Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Fährt man nach Osten aus dem Touristenort El Calafate heraus, so erreicht man nach einigen Kilometern hinter der Kreuzung zum Flughafen eine unscheinbare Abzweigung. Ein großes Schild weist darauf hin: Hier beginnt die berühmte Ruta 40 und der Straßenbelag wandelt sich von Asphalt zu Schotter. Nach kurzer Zeit überquert man den leuchtenden Rio Santa Cruz, der den Lago Argentino zum Atlantik entwässert.
Die ersten 135 Km bis zum Lago Viedma und dann weiter bis zur Trekking-Metropole El Chaltén sind wohl die verkehrsreichsten Kilometer der Ruta 40 im südlichen Patagonien. Hier fahren viele kleine Busse, die Individualtouristen, Backpacker und Reisegruppen zwischen den beiden einzigen Touristenhochburgen der Umgebung hin- und herfahren. Dem entsprechend schlecht und ausgefahren ist ein Teil der Strecke, es gibt ein paar Kilometer lang ziemlich böse Spurrillen.
Mit angepasstem Tempo ist das aber kein Problem, die Straße ist breit wie ein Highway.
Auf beiden Seiten breitet sich die sandfarbene Meseta aus, immer wieder unterbrochen von farbigen Felshängen, tiefen Gräben und wunderbaren Ausblicken auf den Fluss namens Rio Leona.
Der erste Teil der Strecke folgt ihm nach Norden, ein wunderbares türkises Band aus Gletscherwasser, das schnell dahinfließt. Das Wasser stammt aus dem Lago Viedma, ist somit Schmelzwasser vom Viedma Gletscher, und mündet in den Lago Argentino.
Steinmehl, kleinste Partikel, durch die Gletscherbewegung vom Fels abgeschmirgelt, bleibt hier im Schwebezustand und gibt dem Fluss seine so typische, unwirkliche Farbe.
Ist man ca. 110 KM ab El Calafate gefahren überquert die Ruta 40 auf einer imposanten Brücke den hier sehr breiten Rio Leona. Am Flussufer sahen wir von der Brücke aus einige Camper stehen. Einfach in der Brückenmitte anhalten ist kein Problem, da es praktisch keinen Verkehr gibt.
Am rechten Flussufer liegt malerisch mit weißen Wänden und einem roten Dach mit Werbung das sehr einfache Hotel La Leona. Oben auf dem Foto ist es zu sehen.
Nach passieren der Brücke fährt man vorbei an malerischen Felshängen, immer mit Blick auf den Fluss und Begrenzungspfählen am Straßenrand. Das die nötig sind zeigt ein Autowrack, welches am Flussufer auf dem Dach liegend wohl schon eine längere Zeit vor sich hinrostet. Kurze Zeit später erreicht die Ruta 40 eine Hochebene.
Von hier sieht man bei schönem Wetter den Lago Viedma, den gleichnamigen Gletscher und die markanten, schneebedeckten Felstürme Fitz Roy und Tres Cerros schon mit dem bloßen Auge, obwohl sie noch weit über 100 Km entfernt sind.
Auf der Ebene unterhalb der Straße lief eine Gruppe wilder Pferde fluchtartig bei unserem Erscheinen davon und wir konnten uns gar nicht satt sehen an dem herrlichen Panorama und machten erst einmal eine längere Pause.
Steht man alleine in dieser windgepeitschten, trockenen Region dann entdeckt man schnell große und kleine Tiere, Blumen und viele Spuren von Leben. Vor allem die kleinen, tapferen Vögelchen namens Sporntyrann (Patagonian Negrito oder Lessonia rufa) hatten es uns angetan, deren Männchen einen rostbraunen Rückenfleck haben im Gegensatz zu den graueren Weibchen. Die kleinen Federbälle trotzen dem Sturm und fliegen ganz dicht über dem Boden. Überall in Patagonien sind sie zu finden.
Nachdem wir uns an dem Panorama berauscht hatten fuhren wir weiter bis zur Abzweigung, die uns dann nach El Chaltén im Westen führte.
Google Map zum Thema
Rio Leona
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