Archiv : Infos und Bilder aus 1998
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Die erste "richtige" Straße Bangkoks wurde erst im Jahr 1862 gebaut. Bis dahin, und auch noch lange danach, fanden alle Transporte ausschließlich auf dem Fluss und den Klongs - d.h. Kanälen - statt.
Heute muss man den Fluss in Bangkok suchen. Wenn man ihn gefunden hat und das Treiben auf dem Wasser betrachtet, dann weiß man, dass er ein wichtiger Verkehrsweg geblieben ist. Flussabwärts ziehen plumpe Lastkähne als Konvoi, Flusstaxis kommen vollbesetzt mit Pendelern aus Thonburi und die allgegenwärtigen Langschwanzboote brausen mit hoher Geschwindigkeit dazwischen umher.
Mittlerweile sind die einst zahlreichen Klongs und Kanäle Bangkoks verschwunden. Nach 1950 hat man sie einfach zugeschüttet und mit mehrspurigen Straßen überbaut, um Platz für die Autos zu schaffen. Häuser wurden nicht mehr, wie früher, auf Pfähle gesetzt, sondern direkt auf den neu gewonnenen Boden. Die Folge sind die verstopften Straßen während der Trockenzeit und überflutete Häuser und Straßen während der Monsunzeit.
Im Ortsteil Thonburi verlief diese Enwicklung etwas lansamer. Lange gab es keine Brücken über den Chao Phraya. Fährt man dort herum, kann man noch ansatzweise etwas von dem früheren Leben am Klong erahnen.
Für eine Klongfahrt mietet man am besten ein Boot oder fährt mit öffentlichen Fähren zu Endstationen und zurück. So sieht man das Alltagsleben am Klongufer am besten. Organisierte Touren fahren meist hin mit einem größeren Boot, so das viele Klongs nicht befahren werden können. Und zurück treibt man mt einer umgebauten Reisbarke den Chao Phraya hinunter bis zum River City Pier.
Am populärsten ist der Klong Bangkok Noi. Nicht weit davon liegt das Königliche Barkenmuseum, wo man die Fahrt unterbrechen kann. Zu den malerischsten Kanälen zählt der Klong Saen Sap. Er verläuft gerade, nicht so idyllische gewunden wie die Thonburi Kanäle. dafür sieht man eine sehr grüne Landschaft mit Reisanbau.
Es gibt viel zu sehen am Fluss. Alte Frauen fahren mit Booten durch die Klongs und handeln vom Boot aus mit allen möglichen Waren. Am Flussufer sind Haltestellen, an denen Fahrgäste warten. Halbnackte Männer waschen sich im Fluss, die Frauen baden mit einem Wickeltuch bekleidet und meist mit einem Kind auf dem Arm. Einige waschen ihre Wäsche und viele braune Bengel toben in den Fluten und haben einen Heidenspass. Verwitterte alte Holzhäuser säumen die Ufer. Ab und zu sieht man noch alte Obstgärten und Bananenplantagen.
Wer nun glaubt, die Klongs seien eine gesundheitsgefährdende Quelle von Schmutzwasser, der irrt. Fast überall sieht man zwischen den Pfahlbauten die blauen Plastikrohre der Trinkwasserversorgung, und an der Seite der Klongs laufen Abwasserrohre auf Betonsockeln in Richtung einer Kläranlage. Felder von Wasserhyazinthen tun ein übriges zur Filterung. Sicher, das Wasser ist schlammig und außer Welsen gibt es wohl nicht viele Fische, aber immerhin. Eine Stelle, wo die Abwasserleitung von einem Schiff beschädigt worden war, hinterließ in meiner Nase einen deutlichen Eindruck von dem, was man normalerweise in den Klongs nicht mehr riecht.
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