Archiv: Infos und Bilder aus 1994
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Die Fijianische Gesellschaft ist eine traditionelle Männergesellschaft. Der älteste Mann ist immer Oberhaupt der Familie, denn männlich kommt vor weiblich und Alter kommt vor Jugend. Nach dieser Rangfolge verteilen sich auch die Pflichten innerhalb der Familien, nicht nur die Rechte. Nach der Hochzeit ziehen die Frauen zu der Familie des Mannes.
Die meisten leben auf dem Land, in einem fijianischen Haus. Das wird Bure genannt und besteht aus einem Raum mit vier Eingängen, an jeder Seite einer. Die vordere Tür ist der Eingang für alle, die Hintertür wird nur von Familienmitgliedern benutzt. Die Seiteneingänge sind für den Besitzer, ausgesuchte Besucher oder Häuptlinge. Meist hat so ein Bure zwei Bereiche, einen höheren für die ranghohen Personen und einen unteren Teil für die Niederen. Noch etwas Besonderes: Hüte und Schuhe sind in den Hütten tabu und Frauen sollten ihre Schultern bedeckt haben und Kleider tragen bevor sie das Haus betreten, keine Shorts.
Die melanesischen Fijianer fallen auf durch ihre dunkle Haut, den oft stämmigen Wuchs und eine Haarpracht a la Afrolook. Soweit sie nicht westlich gekleidet sind, tragen Männer bei der Büroarbeit ein weißes Hemd mit Krawatte und dazu den Pocketsulu, den knielangen Rock der Fijianer. Der gehört auch zu Uniformen aller Art und wird von Lehrern, Polizisten und Schülern getragen. Die Frauen tragen oft bunt geblümte Kleider oder den traditionellen Sulu, der als Stoffbahn um die Hüften geschlungen wird.
Der lateinische Name für die Kavapflanze ist Piper methysticum, sie gehört zu der schwarzen Pfefferfamilie. Seit Generationen hat man Kava auf den meisten Inseln im Südpazifik kultiviert. Auf Fiji steht in jedem Haushalt oder Büro eine holzgeschnitzte Kavaschale, die bilo genannt wird.
Eine Kava-Zeremonie verläuft so: Einmal mit der hohlen Hand klatschen, bevor man die Schale mit Kava bekommt. Diese dann in einem Zug leertrinken und, nachdem man die Schale wieder zurückgegeben hat, klatscht man dreimal in die hohle Hand. Das Zeugs sieht etwas aus wie Abwaschwasser, schmeckt auch so und hinterlässt einen leicht pelzigen Geschmack auf der Zunge.
Das kommt von der leicht nakotisierende Wirkung und Kava eignet sich so gut als Schlafmittel. Diese berauschende Ppfefferpflanze und deren Wirkung wird erstmals vom Weltumsegler James Cook beschrieben. Klinische Versuche mit Extrakten dieser Pflanze ergaben, dass deren Wirkstoffe namentlich die darin enthaltenen Kavalaktone angstlösende, beruhigende, muskelentspannende und krampflösende Eigenschaften haben.
Hier ist eine Seite aus Hawaii zum Thema Kava, bei der kann man Kava-Extrakt bestellen.
Meke, die traditionelle Folklore-Veranstaltung der Fijianer, die vom Kriegstanz bis zum lieblichen Gesang einer Insel-Legende reicht, kann man auch in vielen Hotels als Abendveranstaltung erleben. Dominierendes Instrument ist die Lali, eine längliche Trommel aus Hartholz. Es gibt Tänze die nur von Frauen und Tänze die nur von Männern vorgeführt werden.
Das hübsche Bild mit dem Rahmen weiter unten wurde mir von Dieter und Renate Cislowski zur Verfügung gestellt. Sie haben diesen Tanz in ihrem Hotel The Regent fotografiert. Vielen Dank!
Die Gabe des Feuergehens besitzen nur Männer des Sawau-Stammes. 2 Wochen lang dürfen sie keine Kokosnüsse essen und müssen jeglichen Kontakt zu Frauen meiden. Wenn diese Regeln missachtet werden, dann verfliegt die magische Kraft die das Verbrennen der Füße verhindert.
Das Feuergehen wurde im Fijian Hotel am Abend aufgeführt, begleitet von Ritualen und Gesängen. Die kleinen Bilder auf dieser Seite sind Videosnappshots von dieser abendlichen Zeremonie. Die Männer laufen über heiße Steine, auf denen vorher Laub verbrannt wurde. Warum die Fußsohlen nicht verbrennen lässt sich physikalisch nicht erklären.
Ein traditionelles Fijidorf darf man als Fremder nicht ohne Einladung des Dorfoberhauptes betreten. Darauf sollte man immer achten und bei Annäherung an ein Dorf den ersten Bewohner ansprechen und um eine Einladung bitten. Die Kultur der Gastgeber verlangt es, einen Fremden einzuladen und solange zu bewirten, bis er wieder geht. Egal, ob es sich die Gastgeber leisten können oder nicht.
Das Zusammenleben in den Dörfern ist geprägt von loloma, sich umeinander kümmern und von kerekere, einer besonders intensiven gegenseitigen Hilfe unter Nachbarn und Verwandten. Auf diesem wirkungsvollen sozialen Netz basiert auch die besonders herzliche, aufopferungsvolle Gastfreundschaft der Fijianer, die manchmal sogar bis zur Existenzgefährdung führen kann. Falls man als Tourist einmal eingeladen wird sollte man sls Gastgeschenk ein Bündel Yaqona für Kava mitbringen, diese Wurzeln kann man auf allen Märkten kaufen. Der Kopf und die Haare sind den Fijianern heilig, deshalb niemals den Kopf berühren, auch nicht bei kleinen Kindern.
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