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PASSFAHRT IM SCHNEE

In der Berglandschaft zwischen San Martin de los Andes und Villa La Angostura verläuft die bekannte Route der Sieben Seen, die Camino de los Siete Lagos, auf der man die spannende und abwechslungsreiche Landschaft des Nationalpark Nahuel Huapi genießen kann. Es gibt an dieser 110 Kilometer langen Wegstrecke allerdings viel mehr Seen als nur sieben, weil diese Strecke mit vielen verschiedenen großen und kleinen Seen gesprenkelt ist und jeder einzelne einen Besuch wert ist. Im Sommer und wenn das Wetter schön ist, dann fährt es sich hier sehr gut und es gibt eine Menge zu entdecken.

Ein Abstecher lohnt sich auch über die Ruta Provincial 65 in die kleine Ortschaft Villa Traful am gleichnamigen See. Den hatten wir schon im ersten Urlaub 11 Jahre zuvor besucht und wollten ihn noch einmal sehen, auf dem Weg nach Bariloche. Besonders gut war uns noch der Mirador del Traful, ein Aussichtspunkt mit wunderschönem Panorama auf die umliegende Landschaft und das grüne Tal des Rio Limay am Ende der Strecke vom ersten Urlaub in dieser Region noch in guter Erinnerung. Bilder davon auf der Seite Villa Traful am Lago Traful.

Doch der Wettergott hatte an diesem Tag anderes mit uns vor. Schon vor 2 Tagen hatte uns bei der Abfahrt am Lago Alumine eine Regenfront erwischt. Es wurde immer kälter, das schöne Wetter der letzten 3 Wochen hatte sich verabschiedet. Ein Wintereinbruch im Frühling ist in den Bergen ja nichts Besonderes und so wunderten wir uns nicht über Regen und schneidend kalten Wind, als wir uns in San Martin de los Andes auf den Weg in Richtung Villa La Angostura machten.

Die ersten Kilometer ging es von San Martin aus recht steil hinauf, dort sahen wir aber kaum Berge, die Wolken hingen sehr tief und es regnete und schneite gleichzeitig. Der Schnee blieb aber nicht auf der asphaltierten Ruta 234 liegen und wir kamen recht zügig vorwärts. Bei diesem Wetter hat man wenig Lust irgendwo anzuhalten und der Vekehr war auch recht dicht. Die Fahrt durch das Schneetzreiben erforderte volle Konzentration.

Nachdem wir den ersten Pass übnerwunden hatten, wurde das Wetter besser und die Wolken verzogen sich an die Berge.




Cascada Vulignanco

Nach den ersten Bergen kam jetzt teilweise sogar die Sonne heraus und wir schöpften Hoffung auf besseres Wetter. Auf den Wiesen am Straßenrand konnten wir in aller Ruhe Schafe mit Lämmern und balzende Kiebitze ganz in Ruhe beobachten. Wenn sich meherere Vögel um ein Weib scharten dann gab es auch Luftkämpfe. Es gibt ein paar Campingplätze in dieser Region, die aber im Oktober kaum Gäste hatten. Kein Wunder, bei dem Wetter.

Nach 50 Kilometern Fahrt erreichten wir einen schönen Wasserfall, die Cascada Vulignanco. Von einem Aussichtspunkt aus hat man einen guten Blick auf den 20 Meter hohen Fall. Jetzt im Frühling währende der Schneeschmelze rauschte hier viel Wasser herab.

Vor uns zogen sich die Wolken schon wieder vor die Berge, also fuhren wir nach einem Fotostopp weiter in Richtung Villa La Angustora. Der Plan war, vorher auf die Nebenstrecke nach Villa Traful abzubiegen und weiter über die Ruta 40 nach Bariloche zu fahren. Doch dann kam die Brücke über den Fluss Pichi Traful, hier baute man gerade direkt danben eine neue auf Beton Die Straße war von Baufahrzeugen verschmutzt und plötzlich auf der anderen Flussseite auch nicht mehr asphaltiert.




Schnee-Matsch

Kilometerlang war die Strecke nun eine Baustelle, vorbereitet für den kommenden Asphalt. Leider voller Löcher und aus Kies und festgestampfter Erde, was sich bei Regen und Schnee in Schmierseife verwandelte. Schlechter als eine normale Gravel-Road. Zu allem Unglück stieg die Straße an, um einen weiteren Pass zu erklimmen und es fing wieder heftig an zu schneien. Kühe mit Kälbchen am Wegrand schauten uns unglücklich an und das Schneetreiben wurde immer dichter. Irgendow hatten ein paar Autos angehalten und die Fahrgäste vergnügten sich mit einer Schneeballschlacht.

Jetzt kamen wir nur noch in Schrittgeschwindigkeit weiter, weil vor uns ein sehr zögerlicher Fahrer unterwegs war. Ein Überholen bei diesen Verhältnissen mit Gegenverkehr war nicht möglich. Vor eine längeren Steigung kam der Wagen vor uns grundlos fast zum Stillstand, um so mühseliger wurde das Anfahren am Berg. Zudem war die Strasse auch noch schräg abschüssig und die Neigung zog uns ganz langsam in Richtung Gegenverkehr. Eigentlich hätten wir hier schon Schneeketten oder Allrad gebraucht, irgendwie schlitterten wir weiter, sorgsam den matschigen Strassenrand meidend. Wären wir hier nur eine Stunde später vorbei gefahren und es hätte weiter so geschneit, dann hätten wir mit den Sommerreifen keine Chance gehabt.

Unterwegs sahen wir Pferde im Schnee und eine Gans, sonst sah man nichts außer dichtem Schneetreiben und tief hängenden Wolken. An der matschigen Abzweigung nach Villa Traful fuhren wir vorbei, bei diesem Wetter wollten wir nicht auch noch die glitschige steile Erdstrasse dorthin fahren.

Als wir in Villa La Angustora ankamen, hatten wir das Schlimmste ohne Unfall hinter uns. Von hier aus sind es dann noch mal 85 Kilometer bis nach Bariloche, immer vorbei am Ufer des Nahuel Huapi. Bei dem hier aufkommenden starkem Wind und dichtem Bewuchs am Nordufer des Nahuel Huapi lohnte sich hier ein Aussteigen leider auch nicht. Am Ende des Sees schlugen die vom Wind aufgepeitschen Wellen ans Ufer als wären wir an der Nordsee - und dazu gab es natürlich strahlenden Sonnenschein. So kamen wir etwas früher als erwartet in unsererer schönen Unterkunft an und konnten dort noch bei schönem Wetter ein Stück spazieren gehen. Die Charming Luxury Lodge war der pefekte Abschhluss eines heftigen Fahrtages und eines insgesamt wunderbaren Urlaubs im wilden Patagonien.





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