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Ein altes Herrenhaus liegt oben auf einem bewaldeten Berg über den grünen Hügeln rund um Tzaneen und dient heute als kleines Hotel- und Tagungszentrum mit insgesamt 6 Zimmern. Die Vorfahren der Besitzer waren englisch-irisch-schottischer Abstammung. Im Jahr 1904 erwarb ein Mann namens Billo Tooley 800 Hektar Land im Farmdistrikt von Agatha und pflanzte Orangen, Grenadillas, Tomaten und Paranüsse an. Benannt wurde das Anwesen Kings Walden nach seinem Heimatdorf im englischen Hertfordshire. 1932 kam Elsie Margaret Dickson, die Großmutter der heutigen Besitzer, hierher zu Besuch und heiratete Billo Tooley.
Die Bildergalerie an der Rezeption des Kings Walden zeigt schön gerahmt die bewegte Familiengeschichte. Man sieht das erste Automobil, die Kinder, den Kricketklub und ein Porträt von Elsie Margaret Tooley, die alle Ess nannten, in jungen Jahren. Daneben eine Aufnahme, die sie immer noch schön und lächelnd mit vielen Falten im Alter 85 Jahren zeigt, dem heutigen Gast mit einem Weinglas zuprostend. Sie war eine eigenwillige und kapriziöse Dame.
Der wunderschöne Garten direkt hinter dem Haus ist ihr Lebenswerk. Wir waren leider im Herbst vor Ort, aber trotzdem gab es noch viele Blüten und Grün in der 3 ha großen, liebevoll gepflegten Gartenanlage. Direkt von unserem Zimmer aus sahen wir auf die Liegewiese und den großen Pool mit Liegestühlen unter schattigen alten Bäumen. Der dahinter liegende "Garten der Erinnerung" zeigt in Kleinigkeiten viel von der Familiengeschichte in Form von Gedenktafeln und Statuen. In den weitläufigen Grünanlagen kann man sich fast verlaufen, es gibt zahlreiche Wasserspiele und Teiche - aAuf einem zog eine einsame weiße Ente ihre Kreise. Im dichten Gebüsch davor zischten uns zwei Gänse mit roten Köpfen an: Wir befanden uns in ihrem Revier und sollten verschwinden!
Auffallend viele Löwen findet man hier ebenfalls, allerdings sitzen sie meist in aufrechter Position und sind aus Stein. Sie flankieren den Eingang, stehen neben Brunnen und am Pool und sind oft von grünen Flechten bedeckt oder von Efeu umrankt. Ein paar Spiegel an den Säulen sind beliebt bei den örtlichen grünen Meerkatzen, die oft zu Besuch kommen.
Ein schöner Platz zum Entspannen ist die Liegewiese mit gemütlichen Sitzgelegenheiten direkt neben dem Haus. Dort befindet sich auch das Wahrzeichen von Kings Walden: ein mächtiger und völlig kahler Eukalyptus. Der Baum wurde in einer Winternacht vom Blitz getroffen und brannte bis auf das Ast-Skelett ab, ich der gleichen Nacht starb die Großmutter Ess. Seit einem Vierteljahrhundert steht der Baum so im Gelände mit seiner am Tag hellen und in der Nacht schwarzen Silhouette vor der schönen Aussicht als beliebtes Fotomotiv. Unterhalb der bewaldeten Kuppe breiten sich rund um Tzaneen Plantagen aus, auf denen Tee, Zitrusfrüchte, Avocados, Mangos, Litschis und Papaya angebaut werden.
Erwähnenswert ist auch der nette Service hier im Haus. Verwaltet wird das Anwesen von Billy und Minette McKechnie. Billy ist auch der Koch, alleine für Abendessen und Frühstück und seine stets präsente Art lohnt sich schon ein Aufenthalt in diesem Haus. Auch der ältere Kellner Micco en wir beide immer nur scherzhaft "Mr. Thank you" genannt haben, ist eine echte Perle, jederzeit freundlich und sehr aufmerksam. Check-out-time ist 11:00 Uhr, so dass wir nach dem Frühstück noch ganz in Ruhe unsere Koffer packen und uns noch ein wenig im Garten entspannen konnten, bevor wir weiter zum Black Leopard Camp gefahren sind.
Kings Walden ist eine Unterkunft, in der man sich rundum wohl fühlen kann und für nur eine Nacht war der Aufenthalt definitiv zu kurz. Wir kommen wieder.
Das Kings Walden liegt auf einer Anhöhe oberhalb von Tzaneen nahe dem kleinen Ort Agatha. Da wir uns auf unser Garmin Navi verlassen haben, kamen wir quasi von der Rückseite über den Berg, aus Leshiba kommend. Dort fuhren wir lange über sehr staubige Wege durch Plantagen mit Eukalyptuswäldern.
Als wir schon dachten komplett falsch zu sein, änderte sich der Straßenbelag in Asphalt und die Umgebung wurde immer grüner. Irgendwann kam dann die ausgeschilderte Abzweigung an der Agatha Road zum Hotel, direkt dahinter erschienen die ersten Steinlöwen als Eingangsportal. Der Weg wurde wieder schlechter, aber nur ein paar Hundert Meter, dann standen wir auf dem Parkplatz am Haus.
Es gibt nur 6 Zimmer im Kings Walden Garden Manor, fünf Doppelzimmer und ein Dreibett-Zimmer. Vier davon liegen im Seitentrakt zum Garten hin, zwei weitere befinden sich im Haupthaus. Da wir an diesem Tag die einzigen Übernachtungsgäste waren, bekamen wir dort ein Zimmer, die Nummer 6. Von hier aus hat man sowohl direkten Zugang zu Bar, Aufenthaltsraum und Restaurant, als auch auf der anderen Seite über eine Terrasse zum Pool. Leider war es zu frisch für ein Bad. Die Zimmer im Gartentrakt wurden gerade frisch gestrichen. Wenn ausgebucht ist, könnte es im Haus ein wenig lauter sein als im Gartentrakt. Dafür haben diese beiden Zimmer den Vorteil, dass man über den Hinterausgang direkt am Pool ist, besonders im Sommer ein Pluspunkt.
Man hat in den schönen Räumen sehr viel Platz, mit hohen Decken und einer eleganten Ausstattung. Es gibt extra lange King Size Betten mit schöner Wäsche und zahlreichen Kissen, in denen wir herrlich geschlafen haben. Dazu in jedem Zimmer einen offenen Kamin, Sitzgelegenheiten, einen Fernseher, einen großen Schrank und einen Schreibtisch. Es gab sogar eine Musikanlage mit I-Pod Anschluss in jedem Zimmer und W-Lan Zugang sowieso. Alles ist in warmen Erdfarben, mit Samt, Kunsthandwerk und Leder eingerichtet.
Besonders schön sind die sehr geräumigen modernen Badezimmer mit Dusche und Badewanne und viel glatter Ablagefläche aus geschliffenem Beton. Es gibt einen Doppelwaschtisch und duftende Shampoos und Seifen. Sogar an eine Steckdose neben dem Spiegel wurde hier gedacht, keine Selbstverständlichkeit im südlichen Afrika. Da es am Abend im Mai etwas frisch wurde, haben wir ein heißes Bad sehr genossen.
Das Frühstück gehört definitiv zu den besten, die wir in Südafrika bekommen haben. Das lag weder am üblichen Kaffee oder am Saft, auch nicht am frisch zubereiteten Obstsalat mit Joghurt, den wir selbstverständlich auf unseren Wunsch hin ohne Äpfel zusammengestellt wurd. Auch der Toast, die kleinen Brötchen und die Zimtschnecke waren eher gehobener Standard. Was hier absolut fantastisch war ist die kleine Speisekarte mit warmen Gerichten zum Frühstück.
Man bekommt sie vorgelegt und kann aus vielen verschiedenen warmen Speisen wählen, wenn ich mich richtig erinnere standen bis zu 10 unterschiedliche Dinge auf der Karte. Vom einfachen Ei mit Bacon und Würsten, dem wohl am weitesten verbreiteten Frühstück - warum auch immer - bis hin zu exklusiven Kreationen, die von Billy in der Küche ganz frisch zubereitet wurden. Da lohnte es sich, ein wenig länger zu warten.
Michael hatte sich für Lachsforelle entschieden, die zusammen mit einem fluffigem Rührei mit Kräutern und einem kleinen Salat auf dem Teller angerichtet war. Dazu gab es Tomatenconfit und Deko, er war begeistert. Ich hatte ein hausgemachtes Ratatouille mit Ziegenkäse, Koriander und jeweils zwei knusperdünnen Streifen Bacon. Dekoriert waren beide Teller mit essbaren Blüten aus dem eigenen Garten. Beides nicht nur optisch ein Gedicht.
Wenn man sich zum Sundowner, dem obligatorischen Gin Tonic, am Abend unter den kahlen Baum setzt und den Blick ins Tal mit den aufflammenden Lichtern wirft, dann fühlt man sich wie im Film "Jenseits von Afrika". Ein doppeleter Gin mit Tonic kostete hier 40 Rand.
Danach begibt man sich zum Abendessen ins Restaurant, wo uns ein 4-gängiges Set Menü serviert wurde. Wir waren an diesem Abend im Haus eigentlich die einzigen Gäste, hatten aber das Pech den Speisesaal mit einer Gruppe zu teilen. Es waren 15 Spa-Besitzer aus den umliegenden Oren zu einer kleinen Tagung im Wintergarten zusammen gekommen und hatten am Abend noch das Essen gebucht. Sie waren, wie für so eine große Gruppe normal, ziemlich laut, wofür sich Billy nachher bei uns entschuldigte, aber dafür konnte er ja nichts.
Es hat uns nicht so sehr gestört, weil wir uns ganz auf das leckere Essen konzentriert haben und wir bekamen die gleiche Menüfolge wie die Gruppe.
Im Kings Walden werden zumeist frische, lokale Bio-Produkte verwendet. Der Ziegenkäse kommt aus der Nähe und das besonders erwähnenswerte leckere hauseigene Wasser wird aus einer Quelle am Fuße des Berges abgezapft. Billy McKechnie ist ein erfahrener und sehr guter Koch, gelernt hat er an der Centurion International Hotel School, danach arbeitet er im Hippo Hollow im Lowfeld. Er war Manager im Ciao! Italian Mediterranean Kitchen in Pretoria und im Café Caprice in Camps Bay in Cape Town. Bevor er nach Kings Walden kam, hat im 5-Sterne Jao Camp im Okavango Delta gearbeitet.
Als Vorspeise wurde zuerst eine italienisch inspirierte würzige Turm-Kreation aus verschiedenen Gemüsen und netter Dekoration rundum serviert. Dann folgte eine sehr leckere leichte grüne Suppe aus Erbsen. Als Hauptspeise gab es an diesem Abend dann hervorragenden Lachs, im Ganzen frisch aus Schottland eingeflogen und von Billy persönlich einmal eingefroren. Ein wunderbarer Fisch, perfekt auf den Punkt zubereitet und mit leckeren Beilagen. Nach viel Fleisch als Selbstversorger in den letzten 3 Wochen haben wir uns über ein Fischgericht sehr gefreut. Auch diese Speise war mit frischen Blüten aus dem Garten verziert, die man mitessen konnte.
Zum Essen hatten wir uns aus der Weinkarte eine Flasche Pinot Noir für 245 Rand bestellt und das leckere Wasser. Zum Nachtisch gab es noch einen hervorragenden dünnen Schokokuchen, dem lediglich ein wenig Dekoration fehlte. Aber der Geschmack der Tarte war himmlisch, der perfekte Abschluss. Und das, obwohl wir beide eigentlich gar nicht so gerne Kuchen als Nachtisch essen. Aber am Nachmittag hatten wir schon gerochen, wie sie gebacken wurde! Alles in allem waren wir sehr satt und sehr zufrieden.
Das 4-Gang-Dinner hat am Ende 265 Rand pro Person gekostet.
Ein Geheimtipp unter Reisenden, die auf dem Weg zum Kruger National Park hier Station machen. Wir haben gleich wieder zwei Nächte gebucht, im Frühjahr 2014.
Hier ist ein Link zum Kings Walden Garden Manor.
Google Map zum Thema
Kings Walden Garden Manor
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