Archiv : Infos und Bilder aus 2003

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EL CHALTÉN

Seine Existenz verdankt El Chaltén eigentlich den Grenzstreitigkeiten zwischen Argentinien und Chile. Um ihre Ansprüche insbesondere auf den Lago del Desierto zu festigen, forcierte die argentinische Regierung die Ansiedlung ihrer Bürger in dieser grenznahen Regionen.

Das Gesetz Nº 1771/85 schicke die ersten Siedler am 12. Oktober 1985 ins Tal unterhalb vom Fitz-Roy-Massiv. Somit ist der Ort der jüngste in Argentinien. Zuerst waren es nur Verwaltungskräfte der Regierung, die mit Prämienzahlungen in diese verlassene Ecke Patagoniens gelockt wurden.

Auch den nachfolgenden Bürgern wurde der Umzug nach El Chaltén finanziell schmackhaft gemacht. Hier waren die Grundstücke nämlich umsonst, was auch Einwanderer aus Übersee anlockte. Der erste zivile Siedler in der Region war ein Mann namens Fred Otten, dann kamen unter anderem die Familien: Ramstrong, Halvorsen, Rojo aus Spanien, Madsen aus Dänemark und die Familien Wittwe und Mac Leod.

Die benachbarte Region am Lago del Desierto, lange umstritten mit dem Nachbarstaat Chile, fiel erst 1994 durch einen internationalen Beschluss endgültig offiziell an Argentinien.

Über eine Stichstraße, die von der Ruta 40 abzweigt, erreicht man nach langer Fahrt von über 100 Km den kleinen Ort.

Von einer letzten Anhöhe aus erhascht man den ersten Blick auf El Chaltén mit dem gewaltigen Panorama des Fitz Roy im Hintergrund – wenn man Glück hat und bei klarem Wetter anreist. Unten ein Bild am Nachmittag mit Superblick, weiter unten ein Blick auf den Ort am Morgen mit Wolken am Berg.

Weit verstreut liegen die Häuser im Tal des Río de las Vueltas, dazwischen breite, staubige Straßen. Ca. 300 ständige Einwohnerleben in diesem Ort, der sich gerne mit dem Titel Trekking Capital schmückt.

Im Ort

El Chaltén ist kein besonders schöner Ort, abgesehen von der großartigen Natur rundum. Es gibt breite, teils geteerte, teils staubige Straßen. Durch den ständigen Wind wird der Staub immer aufgewirbelt und verschwommene Gestalten in Trekkingkleidung und mit hohen Rucksäcken schwanken am Straßenrand entlang.

Als Abzweigung von der Hauptstraße gibt es einige schmalere Wege, von denen manche plötzlich einfach aufhören und als Sackgasse enden. Alle paar Meter sind kreuz und quer durch den Ort Holzmasten in die Erde gerammt, die Stromleitungen von Haus zu Haus leiten. Hier ist alles noch auf Zuwachs gebaut, es gibt noch eine Menge Platz, und die neuen Bordsteinkanten künden von der bevorstehenden Asphaltierung der Hauptstraße.

Drei Läden gibt es im Ort, darunter auch einen mit großem Souvenirshop mit einem reichhaltigen Angebot an Trekkingkleidung, Büchern und allem was der Tourist so braucht. Erstaunlicherweise sind die Preise hier am Ende der Welt teilweise niedriger als im benachbarten El Calafate.

Am Ortseingang liegt die einzige Tankstelle, bestehend aus einer Hütte und zwei Zapfsäulen. Es gibt dafür aber 4 Auto-Reperaturwerkstätten (Gomeria) und eine Apotheke, eine Polizeistation, die Nationalparkverwaltung, einen Stützpunkt der Gendarmeria Nacional, und das Touristenbüro in der Avda. Güemes 45 - Tel/Fax: 49-3011.

Unterkünfte für die Gäste sind schon in großer Zahl vorhanden: Es gibt sechs Campingplätze mit allem Komfort und sieben einfache und teilweise kostenlose Camping Sites. Dazu zahlreiche kleine Posadas, Hostels und Hosterias. Wir haben in der Posada Altas Cumbres übernachtet, eine nette Unterkunft, die hier beschrieben ist.

Ausserhalb des Ortes gibt es auch einige Estancias, die Betten an Touristen vermieten, manche 15-200 Kilometer außerhalb vom Ortszentrum. Da kann man nicht mal eben am Abend in einem der über 20 Restaurants Essen gehen.

Saison und Tourismus

Saison ist in dieser Region in den Sommermonaten, im Winter lässt der Schnee oft keine Busse durch und der Ort muss aus der Luft versorgt werden. Dann sind die Einheimischen weitgehend unter sich und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit.

In den Monaten zwischen Oktober und April kommen dann bis zu 8.000 Besucher in das kleine Dorf und jedes Jahr werden es mehr. In der Saison 1986/87 kamen gerade mal 570 Touristen, nur fünf Jahre später waren es bereits 2.000.

Die aktuelle Zahl kenne ich leider nicht, aber im Ort buhlen alleine 17 Tourveranstalter um die Gunst des zahlenden Publikums. Angeboten werden Trekkingtouren, Bootsfahrten, Reitausflüge und Transporte.

Es wird viel gebaut in El Chaltén, auf einer Anhöhe befand sich im November 2003 eine hässliche Bauruine. Soll wohl mal ein Hotel werden, denn wenn die Straße von der Ruta 40 aus erst einmal geteert ist und ein Flughafen gebaut wurde, dann ist diesem Ort das gleiche massentouristische Schicksal beschieden wie El Calafate. Noch ist es ein kleines Abendteuer nach El Chaltén zu gelangen, hier ist man von der nächsten großen Stadt Rio Gallegos soweit entfernt wie in Berlin von Frankfurt am Main. Und auch die Anfahrt von El Calafate ist noch staubig und mühsam.

Google Map zum Thema

El Chalten und Umgebung, leider unscharf

Video zum Thema

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