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Nachdem wir im Jahr 2004 schon einmal in Ithala waren und damals im Ntshondwe Camp gewohnt hatten, wollten wir dieses Mal mit Selbstverpflegung in ein Buschcamp. Es gibt drei Buschcamps im Park: Mbizo, Mhlangeni und das Thalu Bush Camp. Da dieses für 4 Personen das Kleinste ist, buchten wir hier.
Wer im Thalu Bush Camp wohnt bekommt vorab wenig Information. Es liegt am westlichen Rand des Schutzgebietes, ziemlich idyllisch direkt am Thalu River. Hier ist man ganz alleine, in der Nähe gibt es aber ein Camp für die Ranger und Angestellten.
Wenn man sich am Gate in Ithala anmeldet, dann muss man zuerst in Main Camp an die Rezeption. Von dort aus fährt man noch eine gute Stunde bis zum Thalu Bush Camp, also besser nicht zu spät kommen. Das Camp liegt direkt am Fluss, der hier eine Kurve macht. Das Tal ist begrenzt von steilen, rötlichen Felswänden die wunderbar in der Sonne leuchten. Leider war die Sonne im Mai schon etwa um 16:00 Uhr hinter einem Berg im Westen verschwunden.
Leider konnten wir das Camp nicht voll genießen, da ich am Vortag in Swaziland gestürzt war und mir schwere Prellungen zugezogen hatte. Dadurch war meine ganze Rückenmuskulatur verspannt und ich lief noch mit einem wärmenden Thermacare-Verband und blauen Prellungen herum. Hinsetzen und vor allem am Morgen Aufstehen ging nur unter Schmerzen und in Zeitlupe, Michael musste mich anziehen. Da einen hier niemand hört konnte ich wenigstens dabei schreien.
Am ersten Abend war es kalt und wir setzten uns in die Küche zum Essen, wollten später noch draußen am wärmenden Feuer sitzen. Doch ein Tröten am anderen Ufer kündigte Elefanten an und schnell hörten wir die grauen Riesen auch durch den Fluss kommen. Eine große Herde mit vielen Jungtieren, die sich um unser ganzes Camp herum verteilten. Sie liefen unten am Ufer entlang, knapp an unserer Feuerstelle draußen vorbei. Auch um die Dusche und um die Toilette herum blieben sie zum Fressen stehen.
Zu viel anleuchten wollten wir sie nicht und genossen den Schutz unserer Hütte. Es war stockdunkel, der Vollmond war noch nicht aufgegangen, und überall um uns herum hörten wir Äste brechen, ein tiefes Grummeln und ab und zu mal ein empörtes Tröten. Am nächsten Tag fanden wir rund um das Camp ihre Hinterlassenschaften: Elefantendung und abgebrochene Äste überall.
Das mit den Elefanten in Ithala nicht zu spaßen ist merkten wir am nächsten Tag, als uns ein riesiges Exemplar verfolgte und wir ein ganzes Stück rückwärts fahren mussten. Über eine Stunde mussten wir warten, bis die Herde weiter gezogen war und wir zu unserer Unterkunft zurück fahren konnten.
Der Weg zum Thalu Bush Camp ist lang, wer von hier aus den Park erkunden will, der muss eine Schleife von 20,4 Kilometern bis zum Hauptcamp fahren. Von dort führen weitere Schleifen in andere Teile von Ithala. Wer über ein 4x4 Fahrzeug verfügt, der kann auch eine Abkürzung nehmen. Es gibt eine auf Karten ausgewiesene 4x4 Strecke, die angeblich laut Rezeption auch mit einem normalen Auto befahren werden kann. Dort sind mittlerweile ein paar Fahrspuren mit Betonstreifen befestigt, Teile der Strecke sind aber extrem steil und man fährt mit dieser Abkürzung 12,8 Kilometer. Es ist die Strecke für die Angestellten, die vom Thalu Field Office aus hier zu anderen Parkteilen abkürzen können.
Die lange Schleife ist besser zu befahren, auch wenn es hier so manches Mal kräftig rumpelt. Allgemein empfanden wir die Strecken im Ithala als sehr schlecht. Wo wir vor 5 Jahren noch mit einem Hyundai Elantra bequem herumgefahren waren, findet man heute teilweise ausgespülte Pisten vor. Statt zu reparieren hat man einfach Schilder "4x4 recommended" an fast allen Schleifen im Park aufgestellt, um sich abzusichern. Wir hatten ja einen Nissan X-Trail, damit waren die Strecken kein Problem, siehe auch Neues aus dem Jahr 2016.
Leider hatte meine vom Sturz in Swaziland verspannte Rückenmuskulatur hier mit jedem Schlagloch und Hubbel zu kämpfen.
Das Thalu Bush Camp bietet Platz für 4 Personen und besteht aus mehreren Gebäuden. Vom Parkplatz aus erreicht man zuerst das aufgeständerte zentrale Wohnhaus aus Holz. Hier gibt es zwei rustikale geschlossene Schlafzimmer mit Türen und Fenstern, eines mit Doppelbett und eins mit zwei Einzelbetten. Küche und Wohnraum dazwischen sind offen. Die Küche ist gut ausgestattet mit Gas-Kühlschrank, Herd, Ofen und Geschirr. Die Küche liegt etwas tiefer als der Wohntraum, die Mauer dazwischen kann als Theke mit Sitzplatz zum Essen genutzt werden. Im Wohnzimmer gibt es eine große, bequeme Eckemit Sofas und Tisch. Hier kann man Canvas-Rolladen als Schutz gegen Wind und Regen herunterlassen. Sind sie nach oben gerollt hat man einen schönen Blick in Richtung Fluss, hierher haben wir uns auch zurückgezogen als die Elefanten kamen.
Auf der Rückseite des Hauses führt von der Küche aus ein Pfad zu zwei Nebengebäuden, oben auf dem Eingangsbild zu sehen. Das erste ist die Dusche. Vorne kann man sich umziehen, dahinter gibt es einen nach oben offenen ummauerten Duschbereich mit zwei gut funktionierenden Duschen. Das Wasser wird schön heiß hier und tat meinem verspannten Rücken sehr gut. Leider war es im Mai am Morgen nur 6°C, so dass man beim Anziehen danach wieder vollständig auskühlte.
Noch ein paar Meter weiter am Ende des Camps befindet sich in einem extra Häuschen die Toilette. Man erreicht sie über eine Treppe und sitzt dann oben wie auf einem Thron. Mit Blick in die Landschaft und auf einige Echsen an der Wand. Natürlich ist auch hier alles offen.
Zwischen Haupthaus und Fluss befindet sich eine Feuerstelle und einen Grill, Holz kann man im Hauptcamp kaufen. Daneben gibt es einen runden Metalltisch mit passenden Stühlen. Der Blick auf den Fluss ist schön, nachts ist es hier aber stockdunkel. Fast hätten wir die Ginsterkatze übersehen, die am Baum vor uns ihr Revier markierte. Tagsüber kann man im Fluss in einem natürlichen Pool unterhalb des Camps baden, das machten wir aber am eher kühlen Maiabend nicht und tagsüber waren wir im Park unterwegs.
Elektrizität sucht man hier vergeblich, nach Einbruch der Dunkelheit muss man diverse kleine Öllampen anzünden. Zudem gibt es in der Küche, im Wohnraum und jedem Schlafzimmer große, fest installierte Gaslampen, die eine warme Helligkeit verbreiten, aber leider auch sehr laut sind. Unbedingt zu beachten ist hier, dass man beim Anzünden den Glühstrumpf nicht berührt, denn dieser besteht nach dem ersten Gebrauch nur noch aus Asche, die von der Flamme zur Weißglut erhitzt wird. Da man zum Entzünden auf einen der Barhocker klettern muss ist das etwas schwierig. Am meisten genutzt haben wir die "Handlampe" mit der 3-Liter-Gasflasche dran. Internet Empfang hat man hier auch keinen, dazu muss man bis zum Business Center im Ntshondwe Camp fahren, wo es gut funktionierte.
Am späten Morgen kommt ein Camp Attendant zu Fuß vom benachbarten Ranger-Camp rüber und übernimmt die Hausarbeiten wie Betten machen, fegen, wischen, putzen und auch spülen.
Privates Bush Feeling, uns hat es hier gut gefallen. Hätte ich nicht solche Schmerzen gehabt, dann hätte ich es mehr genossen.
Hier ist ein Link zum Thalu Bush Camp.
Google Map zum Thema
Thalu Bush Camp
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