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Auf der ersten Seite ist das untere Stück des Rundweges beschrieben. Dieser führt ein Stück zurück zur Jeep-Strasse und dann weiter auf die Ebene, hier liegen dann noch viel mehr dicke, versteinerte Baumstämme in der Landschaft herum. Ausserdem hat man noch einmal einen wunderschönen Blick von oben auf das Monddtal und den spitzen Hügel aus Tuff mit seinen steilen Erosionsrinnen.
Weiter im Hintergrund leuchten die Berge rund um den Cerro Abrigarrado in verschiedenen Farben. Auf dem Boden liegen immer noch zahlreiche Späne herum, wie der in einem Sägewerk verstreute Abfall. Läuft man hindurch, so wird der Schritt aber nicht vom "Sägemehl" gedämpft, sondern die Stein-Splitter erzeugen klingende und klimpernde Geräusche.
Immer wieder muss man die Splitter und Stämme anfassen, um sich zu vergewissern, das sie wirklich aus Stein sind. So echt sieht das Holz auch nach 75 Millionen Jahren aus. Schlägt man zwei Splitter zusammen klingt das wie Metall. Datiert wird das Holz in die Paleozoische Epoche (Frühes Terziär). Es ist der einzige versteinerte Wald in Argentinien, in dem Holz von drei verschiedenen Baumarten aus verschiedenen Epochen gefunden wurde, frühe Nadelhölzer und Palmen, die hier von reißenden Flüssen aus den Bergregionen angeschwemmt wurden.
Heute ist die Landschaft ausgetrocknet und besticht durch die Einsamkeit der Steppe, schwer vorstellbar, dass es in diesem Bereich einmal tropisch war.
Die Erosion und die Verschiebung der Erdoberfläche bringen hier immer wieder neue Stein-Holz-Splitter und Baumstämme ans Tageslicht. Sonneneinstrahlung, Regen und Frost arbeiten an den freiliegenden Baumriesen und zerlegen sie langsam im Laufe der Jahre und Jahrzehnte.
Es gibt auch einige besonders große Stämme, die innen hohl sind und nun eine fotogene Röhre bilden. Kleine markierte Wege führen darum herum. Und dazwischen immer große Flächen mit ungezählten Splittern.
Die Flora und Fauna hier ist vielfältig, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Es gibt vier Zonen. Zuerst einmal das offene Buschland: Hier gibt es Büsche, die über einen Meter hoch werden. So wie der Molle (Schinus sp.), Algarrobillo (Prosopis denudans), Calafate (Berberis heterophilla) und andere.
Die Strauch-Steppe besteht aus Sträuchern bis zu 50 cm, unter anderem die Guilembay (Chuquiraga avellanedae), Mata Laguna (Licyum ameghinoi) und Ameghinoa (Ameghinoa patagonica).
Es folgt die untere Strauch-Steppe mit Sträuchern bis zu 30 cm, das sind zum Beispiel der Thymian (Acantholippia seriphioides), die Katzenkralle (Chuquiraga aurea) und Manca Perro (Nassauvia ulicina). Die vielen kleinen Sträucher und Büschen sehen für den Laien fast gleich aus, so wie es dem Betrachter auch bei der Kapflora in Südafrika erscheing. Doch jede dieser Pflanzenarten hat ihre eigene Nische und auch entsprechend der speziellen Inhaltsstoffe ihre eigene medizinische Wirkung in der Naturheilkunde.
Die kargen Peladales oder "Bad Lands" sind Gebiete mit nur wenigen besonders widerstandfähigen Pflanzen. Dazu zählen unter anderem der gelb blühende Buttercup (Grindelia chiloensis), Mata Mora (Senecio filaginoides) und Kreuzkraut (Coluhuapiensis).
Alle Pflanzen die in dieser Region wachsen haben dem rauen Klima zu widerstehen. Daher findet man hier Pflanzen mit kleinen, harzigen und harten Blättern, Stängel mit Dornen und geringer Größe, um den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren und um sich zu verteidigen. Einige haben 2 Arten von Wurzeln: Eine tiefe und dazu flache um je nach Wetterlage Grund- und Oberflächenwasser zu sammeln. Viele haben eine geringe Wuchshöhe und wachsen kissenförmig an Felsen geklebt, um dem hier häufig wechselnden Wind zu widerstehen.
Auch für die Tiere in der Region ist die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser knapp. Verschiedene Arten von Eidechsen sieht man hier reichlich in der Sommerzeit, da sie dann gerne auf den Felsen und versteinerten Baumstämmen in der Sonne zum Aufwärmen sitzen. Von den Säugetieren sind Guanakos, Graufuchs, seltener Frettchen und verschiedene kleine pelzige Nagetiere wie Zwerg-Meerschweinchen und Kammratten zu sehen.
Unter den Vögeln sind die größten die flugunfähigen Nandus, Chimangocaracaras, Adler und bunte Felsensittiche (Loro barranquero).
Bei der Rückkehr zum Haus des Rangers wollten wir erst das Stativ zum Auto bringen und den Laptop zum Herzeigen einiger 11 Jahre alter Bilder holen, wurden aber gleich daran gehindert. Denn erst wurden wir kontrolliert, mussten unsere Taschen zeigen, den Bauchgürtel und das Ganze wird hier mittlerweile sehr ernst genommen. Mit reinem Gewissen stellten wir uns dieser Prozedur.
Danach schauten wir uns noch ein wenig im Museum um, besuchten die sehr gute Video-Show und zeigten dem sehr interessierten Ranger unsere alten Fotos. Vor 11 Jahren hatte hier noch sein Vorgänger Dienst.
Wir wären gerne am Abend noch einmal zu den versteinerten Wäldern gekommen, um die Landschaft im goldenen Licht der untergehenden Sonne zu fotografieren. Leider ist dies, wie ein Besuch der bunten Felsen im Hintergrund, nur dem Parkranger möglich. Denn die Besucher dürfen nur bis 19:00 Uhr hierher, dunkel wird es im Oktober aber erst um 20:30 Uhr. So kann man die tollen Aufnahmen aus dem Film niemals selbst erleben, denn der wurde zum Teil natürlich bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gedreht, wenn das Licht am schönsten ist.
Video zum Thema
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