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BARTHOLOMEUS KLIP

Nur 10 Gäste können im Bartholomeus Klip Farmhouse übernachten, eine Zahl die intim und überschaubar ist und sich im großen Gelände verläuft.

Bartholomeus Klip ist eines der ursprünglich 5 historischen Farmgebäude auf dem Gelände der Elandsberg Farms, einer der größten Schaffarmen im Western Cape. Man befindet sich hier auf 6.500 ha Privatgelände, davon ist etwa die Hälfte der Fläche Naturschutzgebiet mit nur hier vorkommenden Pflanzen und Tierarten. Ausserdem gibt es Projekte, wie das Züchten von virenfreien Büffeln und die Rückzüchtung ausgestorbener Quaggas.

Das Farmhaus bietet alle Annehmlichkeiten für den Gast, allerdings auch zu einem stolzen Preis. Dafür bekommt man einen durchorganisierten Tagesablauf mit Game Drives im Natuschutzgebiet am Morgen und am Abend, üppigem Brunch, kulinarische Köstlichkeiten zur Teatime und Abends zum Dinner, dazu ein herausragendes Ambiente mit historischem Touch.

Gäste sollten möglichst früh am Nachmittag, auf jeden Fall vor 15 Uhr anreisen. So hat man noch vor Teatime Zeit zum Koffer auspacken, herumstreunen und für ein Bad im herrlichen, riesigen Scwimmingpool.

Das ist ein Wasserreservoir, 2 Meter tief und einem Durchmesser von ca. 12 Metern und umlaufender Sitzbank. Der herrlichste Pool in dem ich je geschwommen bin, eine Wonne bei heißem Wetter. Teakholzliegen stehen auf der großen Liegewiese mit Handtüchern bereit, weit entfernt von einander. Hier findet jeder Gast sein individuelles Plätzchen.

Kommt man für nur eine Nacht, so kann man einmal das ganze Programm mitmachen. Kommt man für mehrere Nächte, kann man sich auch mal ausklinken und individuell die zahlreichen Möglichkeiten nutzen die sich außerdem hier bieten: Zu Fuß oder mit dem Mountainbike im Schutzgebiet herumfahren, mit einem Kanu auf dem Wasserreservoir paddeln, den Alltag einer Farm erleben oder einfach nur lesend und faulenzend die friedliche Umgebung genießen.

Lage

Das Bartholomeus Klip Farmhouse erreicht man, aus Richtung Paarl kommend, über die R 44. Die Unterkunft ist von der Hauptstraße aus nicht ausgeschildert, nur ein kleines Schild mit der Aufschrift Bo Hermon weist mitten in der Einöde an der Abzweigung den Weg nach rechts.

Dann fährt man noch einige Kilometer auf Gravel Road, einmal rechts, einmal links vorbei an zahlreichen Schafen, Hütten und Weizenfeldern immer in Richtung Berge. Hier ist man schon eine ganze Weile auf dem riesigen Farmgelände.

Irgendwann taucht im goldenen Einerlei der Weizenfelder dann eine grüne Baumgruppe auf, man biegt um die Ecke und befindet sich mitten zwischen den Farmgebäuden. Ein Eiganagstor mit der Beschriftung Bartholomeus Klip muss noch passiert werden, dann parkt man sein Auto unter einem schattigen Dach und betritt das Haus durch den Nebeneingang.

Zimmer

Die Zimmer sind geräumig und sehr schön mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Sie haben Pflanzennamen aus dem Fynbos-Reich, wir hatten die Desa Suite. Das Bad hat eine victorianische Badewanne mit Füßen, auf dem Bild zu sehen.

Von jedem Zimmer tritt man auf eine schattige, grünumrankte Veranda, neben der Zimmertür befinden sich gemütliche Sitzgelgenheiten. Von hier kann man den Webervögeln im darunterliegenden Garten bei der Arbeit zuschauen, die Ibisse im Garten beobachten oder die Veranda entlangwandern zu weiteren Sitzecken mit Gesellschaftsspielen und Blick auf Liegewiese und Pool.

Der Zimmerservice zeigt sehr viel Liebe zum Detail. Handtuchwechsel zweimal täglich ist ebenso selbstverständlich wie abendliches Aufdecken der Betten. Dann befindet sich eine Süßigkeit auf dem Kopfkissen, ein Zettel der eine Gute Nacht wünscht und auf dessen Rückseite der Wetterberreicht für den nächsten Tag steht, dazu ein Zweiglein Fynbos mit einen Zettel, auf dem diese Pflanzenart vorgestellt wird.

Sogar die Karaffe mit Mudcadel wird am Abend gegen Port getauscht. In einem Silberrahmen auf dem Sekretär befindet sich das Menü für den Abend. Diese Blätter sind quasi Unikate, wer sie als Erinnerung mitnehmen will sollte dem Service früh genug Bescheid sagen, bevor sie weggeworfen werden...

Frühstück

Hier bekommt man nicht einfach ein Frühstück. Hier wird man von Köstlichkeiten geradezu erschlagen. Es beginnt mit Aufstehen am Morgen, wenn im Aufenthaltsraum schon Kaffee, Tee und Kleinigkeiten bereitstehen.

Dann nimmt man erst einmal an einem ca. zweistündigen interessanten Game Drive durch das Nature Reserve teil. Unterwegs gibt es Wasser, denn auch am Morgen brennt schon die Sonne heiß vom Himmel. Zurückgekehr von der Rundfahrt hat man noch ein wenig Zeit zum Erfrischen, bevor man sich wieder zum Brunch im Speisesaal trifft.

Der Speisesaal ist ein lichtdurchfluteter Wintergarten, in dessen Mitte eine Etagere mit leckeren Köstlichkeiten aufgebaut ist. Zahlreiche Müslis, Joghurts, frische Beeren, Marmeladen und überbackene Graipfruits wetteifern darum, gegessen zu werden.

Das ist aber längst noch nicht alles, denn auf silbernen Warmhalteplatten und -Wannen befindet sich das warme Büffet. Und das ist wirklich unschlagbar, wenn man hier etwas beherrscht ist es die Kunst, kleine Häppchen appetitlich zu gestalten. Zarte Teigpakete, gefüllt mit Huhn und Rahmsauce und mit grünem Schnittlauch zusammengebunden, porchierte Eier auf Minitoast, kleine Quiches, Tatres mit Champignos - man weiß gar nicht was man nehmen soll - alles schmeckt hervorragend!

Doch nicht genug der Völlerei, nach einer Mittagspause, die man am Pool oder im Zimmer, im Salon oder im Haus am Damm verbringt gibt es ab 15 Uhr schon wieder Leckeres: It's Tea Time! Ausser frischem Tee, Törtchen und Torte gibt es auch verschiedene pikante Häppchen oder Mini-Pizza.

Essen

Vor dem Essen raten wir, den Portwein auf dem Zimmer zu trinken. Dort steht er umsonst zur Verfügung, lässt man sich einen auf die Terrasse bringen, so steht er hinterher auf der Rechnung. Bei dem hier verlangten Übernachtungspreis hatten wir damit nicht gerechnet. Das Berechnen von Wasser und Port haben wir in anderen, preiswerteren Häusern inklusive Dinner nicht gekannt.

Das Abendessen ist ebenfalls ein Gedicht. Die 10 Gäste sitzen wieder im Wintergarten und bekommen ein 3-Gang-Menü, das schon auf einer Menükarte im Zimmer angekündigt ist, mit passender wine recommendation.

Eine Wahlmöglichkeit beim Essen besteht nicht, so hatten wir am ersten Abend das Pech, norwegischen Lachs als Hauptspeise zu bekommen. Für Südafrika ein teures und seltenes Vergnügen, für uns Aldikunden nichts Besonderes mehr. Der zweite Abend versöhnte uns dann vollständig mit einem zarten und perfekt zubereiteten Lammrücken.

Als Vorspeise gab es zuerst ganz winzige Törtchen mit verschiedenem Belag und dann einmal Hähnchenstreifen an frischen Salaten und gebratene Lachsforelle mit grünem Pfefferrisotto und Zitronensauce.

Auch die Desserts schmeckten vorzüglich und waren reine Kunstwerke, mit goldenen Karamelfäden eingewickelte Apfeltörtchen, das sah aus wie ein Vogelnest und war fast zu schade zum Essen. Aber das Zerstören lohnte sich, denn es schmeckte köstlich. Auch das hausgemachte Praliné-Eis ist uns noch in guter Erinnerung.

Zum Essen hatten wir die Auswahl zwischen mehreren Weinen, die an der Bar zur Ansicht ausgelegt waren. Entschieden haben wir uns einmal für einen 1999er Le Bonheur Cabernet Sauvignon, der mit 165 Rand berechnet wurde.

Am nächsten Abend tranken wir dann einen 1997er Meerlust Rubicon, für etwas über 250 Rand bekamen wir damit einen Spitzenwein vom Kap der bei unserer Weinkritik 6 Sterne erhielt.

Fazit

Bartholomeus Klip Farmhouse ist einzigartig, da die 10 Gäste auch alleine ein wunderbares Naturreservat erwandern und erkunden können. Das Essen ist hier sehr gut, man wird immer mit Leckereien verführt und sollte sich am Ende des Aufenthalts besser nicht auf die Waage stellen.

Kleine Zugabe: Nach unserer Ankunft im kalten Deutschland kam noch eine persönlich geschriebene Postkarte an. Hier liegt der Service wirklich im Detail...

Im November 2002 waren wir für 2 Nächte hier.

 Nachtrag: Dezember 2003

Eine Info zum Bartholomeus Klip Farmhouse: Es gibt nun neue Besitzer. Die Räumlichkeiten und die Game Drives werden sich wohl nicht ändern, meine Beurteilung ist aber nun leider nur auf dem alten Stand.

Die damaligen Manager Nic und Nicole Dupper haben das Farmhouse verlassen und sich eine neue Existenz aufgebaut.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die sehr informative Webseite vom Bartholomeus Klip Farmhouse mit aktuellen Preisen.

Google Map zum Thema

Bartholomeus Klip Farmhouse

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