugerichtet waren. Mit ihren Stoßzähnen brechen die Elefanten die Rinde auf, entfernen mit dem Rüssel die feuchten Fasern im Bauminnern und kauen diese, um so Feuchtigkeit zu gewinnen. Dabei entstehen große Hohlräume in den Bäumen, was sogar dazu führen können, dass die Bäume kollabieren. Große Elefantenpopulationsdichten führen zu einer Gefährdung der Bestände des Baobab.
Junge Babobas ernähren sich zuerst über eine Pfahlwurzel, dann entwickelt sich ein Lateralwurzelsystem, das bis in 1,8 Meter Tiefe reicht. In horizontaler Richtung erstreckt sich das Wurzelsystem weiter als die Baumhöhe. Bereits im Alter von einhundert Jahren kann ein Baobab einen Stammdurchmesser von vier bis fünf Metern erreichen, danach entwickelt er eine ausladende Krone und wächst nur noch sehr langsam in die Breite. Hohle und mehrfache Stämme wie bei diesem alten Exemplar hier sind häufig zu finden.
Menschen können die Früchte und Blätter essen und Wasser aus den Wurzeln entnehmen. Das essbare watteähnliche Fruchtfleisch ist weiß und trocken-mehlig, es schmeckt durch den Vitamin-C-Gehalt säuerlich. Es kann außerdem zu Bier vergoren werden, die Samen werden geröstet gegessen. Die Rinde wird als Seil oder Schnur- und Rindentuch verwendet.
So große und alte Bäume sind auch der Nistplatz für einen Vogel namens Mottled Spinetail, der aber nur in Mutale im nördlichen Limpopo vorkommt. Hier in diesem alten Baum leben leider keine. Wir sahen nur Motten, die innen am ausgehöhlten Stamm saßen. Ein Affenbrotbaum wird von Fledermäusen bestäubt.
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