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VERSTEINERTE WÄLDER 1

Der eigentliche Grund für Touristen überhaupt in Sarmiento abseits der üblichen Touristenpfade zu wohnen sind die einmaligen versteinerten Wälder ganz in der Nähe südlich des Ortes. Im Jahr 2003 waren wir schon einmal hier, damals nannte man sie noch offiziell José Ormachea Petrified Forest. Bilder von diesem Besuch, noch mit Dias fotografiert und dann eingescannt, findet Ihr auf den beiden Seiten Versteinerte Wälder - José Ormachea Teil 1 und Versteinerte Wälder - José Ormachea Teil 2.

Es gibt immer noch keine öffentlichen Verkehrsmittel zu den Wäldern, die heute offiziell schlichter Bosque Petrificado Sarmiento heißen. Man ist also auf ein Auto angewiesen, in der Stadt kann man sich bei der Touristeninformation auch ein Taxi mieten. Die Fahrt führt immer noch über die gut 30 Kilometer lange Schotterpiste, vorbei an grünen Weiden und kleinen Bächen am Straßenrand mit Kiebitzen und Gänsen bis zu einer trockenen und bunten Mondlandschaft.

Im Gegensatz zu unserem Besuch im November vor 11 Jahren hatten wir beim zweiten Anlauf dann wirklich sehr viel Glück mit dem Wetter. Es war nicht nur sehr warm und die Sonne strahlte vom blauen Himmel, es war sogar fast windstill. Ein toller Frühlingstag, fast schon Sommer.

Das verwunderte sogar den Ranger am Eingang, bei dem wir uns anmeldeten. Er meinte, wir sollen uns beeilen, bevor der Wind in 1-2 Stunden wieder einsetzen würde.

In einem kleinen Museum, das aus einem Raum besteht, liegen einige der Exponate, die in der Region gefunden wurden. Knochen von Sauriern, versteinerte Pinienzapfen, Holzstücke, Muscheln und Fischskelette künden vom vergangenen Artenreichtum. Daneben wurde in einem weiteren Raum ein kleines Kino eingerichtet, hier kann man sich jetzt einen Film über die Region ansehen.

2014 wohnte ein Ranger (Guardaparque Encargado) namens Adrián Balercia mit seiner Familie hier. Er spricht auch ein wenig Englisch und erklärte uns die Verhaltensregeln für den Rundgang, an dem sich die letzten Jahre wenig geändert hat. Es sind keine wirklich neuen Wege hinzugekommen, an einer Stelle hat die Erosion sogar einen Teil des Rundwegs unbegehbar gemacht, so dass man einen Schlenker zum oberen Teil gehen muss. Allerdings haben wohl viele Leute die überall herumliegenden versteinerten Holzsplitter mitgehen lassen. So machte uns darauf aufmerksam, dass er uns am Ende durchsuchen würde und viele Leute "aus Versehen" Splitter in ihren Schuhen oder den Aufschlägen der Hosen hätten.

Eintritt muss man hier keinen mehr bezahlen, es steht jedoch eine Dose für Spenden auf dem Schreibtisch des Rangers, in die wir am Ende dann gerne etwas gespendet haben.





Rundweg

Der Rundwanderweg ist ca. 2 Kilometer lang und man braucht dafür ungefähr eine Stunde. Wenn man viel Fotografieren möchte, dann dauert es natürlich auch länger. Der erste Teil zweigt nach nur wenigen hundert Metern links von der Jeep-Straße ab in den unteren Teil der erodierten Hügelkette. Diese Schleife ist der spektakulärste Teil des Rundweges, denn die Erosion hat hier wunderbare Formationen erschaffen, die von versteinerten Baumstämmen durchzogen ist. Ein höher gelegener Baumstamm, der vor 11 Jahren noch oben heraus geguckt hat, war mittlerweile freigelegt worden und in die Schlucht hinab abgestürzt. Sonst hatte sich nicht so viel verändert, abgesehen davon, dass wir jetzt schwitzten und die Sonne alles wunderbar ausleuchtete.

Die Landschaft mit ihren Badlands ist so spektakulär, schade dass man nicht alle Fotos zeigen kann. Der markanteste Punkt ist ein hoher, spitzer Hügel aus Tuff mit steilen Erosionsrinnen und stehen gebliebenen Türmen und Auswaschungen an seinen Flanken. Als wir dort gerade ein paar Weitwinkel-Aufnahmen machten hörten wir ein Kreischen und zwei Felsensittiche (Loro barranquero/Cyanoliseus patagonus) landeten genau auf der Spitze.

Leise krächzend beäugten sie uns neugierig, das lauteste Geräusch in dieser atemberaubenden Landschaft. Auch die beiden Vögel genossen wohl die schöne Aussicht auf das Valle Lunar. Nach ein paar Minuten begannen die zwei dann am Erdreich zu nagen, um sich mit Mineralstoffen zu versorgen oder um Verdauungsproblemen entgegen zu wirken.

Bleibt noch zu erwähnen, dass wir hier ganz alleine unterwegs waren und erst beim Verlassen des Rundwegs noch weitere Gäste auf dem Parkplatz an der Rangerstation erschienen.

Mehr Fotos vom Rundgang und von der Region findet ihr auf der zweiten Seite.





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