Archiv : Infos und Bilder aus 1998

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SOFITEL CENTRAL - HUA HIN

1993 habe ich im Sofitel Central gewohnt und es ist bis jetzt mit Abstand mein Lieblingshotel in Thailand geblieben.

In dem ehemaligen Railway Hotel spürt man noch die Atmosphäre der dreissiger Jahre. Unter der Decke hängen Ventilatoren und im noblen Tea Room des Hotels, der ehemaligen Lobby, befindet sich ein wahres Museum mit Thai Kunst aus der Zeit um 1920-1930. Hier schlürft man am Nachmittag bei klassischer Musik den hervorragenden Kaffee, der von freundlichen Damen kniend am Tisch serviert wird.

Ein Prachtstück der Renovierung ist die offene Lobby mit Rattan-Möbeln und vielen Kunstwerken aus den 20er und 30er Jahren. Im 17 Hektar großen Hotel-Park finden sich neben 2 großen Pools (ein dritter Pool kam nach unserem Aufenthalt noch dazu) sogar künstlich angelegte Bachläufe. Einmal die Woche führt der Obergärtner interessierte Besucher durch die ungeheure Blütenpracht seines Reiches, kleine Ableger bekommt man dabei auch. Ein kleiner Frangipani hat sich zu Hause lange auf meiner Fensterbank gehalten, als Erinnerung.

Besonders auffallend sind die riesigen Buchsbäume, die wie überlebensgroße Tierskulpturen zurechtgeschnitten sind. Elefanten, Giraffen, Pfauen, Hasen und andere Tiere verwandeln den Gartenpark in eine Märchenlandschaft. Im vorderen Bereich steht ein großer Elefant, der mit seinen Beinen einen Torbogen bildet, durch den man hindurchgehen kann. An seinen Ohren blühen pinkfarbene Bougonvilla, und er ist so groß, dass 2 Gärtner mit Heckenscheren mehrere Tage brauchen, um die Form nachzuschneiden. Ausserdem gibt es eine Orchideenfarm und einen Schmetterlinggarten. Eine Oase der Ruhe.

Das einzige, was dort etwas stört, ist der Blick auf das neue Melia Hotel nebenan mit seinen 17 Stockwerken... :-( Aber von der Melia Dachterrasse hat man auch einen schönen Blick - siehe Foto oben.

Geschichte

Anfang der 20er Jahre war Prinz Purachatra nicht nur einer der Söhne des damaligen Königs von Siam, sondern auch Direktor der Süd-Eisenbahn von Bangkok nach Singapur. Hua Hin war damals ein bedeutender Zwischenhalt für die Bahn, wo die Reisenden sich für eine Nacht oder auch länger von den Anstrengungen der heißen und staubigen Fahrt erholen konnten. Zu diesem Zweck ließ der Prinz 1922 das imposante Gebäude des heutigen Sofitel als "Railway-Hotel" errichten. Nur Angestellte der thailändischen Staatsbahn und die Fahrgäste hatten Zutritt. Schon damals gab es hier Tennisanlagen und ab 1924 den ersten Golfplatz in Thailand.

Das Sofitel wurde in einem Atemzug mit dem Oriental Hotel in Bangkok oder dem Raffles in Singapur genannt. Hier trafen sich die oberen Zehntausend. Mit dem Niedergang der Eisenbahn wurde ein neuer Verwendungszweck gesucht, und so öffnete man das Hotel schließlich für alle Reisenden. Das prächtige viktorianische Bauwerk im Kolonialstil war und ist mit seinen schattigen Galerien und luftigen Veranden ein Prachthotel.

Trotz der schönen Architektur: Die Ausstattung ließ nach einigen Jahrzehnten doch zu wünschen übrig. Jedes Zimmer hatte zwar schon immer Ventilatoren an der hohen, holzgetäfelten Decke, dafür gab es bis 1985 noch kein warmes Wasser. Im Lauf der Zeit ist das Hotel dann immer mehr heruntergekommen und es diente öfters als historische Filmkulisse.

Unter anderem wurden hier im Hotel viele Szenen des mehrfach prämierten Dokumentar-Spielfilms "The Killing Fields - Schreiendes Land" gedreht, den man sich unbedingt einmal ansehen sollte. Er beschäftigt sich mit der Schreckensherrschaft der Khmer Rouge in Kambodscha und dem Schicksal des Journalisten Dith Pran. Im Film liegt das Hotel in Pnom Phen und ist die bevorzugte Absteige der Kriegsberichterstatter.

Danach war eine gründliche Renovierung fällig, heute bietet das Tradistionshaus nun moderne und luxuriöse Unterkunft mit gut ausgestatteten Zimmern, einem prächtigen Garten und unvergleichlichen Service. Ich hoffe, diese Erfahrung von 1993 hat auch heute noch Gültigkeit.

Bilder

Hier nimmt man am Morgen sein Frühstück ein. Die Auswahl am Buffet ist fantastisch.

Der Strand direkt vor dem Hotel.

An der Poolbar mit Richard aus Sydney. Der einzige Pool mit Unterwassermusik, den ich je gesehen habe. Taucht man unter, hört man klassische Musik. Nach dem 5. Cocktail auch...

Diese Karte mit Gute-Nacht-Wunsch liegt jeden Abend zusammen mit einer Orchidee auf dem Bett.

Im Urlaub kann man die nettesten Leute treffen. In diesem Fall Lars und Karin aus Egestorf in der Lüneburger Heide beim Fächermalkurs im Hotel. Wir blieben bis heute in Kontakt.

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