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Da alle Aktivitäten der Shayamoya Lodge auch von den B&B Gästen der Tamboti Ridge Ranch gebucht werden können, nahmen wir die Gelegenheit war und buchten eine 2 stündige Bootstour auf dem spektakulären 40 Kilometer langen Pongolapoort See (auch Jozini See genannt) im Nordosten von KwaZulu Natal.
Da im Mai Nebensaison war, hatten wir unseren Führer Greg und das Boot ganz für uns alleine. Erfreut von der Gelegenheit, eine Tour mit Fotofreunden zu machen, hatte er seine Spiegelreflex gleich mitgebracht.
Zuerst ging es ein Stück über Asphalt bis zum Pongola Game Reserve mit seinem reichen Wildbestand. Das im Norden von KwaZulu Natal gelegene Reservat ist über 100 Jahre alt. Nur wenige wissen, daß es sich hierbei um das älteste Wildschutzgebiet in Afrika handelt, es wurde erstmals 1894 zum Schutzgebiet erklärt und ist somit auch das zweitälteste der Welt.
Auf 24.000 ha Fläche grenzen es den Pongolapoort Stausee, zu dem der Pongola River hier aufgestaut wurde. In seiner wechselvollen Geschichte wurde es oft wieder Farmland, bis man erkannte, daß das Land dafür nicht geeignet war, dann wieder Schutzgebiet. 1997 wurden wieder Elefanten im Reservat ausgesetzt, weil sie seit 100 Jahren aus der Region verschwunden waren. Heute ist das Reservat ein kooperatives Schutzprojekt von Landeigentümern, verschiedenen Stämmen und staatlichem Naturschutz. Das Ziel für die Zukunft ist es, ein "Big Five" Reservat zu werden.
Durch einen Seiteneingang fuhren wir im mit Zeltplane beschatteten offenen Jeep hinein und sahen auf dem Weg zum Seeufer schon einige Tiere wie Eisvögel, Geier, Antilopen und Giraffen. Die Fahrt war leider viel zu kurz und schon erreichten wir das Wasser.
An der Anlegestelle angekommen wechselten wir in ein am Steg gelegenes überdachtes offenes Aussichtsboot für 12 Personen. Auch hier waren wir ganz alleine und genossen die Ruhe. Der See war an diesem Tag spiegelglatt, laut Greg ein eher seltener Anblick. Am Seerand gab es einige Algen.
Der Pongolapoort ist 16.000 ha groß, 30 km lang und bis zu 7 km breit. Dazu kommt noch eine 10 km lange Schlucht bis zur Staumauer. An seinen Ufern liegen einige exklusive Lodges, es gibt sogar ein Hausboot namens Shyamanzi, das auf dem 30 km langen Stausee unterwegs ist.
Das Boot gehört zur exklusiven White Elephant Safari Lodge die im Reservat liegt und der Shayamoya Game Lodge und kann exklusiv gechartert werden. Aber auch einzelne Kabinen können für mind. 2 Nächte gebucht werden.
Die Region zieht vor allem Angler an, denn Lake Jozini und der Pongola River sind der südlichste Fluss/See, in dem Tigerfische heimisch sind und somit der einzige in Südafrika.
Der wissenschaftliche Name des mit 8 scharfen und spitz zulaufenden Zähnen bestückten Fisches ist Hydrocynus vittatus oder Afrikanischer Tigersalmler. Er wird in Südafrika auch striped water dog oder Ngweshi genannt. Ein bläulich schimmernder Rücken, einer Reihe von parallel längsseitig verlaufender schwarzer Streifen und intensiver gelb bis blutrot gefärbter Flossen sind weitere Merkmale dieser Art.
Einige Lodges verdienen gut mit organisierten Angeltouren. Die beste Zeit für den Tigerfischfang ist von September bis Ende November, dann bekommt man ohne Vorbuchung kaum ein Zimmer in der Umgebung.
Beliebt ist dieser Fisch bei Anglern aus Europa, weil es in unseren Breiten keinen vergleichbaren Kämpfer gibt. Wenn sie anbeissen, so geschieht es kraft- und schwungvoll, geradezu explosiv und ohne große Vorwarnung. Nicht selten springen der Tiere bis zu zwei Metern hoch aus dem Wasser.
Essbar ist der Tigerfish nicht, nach dem Fang muss man das empfindliche Tier gleich wieder ins Wasser werfen. Für Fliegenfischer finden sich im See auch noch andere Arten wie Rotflossen-Kongosalmler, Wels, Bulldog-Nilhecht, Weißkehlbarsch oder Rotbrüstige Tilapie.
Ein Bootsausflug ist neben den Pirschfahrten eine sehr schöne Möglichkeit um Tiere zu beobachten. Insbesondere natürlich Flusspferde, Krokodile und Wasservögel. Am Ufer tauchten aber auch immer wieder größere Herden Kudus oder Impalas aus der Deckung auf. Sie kamen zum Trinken an den Wasserrand oder wanderten am Seeufer entlang, unser Boot irritierte sie sichtlich.
Laut krächzend machten zahlreiche Wasservögel im Schilfrand am Ufer auf sich aufmerksam. Auch einen Adler sahen wir am Himmel.
Träge lagen einige Krokodile am Ufer. Doch der Höhepunkt der Tour waren die Hippos. Eine Familie der dicken Brummer hatte es sich am Ufer bequem gemacht. Als wir uns aber mit dem Boot näherten, setzten sich gleich zwei dicke Männchen von der Gruppe ab und schwammen schnaubend auf uns zu - unterbrochen von längeren Phasen des Laufens auf dem Grund, für uns bedrohlich unsichtbar.
Da Hippos zu den gefährlichsten Tieren in Afrika zählen, hielten wir respektvoll Abstand und fuhren erst einmal weiter. Später näherten wir uns nochmals von der anderen Seite und Greg stellte den Motor aus. Diesmal fanden wir wenig Beachtung und konnten in Ruhe die Tiere beobachten. Durch die Stille hörte man ihr Schnauben, ab und zu gähnte eins oder spie eine Wasserfontäne in die Luft.
Auch unser Guide genoss es sehr, wir fuhren erst weiter als sich ein größeres Boot voller Menschen näherte, die unsere Ruhe durch laute Gespräche störten. Langsam ging es zur Anlegestelle zurück. Kurz vorher hörten wir ein zartes Piepsen und nach eingem Suchen entdeckten wir in einer Rinne an der Reling ein Nest mit kleinen Vögeln, die hungrig ihre Schnäbelchen aufsperrten. Die Mutter, eine Art Bachstelze, saß schon am Anleger und kam zum Füttern, sobald wir das Boot verlassen hatten. Natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Fotos gemacht zu haben. Hier ist eines davon als Grusskarte.
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Jozini See
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