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Die erste Nacht nach der Ankunft in Südafrika im September 2011 verbrachten wir im Ort Bela Bela, ehemals Warmbath, in der Provinz Limpopo. Da wir nach Ankunft kurz noch den Besuch bei einer Bekannten in Pretoria eingeplant hatten wollten wir am ersten Tag keine weitere lange Anfahrt und keinen Einkaufsstress für eine Selbstversorger-Unterkunfte mehr.
Unsere Wahl fiel nach intensiver Recherche im Internet auf das Chateau Larize, ein feudales Anwesen mit parkähnlicher Umgebung im Außenbezirk von Bela Bela. Hier führt man zwar einen Hotelbetrieb, hat sich aber scheinbar in erster Linie auf Hochzeiten und Konferenzen spezialisiert. Angeschlossen ist auch noch ein Reitstall mit edlen Pferden.
Mitten in der Woche war die Wahrscheinlichkeit auf eine Hochzeitsgesellschaft zu treffen eher gering. Es gab zwar eine Konferenz einer Computerfirma, von der wir als Gäste aber nichts mitbekamen, weil sie in einem gesonderten Gebäude stattfand.
Am späten Nachmittag kamen wir an, an der Rezeption schon sehnsüchtig erwartet. Die hatten sogar schon bei unserem Veranstalter in Deutschland angerufen, ob wir denn auch wirklich kommen würden, da wir so weit im Voraus gebucht hatten.
Unser Wunsch, dort am Abend zu essen, löste erst einmal Verwirrung aus. Es gab zwar ein Restaurant, aber es waren nur drei Zimmer belegt und die anderen Gäste gingen alle auswärts essen. Nun hatten wir am ersten Tag des Urlaubs nach langer Fahrt keine Lust mehr dazu mit dem Auto noch einmal zum Restaurant quer durch die Stadt zu fahren und uns daher auf das Angebot der Webseite verlassen. Wie das Ganze dann spontan gelöst wurde könnt Ihr unten in der Rubrik Essen nachlesen.
Das parkähnliche Grundstück mit altem Baumbestand und mächtigen, gerade blühenden Jacarandabäumen ist durchaus beeindruckend. Die Luftbildaufnahme unten auf Google Maps zeigt genau diese Jahreszeit mit den lila Baumkronen.
Bei einem kleinen Abendspaziergang konnten wir Hörnchen und zahlreiche Vögel beobachten. Die Pferde auf der Weide gehören ebenso dazu wie ein zentral gelegener Poolbereich mit Jacuzzi und Spa zwischen Haupthaus und Konferenzcenter.
Vor dem Haupthaus hat man einen Steinbogen mit dicker Glocke errichtet und es gibt eine kleine Kapelle. Sicherlich ein beliebtes Fotomotiv für Hochzeitspaare. Garten und Gebäude waren teilweise mit Blättern und lila Blüten belegt.
Im Inneren des Hauses ist alles sehr stilvoll eingerichtet, auffallend sind die vielen alten Holzmöbel und Antiquitäten. Dunkel und wuchtig, gar nicht unser Stil, doch in den großen Räumen mit passenden Teppichen wirken sie gut. Schön sind auch die riesigen Blumenbilder mit kunstvoller Rahmung vom gleichen Künstler, die überall im Haus hängen.
Ein wenig erinnerte uns die etwas verbaute Architektur und die Möblierung an die alten indischen Paläste, mit zahlreichen Treppen, Gängen, Türen und Balkonen.
Die Gemeinde Bela Bela ist Teil des Bezirkes Waterberg in der Provinz Limpopo und sie lebt hauptsächlich vom Tourismus. Auf einer Fläche von 4.000 km² leben annähernd 100.000 Einwohner und die Einkaufsmöglichkeiten sind gut. Es gibt ein bekanntes Thermalbad, das wir aber nicht besucht haben.
Man sollte als Selbstfahrer nicht versäumen, die Anfahrtsskizze zum Chateau Larize auf der Webseite auszudrucken. Denn die postalische Anschrift des Gästehauses ist 143 Roodepoort, dort findet man auf der ganzen Straße aber weder den Eingang noch einen Hinweis darauf.
Um den Eingang zu erreichen muss man bei dieser Hausnummer auf die Swanepoel Street einbiegen, dort ein paar Hundert Meter fahren und dann sieht man auf der rechten Seite eine ungeteerte Zufahrt. Das Hinweisschild ist schwer zu erkennen, da zugewachsen und verblichen. Dann sind es nur noch ein paar hundert Meter, noch einmal nach rechts und die Fahrt endet auf dem Parkplatz vor dem Haupthaus. Hier ist man zwei Kilometer vom Zentrum entfernt. Die letzten Straßen liegen anscheinend in einer Art "Estate" und tauchen auf dem offiziellen Stadtplan und auf Google Maps gar nicht auf.
Es gibt einen Gebäudeflügel mit Gästezimmern namens Garden Suite, die sind nett eingerichtet. Wir haben mal kurz durch ein Fenster hereingesehen. Einige weitere Zimmer befinden sich im Haupthaus, sie nennen sich Chateau Suites und sind ein wenig teurer. Für uns war das Prachtzimmer im Haupthaus reserviert, die Chateau Suite. Um sie zu erreichen gab es zwei Wege. Einmal vorbei an der Rezeption, über eine steile Treppe hinauf auf eine Galerie, durch eine Tür hinaus und über einen Balkon, durch eine weitere Tür auf eine zweite Galerie mit Blick nach unten auf dem Empfangsbereich. Oder man geht den Schleichweg über den Außenbereich auf den Balkon.
Das Zimmer jedenfalls war riesig, mit dicken Vorhängen und zahlreichen Fenstern. Die dunklen und wuchtigen Möbelstücke wirkten hier nicht bedrückend, sondern edel. Alleine das Bett war eine Wucht, mit massivem geschnitzten Überbau und zwei breiten, bequemen Einzelbetten die woanders als Doppelbett verkauft werden. Hier haben wir hervorragend geschlafen.
Neben der Eingangstür steht ein kleiner Tisch mit der Möglichkeit sich Kaffee oder Tee zuzubereiten. Es gibt dort eine weinrote Chaiselongue, einen großen Schrank und die Kofferablagen. Auf der anderen Zimmerseite steht ein riesiger, reich verzierter Spiegeltisch mit zahlreichen Schubladen und verstellbaren Seitenteilen. Säulen neben dem Durchgang zur Fensterfront, eine kunstvolle helle Decke und Teppiche vervollständigen das Bild.
Zwei Stufen führen vom Schlafbereich hinab in den kleineren Wohnbereich mit Sofa, Minibar und Fernseher. Hier wurde am Abend der Tisch für das Dinner aufgebaut und es war immer noch ausreichend Platz. Auf dem Bild unten ist er zu sehen.
Auf der rechten Seite führt eine Tür nach draußen, die aber abgeschlossen war. Auf der anderen Seite befindet sich angrenzend das Bad. Dieses ist modern, aber es wurde passend in altem Stil renoviert. So findet man hier eine kurze blaue Badewanne mit Füßen, viele Spiegel und goldene Armaturen. Die Handtücher sind bestickt und mit frischen Blüten dekoriert. Duschen muss man allerdings in der Badewanne, ein paar Spritzer an den Spiegel lassen sich da leider nicht vermeiden.
Im Bad gibt es sogar eine Türe, die hinaus auf einen kleinen Balkon führt. Von hier aus hat man einen schönen Blick in den Garten und kann die Vögel in den alten Bäumen beobachten.
Das Frühstück haben wir im Hotelrestaurant eingenommen. Auch hier stehen viele alte Möbel und Antiquitäten, an einer Wand befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Delfter Porzellan. Die Tische waren nett eingedeckt und die großen Flügeltüren standen zum Garten hin offen.
Hier sahen wir auch die anderen Gäste. Zwei Schwarze auf Geschäftsreise mit den obligatorischen Handys am Frühstückstisch und ein amerikanisches Paar, mit denen wir ins Gespräch kamen. Sie stammte aus Südafrika und besuchte Verwandte, beide waren ganz begeistert von der Unterkunft und vom Ort.
Das Frühstück war lecker, es gab ein kleines Buffet mit den üblichen Zutaten: Säfte, Cerealien, Joghurt und Früchte. Eier wurden auf Wunsch am Tisch serviert, ebenso der Toast, Kaffee und Tee. Die Marmelade war leider nur abgepackt, daher verzichtete ich darauf und ließ mir die bestellten Spiegeleier schmecken.
Wir waren laut Webseite von einem vorhandenen Restaurant ausgegangen. Das gab es zwar hier, es war aber auf Grund der wenigen Gäste an diesem Abend geschlossen. Nachdem wir deutlich gemacht hatten, dass wir nicht mehr vorhatten am Abend noch einmal mit dem Auto zu einem Restaurant zu fahren, handelte man schnell. Wir hatten das Gefühl, dass extra für uns die Köchin ins Haus kam.
Wir wurden gefragt, ob wir Hähnchen essen und als unkomplizierte Gäste waren wir mit allem einverstanden. Dann wurde, während wir spazieren waren, in unserer Suite etwas umgestellt und wir konnten nicht direkt zurück aufs Zimmer. Kein Problem, gab es doch direkt vor dem Zimmer einen gemütlich möblierten Balkon. Als wir ins Zimmer konnten, hatte man einen wunderschönen Tisch für 2 Personen festlich eingedeckt. Mit Kerzen und romanischer Tischdecke.
Hier wurde uns dann am Abend von zwei Angestellten ein leckeres 3-Gang-Menü serviert.
Nachdem wir uns an der Bar einen der vorhandenen Weine ausgesucht hatten, musste erst einmal der Preis dafür herausgefunden werden. Das ging wurde per Telefon erledigt, denn die hinter der Bar liegende Liste war irgendwie veraltet und unvollständig. Die aktuelle Liste, die wir am Morgen im Restaurant einsehen konnten enthielt natürlich auch unseren Wein, einen Veenwouden Classic, ziemlich hochpreisig mit 295 Rand. Die Suche nach einem Dekanter gestaltete sich ebenso schwierig, da kam die Köchin mit einem Saftkrug und den haben wir kurz entschlossen dann benutzt. Dann zogen wir uns in unserer Zimmer zurück und die Vorspeise wurde serviert.
Es gab einen Shrimpssalat mit Coctailsauce im Glas, dazu noch einen gemischten Salat. Die Teller der Hauptspeise wurden sogar mit Silberhaube serviert, denn das Essen musste ja von der Küche bis hoch zu unserem Zimmer heiß bleiben. Die Hühnchenteile der Hauptspeise war zart und saftig und kamen mit verschiedenen, leckeren Gemüsesorten. Alles frisch und auf den Punkt zubereitet, wir waren sehr zufrieden.
Zum Nachtisch servierte man uns dann eine Art Crème brûlée und die beiden jungen Leute, die das Essen gebracht hatten, freuten sich sehr, als wir ihnen sagten dass sie jetzt gehen könnten. Es war ja kein Problem, die Gläser und die geleerten Nachtischschalen über Nacht im Zimmer stehen zu lassen und nach unserer Abreise dann dem normalen Zimmerservice zu überlassen.
So konnten wir erst einmal ganz in Ruhe unseren leckeren Wein austrinken und uns dann dem Nachtisch widmen, der nach den großen Portionen kaum zu schaffen war. Das ganze Menü hat pro Person 180 Rand gekostet.
Dann fielen wir müde und satt ins wunderbar breite Bett.
Nette Unterkunft für die erste Nacht nach Ankunft mit flexiblem Service.
Hier ist die offizielle Homepage vom www.chateaularize.co.za.
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