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Der Oude Kraal ist ein restauriertes, altes Farmhaus im Herzen des Free State und ein perfekter Ort für eine Zwischenübernachtung auf dem Weg von Johannesburg in den Süden oder umgekehrt.
So machten auch wir im Jahr 2004 von Graff-Reinet kommend hier Station, am nächsten Tag ging es dann zum Flughafen von Johannesburg. 2011 kamen wir mittags in Johannesburg an und der Oude Kraal war unsere erste Station.
Die Landschaft des Free State entlang der N 1 ist größtenteils wenig aufregend, umso mehr freut man sich, wenn man diese Oase erreicht.
Rund um das große Farmhaus mit Veranda und Hunden, die im Schatten dösen, befinden sich großzügige Rasenflächen und hohe, Schatten spendende Bäume. Markant ist der runde Teich mit Springbrunnen, es gibt einen Swimmingpool und zahlreiche tierische Bewohner: Enten, Gänse, Pfauen und Perlhühner. 2011 hatte es kurz zuvor heftig geregnet, das Wasser stand noch überall in der Landschaft.
Auf dem 2.400 ha großen Farmgelände leben auch diverse Antilopenarten wie Elands, Gnus und Blessböcke, man kann einen Gamedrive mitmachen. Tennis und Reiten werden ebenso angeboten wie ein geschlossener Lapa (eine Art riesiger Grillplatz) für Gruppen. Neu war beim zweiten Besuch ein Day-Spa, das aber mangels Gäste ziemlich verlassen wirkte.
Es gibt einen Bird Hide an einem kleinen See, von dem aus man schön die einheimische Vogelwelt beobachten könnte. Leider war er vollkommen verwarlost, es gab nur schmutzige und kaputte Plastikstühle und sonst keine Möglichkeit um sich dort hinzusetzen. Schade, wir hätten die zahlreich vorhandenen gefiederten Bewohner gerne länger beobachtet.
De Oude Kraal kann auch Hochzeiten ausrichten, entweder im Farmhaus oder im schönen Garten. Es sind auch Tagungen für bis zu 30 Personen möglich. Wir waren in der Nebensaison mit wenigen anderen Gästen zusammen, falls das Haus voll ist und zusätzlich noch eine große Hochzeit stattfindet könnte es etwas weniger beschaulich sein als wir es erlebt haben.
Eine Besonderheit ist der hübsche Weinkeller, er hat schon einige Auszeichnungen gewonnen - u.a. den Diners Club Diamond Award. Man kann dort auch zu zweit nach Voranmeldung ganz romantisch inmitten der Flaschen sein Abendessen einnehmen. Ein gern genutzter Service für Liebespaare, Verlobungen oder Heiratsanträge.
Die Besitzer heißen Gerhard und Marie, leider haben wir sie beim ersten Besuch nicht kennen gelernt, da sich beide auf der Nederburg Auction in Paarl befanden, um dort neuen Wein einzukaufen. 2011 konnten wir uns dann beim Dinner mit Gerhard unterhalten.
Oude Kraal liegt sehr zentral mitten in Südafrika: etwa 25 Kilometer südlich von Bloemfontein. Die Farm ist nur eine kurze Fahrt auf staubigen oder matschigen Feldwegen, je nach Jahreszeit, von der Hauptverbindung N 1 zwischen Johannesburg und dem Süden entfernt.
Schon von der autobahnähnlichen N 1 aus weisen Schilder den Weg, so dass man keine Probleme hat die Unterkunft auch zu finden.
Es gibt 6 Zimmer im Oude Kraal und auch 4 sehr originelle und individuell gestaltete Suiten. Davon hate uns die nagelneue Zebra Suite besonders gut gefallen, dort ist alles im Zebramuster eingerichtet und man duscht lichtdurchflutet zwischen Glaswänden und Pflanzen. 2 weitere Suiten wurden bei unserem Aufenthalt 2004 gerade gebaut, der Grundriss war schon zu erkennen. Die Zebra Suite haben wir dann beim zweiten Besuch 2011 auch gebucht.
Beim ersten Besuch bekamen wir ein Upgrade vom Standard: den Honeymoon Room. Das rustikale Design machte den gemütlichen Raum zu einem Erlebnis. Bilder davon siehe unten.
Wichtig in den kühlen Mainächten war der große, offene Kamin. Feuerholz lag schon bereit, dazu gab es eine Schütte Steinkohle. Ausserdem befindet sich rund um das großzügige Himmelbett eine Fußbodenheizung unterm Teppichboden und unter den Matratzen gibt es Heizdecken. So ist man hier auch für sehr kalte Nächte gewappnet.
Die Möglichkeit Kaffe oder Tee im Zimmer zu bereiten war, wie in so vielen anderen Gästehäusern, natürlich auch gegeben und als Besonderheit hatte man hier auch noch einen Fernseher.
Ein Knaller in diesem Zimmer war das Bad. Mit großen Natursteinen ausgekleidet, die Dusche befindet sich freistehend in der Mitte. Liegt man in der großen Badewanne, so läuft das heiße Wasser über mehrere Steinlagen wasserfallartig hinein.
Die Handtücher sind mit Bändern liebevoll zusammengewickelt und mit Vogelfedern dekoriert. Alles ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, ein Heizstrahler an der Wand sorgt auch hier in der kühlen Jahreszeit für wohlige Wärme.
Die Zebra Suite war noch genau so schön eingereichtet, wie wir sie in Erinnerung hatten. Bilder davon oben und rechts. Es gibt ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Terrasse und ein besonderes Bad mit Lichtschacht. Leider hatte der Zahn der Zeit vor allem am Bad genagt. Das Design ist zwar nett, aber zu pflegintensiv. An viele Stelle kommt man zum Putzen von aussen auf Grund der Pflanzen nur schlecht an das Glas ran und so wirkte einiges scho ein wenig alt und abgestossen.
Frühstück nimmt man im Oude Kraal in einem wunderschön dekorierten Raum an einem riesigen Tisch ein. Hier sitzen alle Gäste zusammen und bedienen sich am Buffet. Nur das gekochte Frühstück wird gebracht, man kann sich wie überall Eier in allen Variationen, Speck und Grilltomaten zubereiten lassen. Im März 2011 war es warm genug, so konnten wir auf der Aussenterasse frühstücken.
Eine Besonderheit im Oude Kraal: Um 16:00 Uhr wird im Frühstücksraum ein tolles Kuchenbuffet aufgebaut. Einen Raum weiter gibt es dann Kaffee und Tee. Gäste können sich nach Belieben selbst bedienen, die Versuchung jeden der leckeren Kuchen zu probieren ist sehr groß. Man sollte sich aber auf jeden Fall noch Platz für das 6-Gang-Menü am Abend lassen.
De Oude Kraal gehörte 2004 noch zur Gruppe der Good Cooks, daher waren unsere Erwartungen auch entsprechend hoch. Leider war Köchin Marie aber wie oben erwähnt nicht anwesend.
Es wurde ein 6-Gang-Menü für 145 Rand (Stand Mitte 2004) im sehr geschmackvoll und üppig dekorierten kleineren Speiseraum serviert.
Vorher kann man an der gemütlichen Bar noch gemeinsam mit anderen Gästen einen Aperitif zu sich nehmen. Rundum hängen hier abgeschnittene Krawatten als Dekoration an den Wänden und an der Theke.
Das Essen war sehr üppig, fast schon ein wenig zu opulent. Zuerst kam eine dunkle Linsensuppe, die allerdings nicht nur uns, sondern auch alle anderen Gäste zum nachsalzen animierte.
Enttäuschend war die Vorspeise: eine Fischplatte mit diversen Leckereien aus dem Meer. Das erwarteten wir eigentlich hier mitten im Free State nicht unbedingt, vor allem da Fisch und Shrimps ziemlich trocken waren. Dazu gab es ebenso trockenen Reis. Wahrscheinlich hätte Marie das besser hinbekommen, aber an diesem Abend kochte das Personal.
Ein kleines Sorbet leitet über zum Hauptgang. Hier konnte man wählen zwischen Rinder- und/oder Kudu-Filet. Wir entschieden uns für den Kudu. Komisch war nur: wählte man beides, bekam man zwei Stücke Fleisch, wählte man nur eine Variante, dann gab es nur ein Stück.
Dafür erschienen dann wie von Zauberhand ein Angestellter nach dem anderen mit Gemüsebeilagen, wie in einer Prozession zogen sie an den Tischen vorbei. Einer hatte Bohnen, der nächste dann ein anderes Gemüse, der nächste die Sahnekartoffeln. Unmöglich, alles zu probieren. Die vielen Auflaufformen wurden dann auch halb voll wieder hinausgetragen.
Als Nachtisch gab es eine Milk Tart Spirale mit Zimtsauce und Macadamianüssen, lecker.
Kaffee und Tee wurden nach dem üppigen Essen auch gerreicht, wir entschieden und lieber für einen Schnaps und einen Plausch an der Bar.
Das Menü im Jahr 2011 war ebenfalls ein wenig schwankend, was die einzelnen Gänge angeht. Aus der umfangreichen Weinkarte wählten wir einen Rotwein aus, es waren noch zwei weitere Gästepaare anwesend. Da es im März wärmer war, nahmen wir das Dinner im Freien ein.
Die Vorspeise, verschiedene Variationen von Spargel, war ganz hervorragend und wurde optisch sehr schön serviert. Dann folgte eine leckere Suppe.
Danach kam ein etwas merkwürdiger Meeresfrücktesalat, der Sashimi und Mais aus der Dose beinhaltete. Auf den hätten wir verzichten können. An der Hauptspeise hatte sich wenig geändert: Wahl zwischen 2 Fleischsorten und Prozession der Angestellten mit verschiedenen, sehr leckeren Gemüsebeilagen zum selbst Auswählen.
Die Nachspeise war dann wieder etwas enttäuschend für uns. Es gab eine ausgehölte Ananas mit fadem und faserigen Fruchtsalat und Baiserhaube. Haben wir beide fast ungegessen wieder zurück gehen lassen. Alles in allem lecker, aber bis auf die Vorspeise von "Gourmet" doch ein Stückchen entfernt.
De Oude Kraal ist ein schöner Ort zum Entspannen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist in Ordnung, in der Hauptsaison ist die Anlage sicherlich noch besser "in Schuss" und das schöne Anwesen und die netten Angestellten laden durchaus zum Wiederkommen ein.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Oude Kraal mit aktuellen Preisen.
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