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Die Stadt Stellenbosch und die Umgebung haben wir in den ersten Urlauben nur auf Tagesausflügen besucht. Entweder von Kapstadt oder von Franschhoek aus, wo wir lieber Quartier genommen hatten. Erst im November 2012 haben wir dann auf der wunderschönen Jacana Guest Farm ein wenig außerhalb der Stadt gewohnt, um in unserem Lieblingsrestaurant Rust en Vrede essen zu gehen.
Stellenbosch gilt als die schönste Stadt der Winelands, trotz ihrer ca. 100.000 Einwohner. Nur 50 km fährt man über die N 2, nimmt dann bei Sommerset West die Abfahrt und weiter geht es auf der R 44. Stellenbosch ist nach Kapstadt die zweitälteste Siedlung Südafrikas. Holländische Einwanderer siedelten im Jahr 1679 hier an den Ufern des Eerste Rivier (Rivier heißt Fluss) auf geschenktem Land.
Ihren Namen erhielt die Siedlung von und nach ihrem Erbauer Simon van der Stel. Mit dem Namen Stellenbosch, am besten mit "Stel's Busch" zu übersetzen, wurde eine kleine Insel im Eerste Rivier bezeichnet, wo Simon van der Stel das erste Lager aufgeschlagen hatte.
In Stellenbosch spürt und sieht man auf Schritt und Tritt, daß man sich auf historischem Boden befindet. Alte Eichenalleen und hübsche viktorianische, georgianische und hauptsächlich kapholländischer Architektur bestimmen das Stadtbild. Dazwischen gibt es gepflegte Parks, aber ebenso auch Tourbusse, viel Verkehr, Studenten, Touristengruppen, Geschäfte und Restaurants. In der ältesten Straße der Stadt, der Dorp Street, stehen viele denkmalgeschützte Häuser. Die vierspurige Umgehungsstraße hält den Durchgangsverkehr zum Glück vom Zentrum fern.
Dazu gesellt sich entsprechendes Traditionsbewusstsein auch auf geistiger Ebene: das Städtchen ist nicht nur Sitz von zwei über die Grenzen des Landes hinaus berühmten Mädchenschulen, sondern auch von Südafrikas zweitältester Universität. Dort gibt es ca. 15.000 Studenten und unter anderem auch eine Fakultät für Weinbau und Önologie.
Hier erhielt von 1918 bis zum Ende der Apartheid im Jahr 1990 die damals selbstverständlich rein weiße Führungselite des Landes ihre akademische Ausbildung. Erst nach der Abschaffung der Apartheid kam das wirtschaftliche Leben dieser Stadt wieder in Schwung, weil sich hier neben dem Weinbau zunehmend auch der Tourismus etablierte. Aus über 120 Weingütern entstehen hervorragende Tropfen, die weltweit verkauft werden. Es gibt heute ca. 260 meist kleinere Hotels und B&B´s mit zusammen über 3.000 Betten und mehr als 140 Restaurants.
Auskunft, was es wo und wann zu besichtigen gibt, bekommt man am besten aktuell im kleinen Tourist Bureau in der Market Street 36. Hier ist auch in Erfahrung zu bringen, welche Weingüter wann zu besichtigen sind und man kann Führungen buchen.
Wer nur wenig Zeit mitgebracht hat sollte auf jeden Fall einen kleinen Spaziergang machen und sich ein wenig in der Dorp Street und der abzweigenden Seitengasse, der Old Strand Street, umsehen und sich an schön renovierten Häusern und Kirchen erfreuen.
Das bekannteste Touristenziel in Stellenbosch an der Dorp Street ist der bekannte Kramladen Oom Samie Se Winkel, hier gibt es in kultigem Flair fast alles auf engstem Raum zu kaufen. Von altem Wein über Tee bis zum Besen oder Plastikkram aus Fernost. Stöbern lohnt sich, unten ist der Laden auf dem Foto zu sehen.
Um die Ecke liegt die Drosdty Lane mit der holländisch-reformierten Kirche und dem sehenswerten Dorp Museum (geöffnet Mo-Sa 9.30-17, So 14-17 Uhr). Hier kann man kapholländische Häuser aus verschiedenen Epochen mit vollständiger Inneneinrichtung besichtigen.
Im Jahr 1710 brannten in einem Großfeuer viele Gebäude bis auf die Grundmauern nieder, die meisten wurden aber wieder wie vorher aufgebaut. Der historische Stadtkern ist heute sehr gut restauriert und steht größtenteils unter Denkmalschutz. Im Süden der Stadt befindet sich das Erfurt House, eine 1876 im viktorianischen Stil errichtete Villa.
In der Stadtmitte befindet sich ein großer Platz mit Wiese - der Braak -, früher als Paradeplatz genutzt und heute als Marktplatz mit danebenliegendem Minibus-Terminal. Direkt neben dem Platz steht das 1777 errichtete Kruithuis, einstmals das Pulvermagazin der Holländischen Ostindien Kompanie(V.O.C.). Heute ist darin ein kleines Militärmuseum mit einer Ausstellung von Kanonen, Pistolen und Gewehren untergebracht.
Wer Stellenbosch hört, der denkt an Wein. Die ausgeschilderte Wine Route umfasst 23 Weingüter und 5 Genossenschaften (Cooperatives). Im Tourist Office kann man Rundfahrten buchen oder auch einzelne Kellereibesichtigungen. Viele Winzer bieten Probierstuben, Picknickflächen und auch Restaurants. Die ursprüngliche Stellenbosch Weinstrasse wurde 1971 gegründet und fördert seine Mitglieder seit mehr als 30 Jahren.
Die fruchtbaren Hänge des Simonsberg und der Boland Berge sind der ideale Grund für Weinreben und Obst. Rund 15% der südafrikanischen Weinanbaufläche befindet sich in diesem Gebiet, insesamt ca. 16.000 ha. Im Westen ist es vorwiegend sandiger Boden, im Osten besteht er zum Großteil aus verwittertem Granit. Der hohe Anteil der weißen Chenin Blanc-Traube geht hier allmählich zugunsten internationaler Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Merlot zurück. Der neueste Hit in der Pflanzliste der Winzer ist die Petite Verdot, welche im hiesigen Klima ganz andere Qualitäten bringt als in Frankreich.
Die Liste der hiesigen Weingüter ist lang, darauf finden sich so bekannte Namen wie Kanonkop, Blaauwklippen, Neethlingshof, Waterford, De Trafford, Clos Malverne, Delaire, Delheim, Muratie, Mulderbosch, Simonsig, Hartenberg, Laibach, Meerlust, Morgenhof, Thelema, Stellenzicht, Neil Ellis Wines, Rustenberg, Rust en Vrede, Saxenburg und Lanzerac.
Und viele mehr...
Die Umgebung von Stellenbosch, auch Boland genannt, ist eine schöne Berglandschaft mit fruchtbaren Tälern, die auch zum Weinanbau genutzt werden.
Dem wunderschönen Jonkershoek Valley habe ich eine eigene Seite gewidmet.
Sechs Kilometer vom Zentrum Stellenboschs entfernt, entlang der R 310, gibt es eine Abzweigung nach rechts. Dort biegt man ab in ein fruchtbares Tal, grün und voller Ruhe: Das Devon Valley mit den bekannten Weingütern Clos Malverne, J.C.Le Roux und Louisvale und dem gleichnamigen Protea Devon Valley Hotel.
In einem 25 ha große Park namens Protea Heights im Farmland von Devon Valley kann man zahlreiche Pflanzen und Vögel beobachten.
Neben vielen anderen gastfreundlichen Weingütern schießt das große Weingut Spier in punkto touristischer Infrastruktur den Vogel ab. Von Stellenbosch geht es auf der M 12 ein paar Kilometer nach Westen, dann nach links auf der R 310 in Richtung False Bay. Da Gut eignet sich gerade wegen der touristischen Ausrichtung gut für einen Familienausflug. Spier verfügt über drei ausgezeichnete Restaurants, einen Pub am Fluss, einen Farmladen, einen Rosengarten, über ein Amphitheater, in dem im Sommer Jazzkonzerte, klassische Musik und Ballett geboten werden und sogar über einen eigenen Bahnhof. Natürlich gibt es auch Vineyard-Touren und eine Probierstube. Früher war es eine Versuchsfarm der Universität Stellenbosch.
Wer jetzt noch mehr zum Thema Stellenbosch wissen möchte, findet Infos auf folgenden Webseiten:
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Stellenbosch
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