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Die Webseite und die Lage des Chañarmuyo Estate hat uns so gut gefallen, dass wir uns entschlossen haben hier gleich vier Tage zu verbringen. Während der Rundreise wollten wir zwischendurch auch mal ein paar Tage einfach nur relaxen, spazieren gehen und nicht jede Nacht in anderen Betten schlafen.
Die Entscheidung für das Weingut erwies sich in Nachhinein als richtig, denn es gab nette Ziele in der Umgebung, das Hotel war modern und gepflegt, die Lage fantastisch, das Essen gut und der Wein aus der modernen Bodega ebenfalls.
Das einzige Problem während unserer Anwesenheit war das komplette Fehlen von wenigstens einem englischsprachigen Mitarbeiter. Auch kein Manager war anwesend, weil zur dieser Zeit irgend etwas umstrukturiert wurde, wie wir später über unsere Buchungsstelle in Buenos Aires erfahren haben. So waren wir jedenfalls recht hilflos bei der Verständigung mit den Damen vor Ort. Während unseres Aufenthaltes haben wir mindestens neun verschiedene in Küche und Speisesaal gesehen. Einfache Konversation ging ja noch, aber wenn es komplizierter wurde nutzen auch Hände und Füße nichts.
Die gesamten vier Tage strahlte die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Es gibt zwar noch keinen Swimmingpool hier, aber einen sehr gemütlichen Aufenthaltsraum. Der Fernseher steht in einem separaten Zimmer und eine große Außenterrasse lädt zum Entspannen mit Blick auf die Weinreben ein. Im Inneren stehen Sofas mit dicken Kissen und große Fenster sorgen für Licht und schöne Aussicht. Dort kann man sich beim Blättern in den bereitliegenden Bildbänden über Weinanbau und Argentinien schön entspannen.
Auch das Restaurant ist rustikal-modern eingerichtet mit viel Platz, schönen Holztischen und Aussicht auf Berge und Wein. Auf einer Terrasse am Restaurant befindet sich ein großer offener Ofen für Grillorgien, wenn viele Gäste da sind.
Sowohl in der näheren und auch weiteren Umgebung kann man Ausflüge unternehmen. Mann kann einen Spaziergang durch die Weinfelder auf dem eigenen Grundstück machen oder, wenn man es sportlicher mag, auf einen Hügel klettern, auf dem sich ein Vor-Gipfelkreuz befindet. Von dort hat man einen guten Überblick auf das Grundstück. Direkt am Hotel beginnt der Fahrweg zum örtlichen Dique, dem üblichen Staudamm für die Wasserversorgung. Es gibt auch Boote dort, die man kostenlos benutzen kann.
Hinter dem Staudamm beginnt ein wunderschönes Tal, in dem wir zweimal eine kleinere Wanderung gemacht haben. Mehr dazu auf der Seite: Schönes Tal.
Als Tagesausflug bieten sich die wunderbaren heißen Quellen von Fiambála an. Ein stiller Ort zum Entspannen, auch die Fahrt dorthin führt durch schöne Landschaften und kleine Orte, in denen die Zeit stillzustehen scheint - allerdings sind auch einige Kilometer Gravel Road dabei.
Wir hatten Schwierigkeiten die Lodge zu finden, denn wir vermuteten eine Ausschilderung an der Ruta Provincial, konnten aber keine entdecken. Dann fuhren wir in den Ort in Richtung Stausee, bis die asphaltierte Straße zu einer Gravel Road wurde und kehrten wieder um. Nochmals hin und her auf der Landstraße, ohne ein Schild zu finden. Also zurück zum Ort Chañarmuyo und dort ein paar Einheimische gefragt. Die schickten uns wieder in Richtung Stausee und nach gut einer Stunde seit Beginn der Suche standen wir wieder am Anfang der Gravel Road. Sollte es hier weitergehen? Zufällig fiel der Blick seitwärts in einer Einfahrt auf ein kleines Holzschild, auf dem "Posada Chañarmuyo" stand. Da wir nicht mehr weiter wussten fuhren wir in die Einfahrt rein und über den Hügel und da erkannten wir gleich auf Anhieb die Häuser der Lodge aus dem Internet mit den Weinfeldern, die von der Straße aus nicht zu sehen waren.
Die 6 Gästezimmer im Chañarmuyo Estate befinden sich in einem eigenen Gebäude, getrennt von den Ess- und Aufenthaltsräumen. Wir bekamen das Zimmer Nummer 1 auf der Ecke, das schönste mit den meisten Fenstern. Besonders hell ist es im Inneren nicht, denn ein rundum verlaufendes Dach und dichte Vorhänge sorgen in den heißen Sommern für Kühle und Schatten. Im Garten einige Meter schräg vor unserer Tür befand sich ein großes, teilweise mit Wasser gefülltes Loch, welches von der Lage her später gut einmal ein Pool werden könnte.
Rund um das Haus verläuft eine mit Wein berankte Veranda, von der aus man direkt auf die Weinfelder und die umliegenden Berge blickt. Besonders am frühen Morgen ist dieser Anblick wunderschön. Oft kommt dann gegen 8:00 Uhr laut kreischend eine Horde grüner Papageien vorbeigeflogen, auf dem Weg in Richtung Stausee.
Im Zimmer hat man genügend Platz, es gibt viele Ablageflächen. Statt einem geschlossenen Schrank befinden sich hier gemauerte Nischen mit Kleiderstangen und offenen Fächern. Dicke Decken sorgen für zusätzliche Wärme, wenn man sie braucht. Wer Schubladen braucht, der findet auch eine rustikale Kommode. Daneben gibt es noch einen Schreibtisch mit Stuhl, alles aus Eisen und Holz gearbeitet. Eine Bestuhlung auf der Veranda haben wir ein wenig vermisst. Aber dafür gibt es ja die Aufenthaltszone im Haupthaus.
Das Bad ist modern und großzügig, die heiße Dusche eine Wohltat. Eine Badewanne gibt es hier nicht, wurde von uns aber auch nicht vemisst. in Agentinien gibt es viel zu selten schöne Duschen, meist wird in der Wanne geduscht. Ablagefläche ist ausreichend vorhanden, nur einen Föhn sucht man vergebens.
Das Frühstück wird im Restaurant serviert, die Tische sind schon individuell eingedeckt. Am Abend vorher wird man gefragt, wann man frühstücken möchte. Auf einer Anrichte befindet sich die Kaffeemaschine, an der man sich bedienen kann. Selbst für uns als einzige Gäste hatte man auf einer riesigen Holzplatte ein kleines Buffet aufgebaut. Es gab Cerealien, Toast, selbstgebackenen Kuchen, Obst und Milch.
Auf dem Tisch standen hausgemachte Marmeladen und ein Töpfchen sehr leckere Dulce de Leche. Auf Wunsch bekam man auch Eier in jeder Zubereitungsart wenn man sich denn verständigen kann, aber das hat meist funktioniert. Als wir an einem Morgen nach Orangensaft fragten, bekamen wir ein kleines Glas frisch gepressten. Der war aber sehr sauer, es war wohl keine Orangenzeit, also verzichteten wir lieber darauf.
Die süssen Marmeladen diverser Obst- und Gemüsedaorten stehen, in Gläsern mit Deckelhaube und von Hand beschriftet, im Restaurat auch zum Verkauf.
Wir haben hier ausnahmsweise mal Vollpension gebucht. Als wir nach langem Suchen kurz nach 15:00 Uhr ankamen, hatte die Küche leider schon geschlossen. Allerdings roch es im ganzen Haus nach frisch gebackenem Kuchen, den wir mit einer Tasse Kaffee dann auch angeboten bekamen. Normalerweise bekommt man hier mittags und abends ein 3-Gang Menü serviert. Schade, dass die Verständigung so schwierig war, denn an unserem ersten Abend verstanden wir, dass es Pasta mit Fleisch und Fleisch mit Kräutern geben würde. Als Starter gab es dann Brot mit Käse und Tomaten überbacken, danach superleckere, hausgemachte Ravioli mit Fleischfüllung. Einen Nachschlag lehnten wir dankend ab, in Erwartung auf das folgende Fleisch-Hauptgericht. Stattdessen wurde die Nachspeise, eine leckere Limonencreme, serviert. Erst da verstanden wir, dass es eine Entweder-Oder Auswahl gewesen war. So mussten wir uns jeden Abend entscheiden, was wir zum Hauptgang essen wollten. Es wäre wesentlich einfacher gewesen, hätte man die Gerichte auf eine Tafel geschrieben. So lauschten wir oft verständnislos den schnell gesprochenen Vokabeln.
Die Tische im modernen Restaurant sind stets nett gedeckt, mit silbernen Kannen für das Tafelwasser und schönen Gläsern.
Das Essen hier ist lecker und frisch, die einzelnen Zutaten haben Bioqualität, denn sie stammen von den Bauern aus der Umgebung oder von eigenem Land. Zum Essen gibt es mittags kostenlos Getränke wie Cola oder Limonade und am Abend darf man sich eine Flasche Wein von der eigenen Bodega aussuchen. Nur für die drei Reservas wird ein kleiner Zuschlag verlangt, was aber nur ein paar Pesos ausmacht. Da wir an einem Tag einen Ausflug gemacht haben und kein Mittagessen hatten, wurde uns der Zuschlag für die drei Abende an denen wir uns für einen Reserva entschieden hatten erlassen. Ein Picknickkorb oder ein Sandwich zum Mitnehmen an Stelle des ausgefallenen Mittagessens wurde leider nicht angeboten.
Die ersten drei Tage waren wir immer alleine im Hotel und hatten trotzdem zweimal täglich Auswahl zwischen zwei Gerichten. Es gab: Schokokuchen mit Dulce de Leche, Salat mit Blauschimmelkäse, hausgemachte Gnocci mit Tomate und Käse, Omelette mit grünen Bohnen, extrem leckeres Schmorfleisch mit Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten und Bohnen, Rotweinbirnen mit Zimt, Milanese mit Kartoffel- und Kürbispüree und Creme Dulce de Leche. Bis auf ein recht zähes Lomo mit Papas Fritas waren die anderen Speisen von hervorragender Qualität.
Am letzten Tag sollten noch andere Gäste kommen, wir freuten uns schon auf nicht spanischsprachige Gesellschaft. Leider waren es vier Schweizer, die gerade mal einen knappen Gruß herausbrachten und ansonsten sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Ein Smalltalk fiel daher aus. Zu allem Überfluss gab es an diesem Abend, an dem immerhin 6 Gäste anwesend waren, das schlechteste Essen der vier Tage. Empanadas als Vorspeise und die Hauptspeise konnten wir diesmal nicht wie üblich wählen: Es gab das allgegenwärtige Asado mit Salat, allerdings war die Fleischqualität dabei eher unterirdisch. Aber in der Qualität hatten wir ja schon öfters Asado bekommen: zähe und fettige Fleischlappen mit Sehnen und Knorpel. An diesem letzen Abend wünschten wir uns, besser wieder die einzigen Gäste zu sein.
Das Chanarmuyo Estate ist ein schönes Hotel in wunderbarer Lage, nettem Ambiente und gutem Essen. Mit wenigstens einem englischsprachigen Mitarbeiter wäre es 100%ig gewesen.
Im Oktober 2008 waren wir insgesamt 4 Nächte hier.
Hier ist die Webseite: www.chanarmuyo.com.ar.
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Posada Chanarmuyo
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