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Am Ende unseres 5-wöchigen Urlaubs waren wir auf der Suche nach einer schönen Unterkunft zwischen dem Mokala National Park und dem Abflug von Johannesburg. Auf den üblichen Portalen habe ich mir sehr viel angesehen, aber nichts konnte so richtig gefallen. Am Ende fand ich die Misverstand Boutique Farm Lodge über Google Maps, buchte direkt und landete damit einen Volltreffer.
Sich am Ende noch mal zwei Nächte so richtig verwöhnen lassen und den vergangenen Urlaub abschließen. Gebucht haben wir mit Frühstück, aber es war klar, dass wir hier auch essen werden. Denn die Lodge liegt sehr abgelegen auf dem Rand des Vredefort-Krater, dem größten bekannte Einschlagkrater eines Meteoriten auf der Erde.
Hier stimmte einfach alles. Ganz fantastisch ist die Architektur des Hauses, nach Ideen von Besitzer David erbaut, nachdem er etwas Schönes in einem Buch über die Häuser des US-amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright gefunden hatte. Offene Architektur, eingebettet in die Landschaft und erst zu sehen, wenn man fast direkt davor steht. Weite, helle Räume mit viel Glas in Richtung Veranda und mit herrlicher Aussicht. Rohe unverputzte Betonwände mit eingelagerten Bruchsteinen, die von David liebvoll "Nougat Walls" genannt werden. Es hat einige Experimente gebraucht, die Optik so hinzukriegen.
Ein traumhafter, mit Wärmepumpe beheizter Infinity-Pool liegt unten davor, eine Traumküche und eine sehr hochwertige Ausstattung in jeder Beziehung im großen Gemeinschaftsbereich. Alleine die hier stehenden HiFi-Boxen sind ein kleines Vermögen wert, dazu kommt Kunst in jeder Ecke und eine tolles, großzügiges Raumgefühl. Uns hat hier alles sehr gut gefallen.
Dazu kommt eine absolut herzliche Gastfreundschaft von David und seiner Frau Lidia, die immer offen, freundlich und ansprechbar sind. Unterstützt werden die beiden von ihren Angestellten German und Abraham, die wie hilfreiche Geister agieren, irgendwie fast unsichtbar und perfekt abgestimmt im Hintergund.
Das ganze Haus steht den Gästen offen. Unten gibt es eine Kinoleinwand mit Beamer, falls Bedarf besteht oder die Männer mal Sport gucken wollen. Kabelloses Breitband-Internet ist überall verfügbar, es gibt eine Tischtennisplatte und einen Billardtisch.Daneben liegt der schöne Weinkeller mit einem Felsen im Inneren, wo man sich aus dem großen Angebot etwas aussuchen kann. Im Wohnbereich liegen zahlreiche Bücher zum Schmöckern und auf der Terrasse steht ein Kühlschrank, aus dem sich die Gäste tagsüber kostenlos mit Erfrischungsgetränken versorgen können.
Gegen eine geringe Gebühr von 200 Rand pro Person kann man am Nachmittag eine Rundfahrt mit einem offenen Game Dive Fahrzeug auf der Farm machen, am Steuer sitzt dann Lidia. Es gibt auf dem Gelände Oryx, Kuhantilopen, Blesböcke, Kudus, Impalas, einen Strauß und mit Glück auch kleinere Antilopen zu sehen. Auch zu Fuß kann man sich auf den Weg machen und die Aussicht auf die umliegenden Hügel genießen. Dabei hat man Gelegenheit nach Schmetterlingen, Vögeln und Insekten Ausschau halten.
Am Ende des Game Drive hielten wir dann einem Hügel über dem Haus, wo die Helferlein des Hauses in der Zwischenzeit ein kleines Buffet mit Fingerfood, Getränken und Stühlen aufgebaut hatten, um von hier aus gemeinsam mit den Gästen den Sonnenuntergang zu genießen. Bei uns war es leider etwas trübe, mit Regenwolken und Gewitter am Horizont.
In Misverstand wohnt man am Nordrand des Vredefort-Kraters, dieser entstand vor etwa 2 Milliarden Jahren, während des Paleoproterozoikum. Mit einem Durchmesser von etwa 300 Kilometern ist der Vredefort-Krater der größte und einer der ältesten bekannten Einschlagskrater auf der Erde. Der Aufprall setzte eine enorme Menge an Energie frei, die die Erdkruste erheblich veränderte. Im Jahr 2005 wurde er zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Der zentrale Bereich des Kraters, bekannt als Vredefort Dome, ist eine Aufwölbung von metamorphen Gesteinen und älteren Strukturen, die durch den Aufprall freigelegt wurden. Weiter im Norden wurden in den Brüchen in der Erdkruste, die der Einschlag verursachte, den reichen Rohstoffvorkommen bei Johannesburg am Witwatersrand ein Weg aus dem Erdinneren nach oben eröffnet.
Man folgt von Norden von der R53 her der Beschilderung nach Schoemansdrif, die Lodge liegt deutlich ausgeschildert nach 10 Kilometern an einer recht guten Schotterstraße. Bei unserer Ankunft war wie vereinbart das Gate offen, wir haben es dann mit der Kette wieder verschlossen, die letzten 2 km führen einen holprigen Feldweg entlang ziemlich geradeaus den Hügel hinauf. Gute Bodenfreiheit ist erforderlich.
Das große Haus wurde hier vor einigen Jahren komplett neu erbaut und befindet sich auf einer 300 Hektar großen Farm auf halbem Weg zwischen Parys und Potchefstroom. Nach Johannesburg sind es von hier aus gut 2 Stunden, was diesen Ort perfekt macht für die erste oder letzte Unterkunft der Reise.
Sowohl Potchefstroom als auch Parys sind etwa eine halbe Autostunde von der Lodge entfernt. Eigentlich wollten wir einen Ausflug machen, aber es war so schön hier, dass wir die Farm gar nicht verlassen haben.
Schon bei der Recherche war uns schnell klar: von den angebotenen Räumen musste es die Nguni Suite sein. Hier hat man viel Privatsquäre, denn es ist der einzige Raum, der nicht im Haupthaus liegt. Ein Fußweg von wenigen Metern führen von der unteren Etage in ein abgetrenntes Cottage im gleichen Stil wie das Haupthaus, welches man komlett alleine bewohnt.
Das Zimmer ist riesig und wunderschon. Auf der einen Zimmerseite eine Nougat-Wall mit den typischen Steinen, auf der anderen bodentiefe Glasfenster, die sich zur eigenen möblierten Terrasse hin öffnen. Von hier aus hat man nicht ganz den Prachblick wie von den Räumen weiter oben im Haupthaus. Aber dafür schaut man ins Grüne und mit Glück steht auch schon mal ein Kudu im Garten.
Es gibt im Zimmer einen Holzofen für kühle Tage und Nächte und eine Sitzecke. Man kann sich Kaffee oder Tee zubereiten, es gibt auch einen Mini-Kühlschrank für etwas Milch.
Am Übergang zum Bad liegt ein begehbar, größzügiger Kleiderschrank in dem auch die Koffer verschwinden. Die gesamte Suite ist ca.70 Quadratmeter groß, das Kingsize-Bett ein Taum. Man schläft hier auf luxuriösen Daunen-Matratzenauflagen und unter Daunendecken mit Bettlaken aus Oxford-Baumwolle und vielen Kissen. Es gibt Verdunkelungsvorhänge, die wir aber nicht genutzt haben, zu schön war die Aussicht vom Bett am Morgen.
Sehr schön auch das große Badezimmer mit Aussicht ins Grüne. Hier steht eine ovale Steinbadewanne und eine geräumige Dusche aus schwarzem Granit und Glas, die nach draußen führt, gibt es auch. Es gibt eine separate Toilette und sehr schönes Shampoo, Conditioner und Badeschaum von Mies aus Stellenbosch.
Wir haben uns hier in der Nguni Suite sehr wohl gefühlt. Benannt nach den Rindern, gibt es hier natürlich auch einen entsprechenden Fellteppich auf dem Boden.
Die Lodge bietet Vollservice und es gibt keine Möglichkeit zur Selbstversorgung. Wir waren am ersten Tag mit David und Lidia alleine, am zweiten Abend kamen zwei jüngere südafrikanische Paare aus der Umgebung hinzu, die hier eine romantisches Übernachtung am Samstag ohne Kinder genießen wollten.
Das Frühstück sowie alle Tees, Kaffees, Erfrischungsgetränke und lokales Bier sind im Preis inbegriffen und andere Mahlzeiten werden auf Basis eines vereinbarten Menüs bereitgestellt. Wir genossen ein wunderbares Frühstück auf der Terrasse, mit tollem Ausblick und es gab nichts, was wir hier vermisst hätten. An einem tag gab es sogar leckere porchierte Eier mit frischer Sauce Hollandaise und Spinat. Alles vom Feinsten und sehr hochwertig hier, siehe Foto unten.
David ist ein hervorragender Koch und erstellt hier ganz hervorragende Gerichte. Unser erster gemeinsamer Abend war fantastisch. Wir hatten uns viel zu erzählen und sassen zu viert auf der Terrasse. David servierte ein 3-Gang-Menü, das Thema war Potugal. So gab es eine leckere Suppe, eine Caldo Verde vorab, dann einen hängenden Fleischspieß frisch vom Grill - Espatada nach Madeira-Art - mit Salat und als Nachspeise leckere Pasteis de Nata.
Dazu hatten wir uns eine Flasche Alvi´s Drift Special Curvée 221 aus dem Weinkeller ausgesucht, der passte hervorragend.
Am zweiten Abend waren es 8 Personen, die sich auf Grund von frischem Wind am gemütlichen Tisch im Inneren vor der Küche versammelt hatten. Davis stand den ganzen Tag zusammen mit seinen Angestellten in der Küche und überraschte dann alle mit einem indischen Essen vom Feinsten. Das war ja genau unser Geschmack!
Es gab gegrillten Fisch, Dhal Makhani, ein Gericht mit Huhn, Avocados, Ananaschutney und vieles mehr. Alles stand mitten auf dem großen Tisch und jeder konnte sich bedienen. Eine nette, zwanglose Athmosphäre voller Gelächter, wir haben ganz vergessen Fotos zu machen. Eine leckere, gefüllte Bisquitrolle gab es noch als Nachtisch und alle am Tisch waren begeistert.
Aus dem Keller hatten wir uns diesmal einen Albertus Viljoen Chardonnay ausgesucht, ebenfalls von Alvi´s Drift aus Worcester. Auch dieser Wein passte hervorragend zum Essen, obwohl David vorher nicht verraten hatte, was es gibt.
Ein 3-Gänge-Abendessen kostet hier R400 pro Person.
Am Ende bleibt das Fazit: Wieviel schöner ist die tollste Architektur, wenn die Gastgeber sie mit so viel Wärme und Leben füllen. Und wieviel toller ist das Essen, wenn es in einer so persönlich gestalteten Umgebung serviert wird und man finaziell dafür nicht ausgenommen wird. Hier hat man das Beste aus allen Welten und die Chemie an diesem Ort stimmt einfach. Ein perfekter Abschluss für unseren wunderbaren ersten und langen Urlaub als Renter.
Wir waren überwältigt von unserem Aufenthalt im Misverstand. David und Lidia sind brillante Gastgeber, immer aufmerksam und freundlich. Wir kommen wieder.
Hier ist ein Link zur Seite zum Misverstand Boutique Farmlodgee.
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