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TUGELA GORGE WALK

Eine der schönsten Tageswanderungen im südlichen Afrika mit atemberaubenden Ausblicken ist wohl der Tugela Gorge Walk im Royal Natal National Park. Dabei ist diese Wanderung zwar anstrengend wegen Hitze, aber bis auf ein paar Stellen durchaus einfach zu gehen.

Der 7 km lange Trail (14 km hin- und zurück) startet an einem bewachten Parkplatz, der wenige Kilometer hinter dem Visitor Center des Nationalparks direkt unterhalb des Tendele Camp liegt. Die erschreckenden Angaben von 22,5 km, die man oft noch findet, sind ab Visitor Center gerechnet. Einen guten Teil des Weges kann man sich aber durch Anfahrt bis zum Parkplatz sparen. Dort sitzt ein Mitglied der örtlichen Community und passt gegen eine Spende auf die abgestellen Autos auf.

Der Trail führt bis zum Fuß der Tugela Falls, wir gingen ihn bis zur Klamm des Tugela River einen Kilometer vor dem Ende, bis dahin brauchten wir ab Parkplatz mit vielen Fotostops ca. 3 Stunden.

Wir waren im Mai 2003 vor Ort und es hatte im letzten Sommer extrem wenig geregnet. Der Tugela River war ziemlich trocken, eher ein Rinnsal und die berühmten Wasserfälle waren in der Steilwand gar nicht zu entdecken. Oben auf dem Titlbild der Seite sieht man deutlich das mit Felsbrocken gefüllte Flussbett des Tugela - nur kein Wasser. Trocknen Fußes wanderte man am Ziel durch die Klamm, einen Wassefall konnte man weit und breit nicht endecken. Eigentlich kam das meiste Wasser von vielen kleinen Nebenbächlein. Das Wasser des Tugela war anscheinend beim Herunterfallen schon verdunstet. So war für uns eher der Weg das Ziel.

Der Hinweg

Der Hinweg ist der schönste Teil der Wanderung und man sollte ihn ausgiebig genießen. Denn wenn man am Morgen um 9 oder 10 Uhr losläuft dann hat man genau das richtige Licht zum Fotografieren und zum Schauen. Für eine Aufnahme des gesamten Amphitheaters braucht man allerdings ein gutes Weitwinkelobjektiv. Die leicht blaustichigen Mittagsstunden sind zum fotografieren nicht so gut geeignet und am Nachmittag liegen die Felsen dann schnell im Schatten.

Vor dem Wanderer erheben sich gewaltig und imposant die Gipfel des Mont-aux-Soucres (3.282 m), des Sentinel (2.165 m) und des Eastern Buttress (3.047 m) mit der senkrechten, zerklüfteten Felswand dazwischen, wunderbar von der Sonne angeleuchtet.

Das Schauspiel des Sonnenaufgangs auf diesen Felsen konnten wir um ca. 6:30 Uhr schon vom Bett unserer Unterkunft verfolgen. Dann erscheinen die Felsen erst violett und rosa, werden schnell orange und wir wären gerne schon direkt vor Ort gewesen.

Leider waren wir, wie immer nach einem gemütlichen Frühstück in der 22 Kilometer weit entfernten Montusi Lodge, zum Wandern im Mai doch ein wenig zu spät vor Ort. Denn um 17 Uhr geht die Sonne ja schon wieder unter.

Der Weg führt zunächst ziemlich eben am Bett des Tugela River entlang, den man auch einmal auf einer Holzbrücke überquert. Dann passiert man den auffälligen Felsen namens Policemen's Helmet. Im weiteren Verlauf schlängelt sich der Weg auch oft am Berghang entlang in einige kleine Seitentäler hinein und durch einige schattige Waldgebiete, eine Wohltat, denn der größte Teil des Weges liegt in praller Sonne. Eine Kopfbedeckung und genügend Trinkwasser sind nötig.

Belohnt für den Schweiß wird man mit atemberaubenden Aussichten. Einige Bilder, die mit der Digitalkamera entstanden sind, findet man noch auf der Seite Digitalspaziergang - Drakensberge.

Und wieder zurück...

Unsere Wanderung endete an der Schlucht des Tugela. Hier muss man über ein paar Felsen klettern, um ins Flussbett zu gelangen. Führt der Tugela viel Wasser, muss die Klamm durchwatet- oder durchschwommen werden, um dem Flusslauf weiter bis zu seinem Ursprung zu folgen.

Weitergehen lohnte sich für uns wegen des fehlenden Wasserfalls nicht, dies berichteten auch die Leute die uns entgegenkamen. Zudem wurde der weitere Weg auch beschwerlicher, da das Flussbett über und über mit großen Findlingen bedeckt war. Aber auch von hier aus war die Aussicht überwältigend und mit dem blossen Auge kaum noch zu erfassen: Man steht am schattigen, kühlen Grund einer etwa 15 m breiten Schlucht, rechts und links steile Felswände, an einigen Stellen sogar mit Überhang. Folgt der Blick dem Verlauf dieser Engstelle weiter und wandert dann nach oben, so erscheint in greifbarer Nähe die tausend Meter hohe Felswand des Amphitheaters, die senkrecht vor einem in den Himmel wächst. Je nach Sonneneinstrahlung leuchten die Felsen orangerot oder gleißend weiß, daneben wieder schwarzer Schatten. Jede Fotokamera streckt hier die Flügel...

Da es um 17 Uhr schon wieder dunkel wurde und wir noch den Rückweg vor uns hatten, machten wir uns nach einer Rast im Schatten der Felsen, der uns schon leicht frösteln ließ, wieder auf den Rückweg.

So sahen wir auch nicht die 35 m lange Kettenleiter und den so genannten Kamin - ein schmaler und enger senkrechter 15 m langer Schacht den man auf Setigeisen emporklettern muss. Der folgende Aufstieg zum Plateau bietet den höchsten Schwierigkeitsgrad aller Wanderungen und ist nichts für Sonntagsspaziergänger.

Zurück ging es dann viel schneller, denn nun entfielen die Fotostopps und der Weg lag schon zum größten Teil im Schatten. Ausserdem ging es nun mehr bergab, so das ich mir leider eine dicke Blase lief. Was ich aber erst nach knapp 1,5 Stunden am Auto angekommen bemerkte. Nur ab und zu warfen wir noch mal einen Blick zurück auf die wachsenden Schatten und die beeindruckende Kulisse der senkrechten Felswand.

Google Map zum Thema

Tugela Falls

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