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HOTEL LOS LAGOS

Der Ort Sarmiento, eine von Walisern gegründete Siedlung in der fruchtbaren Senke am Lago Musters gelegen, ist nicht gerade ein besonders populäres Reiseziel in Patagonien. Gruppen und Individualreisende kommen meist nur der versteinerten Wälder (Bosque Petrificado José Ormaechea) wegen her, die 30 km außerhalb der Stadt liegen. Dabei bietet die Region durchaus Sehenswertes und die Umgebung der Stadt ist sehr grün und wasserreich.

Hier zu übernachten bringt aber den Vorteil, diese Stätte am Abend und nochmals am Morgen zu besuchen. Wir hatten zuerst Regen und am nächsten Morgen strahlenden Sonnenschein. Wäre schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten. 2 Nächte muss man hier im Ort trotzdem wirklich nicht sein, das ergab sich bei unserer Reiseplanung nur durch den Wegfall der zuerst geplanten Estancia La Madrugada, die aber leider seit kurzem für Gäste geschlossen ist.

Besonders viel Auswahl an Unterkünften findet man in Sarmiento nicht und unser Veranstalter hatte das Hotel Los Lagos mit dem Zusatz "Einfache Unterkunft" versehen.

Das Hotel liegt zentral an einer Ecke und von außen sieht es aus wie das erste Haus am Platz, einige andere sind eher noch schlimmer. Insgesamt ist allerdings alles ziemlich alt und abgewohnt, das vielgepriesene Restaurant ein Witz und wir hatten außerdem das Glück zusammen mit einer Fußballmannschaft nebst Fanclub einquartiert zu sein. Dem entsprechend laut war es und der Trainer klopfte öfter an unsere Tür. Auch früh am Morgen zum allgemeinen Wecken.

Lage

In der Tourist Information von Sarmiento - direkt an der Hauptstraße - besorgten wir uns erst einmal einen kopierten Stadtplan und ließen uns das Hotel einzeichnen. Die Straßen sind hier megabreit, aber trotzdem bis auf 2 Avenidas alles Einbahnstraßen. Ein wenig Zeit brauchten wir schon um zu kapieren, wo die Fahrtrichtung angezeigt wird - manchmal am Straßenschild, manchmal nur mittels eines auf die Hauswand gemalten Pfeils. Im Stadtplan war sie nämlich nicht eingezeichnet.

Nach eingem hin- und her Kurven erreichten wir dann das Hotel. Die Stadt ist nicht groß und man kann behaupten es liegt zentral an einer Kreuzung, nur einen Block links von der Hauptstraße.

Zimmer

Schon der Flur zum Zimmer ist ein ziemlicher Schock. Deprimierende Farben, abgeblätterte Tapeten, schmutziger welliger alter Teppichboden. Auf dem Bild ist diese Visitenkarte des Hauses zu sehen und wirkt hier nocht besser als in Wirklichkeit.

Die Zimmer sind ganz o.K., wenn auch ziemlich eng und schmucklos. Dafür funktioniert das relativ neue Bad gut und am Morgen geniesst man auch eine angenehme, heiße Dusche. Steht man früh auf, muss man den Hahn allerdings sehr lange aufdrehen, bis endlich warmes Wasser kommt.

Wir hatten eines der wenigen Zimmer mit Doppelbett, in den anderen standen meist zwei oder drei Betten. In unserem Bett war eine Kuhle und man rollte nächtens zueinander. Das Fenster lag zur Straße hin und jeder, der vorbeiging, konnte reingucken.

Die Isolierung dieses Fensters lies dann doch sehr zu wünschen übrig, sowohl Lärm als auch Wind nutzten die Schwachstellen der einfachen Schiebe-Alurahmen gnadenlos aus. Besonders nett wurde es, als am Morgen der uralte Bus der Fußballmannschaft mit dem Auspuff direkt vor unserem Fenster stand und erst mal eine halbe Stunde lang warmlief. Trotz geschlossenem Fenster konnte man es nach kurzer Zeit vor lauter Dieseldämpfen im Zimmer nicht mehr aushalten. Am nächsten Abend haben wir dann unser Auto direkt vor dem Fenster geparkt und somit diesen Platz blockiert.

Frühstück

Frühstück. Welch hochtrabendes Wort. Na ja, das zweite haben wir dann mangels Anreiz einfach ausfallen lassen....

Es gab nämlich Kaffee, der in einer großen italienisch wirkenden Maschine mit viel Getöse und Geräusch hergestellt wurde und trotzdem schmeckte, als wären nur ein paar Kaffeebohnen einzeln durchgeschossen worden. Dazu gab es die alten Brötchen vom Vortag, in Scheiben geschnitten und getoastet mit Butter und sehr süßer, roter Marmelade. Das wars.

Essen

Essen im Hotel Los Lagos? Die werben mit ihrem Restaurant, tatsächlich sitzt man in einem großen Raum, der Aufenthaltsraum, Frühstücksraum, Fernsehraum, Rezeption und Restaurant in einem ist. Sprich: Es gibt einige Tische vor einer riesigen Bar.

Dahinter steht ziemlich missmutig die Chefin und die Bedienung machte auch ständig ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter. Na ja, es regnete tatsächlich in Strömen und wir hatten keine Lust uns woanders was zu suchen.

Die übersichtliche Karte - es gibt Nudeln, Fisch, Fleisch und einige Beilagen - wirkte nicht besonders anregend. Nur die Preise waren höher als in dem kleinen Restaurant, das wir am nächsten Tag aufsuchten. Ich bestellte Nudeln, Michael Fleisch mit Fritten und dazu Salat und Bier.

Die Nudeln wurden in ein paar Minuten gebracht, waren dünn und mit ein wenig Sahnesosse und schmeckten wie aus der Tüte (...die mit heiß Wasser drauf!). Das Fleisch war eine recht kleine und zudem ziemlich zähe Portion, der Salat bestand aus fast welken Salatblättern mit Tomaten (sonst nix) und die Fritten wurden einfach vergessen. Alles in allem knapp sättigend, 32,5 Pseos teuer und wenig zufrieden stellend.

Am nächsten Abend waren wir dann auf der Suche nach einem anderen Restaurant, aber einige hatten geschlossen. So landeten wir dann schließlich etwas skeptisch bei "Heidy" an der Ecke Perito Moreno und Patagonia, Tel: 489-8308.

Ein kitschig-gemütliches Ambiente mit rosa Wänden, Gardinen und künstlichen Blumen begrüßte uns. Der übliche Fernseher durfte natürlich nicht fehlen und wurde bei unserer Ankunft sofort angeschaltet. Um 20:30 Uhr waren wir auch mal wieder die ersten Gäste.

An einer Wand befindet sich ein riesiges Gemälde aus dem Zeichentrickfilm Heidi mit Peter, mit dem Alm-Öhi, mit dem Bernhardiner und natürlich auch mit der Heidi selbst. Darauf ist der Besitzer sehr stolz. Ein an der Seite zugemauerter Durchgang war nett mit Trockenblumen dekoriert. Einiges war sicher nicht unser Geschmack, aber man merkte überall das echte Bemühen darum seinen Gästen etwas zu bieten.

Die Karte war auf einer Wandtafel geschrieben und bot mehr Auswahl als das Los Lagos. Die Ravioli mit Tomatensauce und Käse waren hausgemacht und schmeckten gut, auf dem frischen grünen Salat lagen neben den Tomaten auch noch Zwiebeln und das T-Bone Steak mit Fritten war ebenfalls üppig und lecker.

Dazu ein Bier und ein sehr bemühter und freundlicher Wirt. Am Ende mussten wir sogar noch was ins Gästebuch schreiben. Einziges Manko war der Fettgeruch, der am Ende aus der Küche kam und unsere Kleidung noch Tage stinken ließ - das Lokal verkaufte auch einige Speisen zum Mitnehmen.

Alles in allem aber ein netter Kleinstadt-Abend der uns nur 35 Pesos kostete.

Fazit

Falls es uns ohne Vorbuchung nach Sarmiento verschlagen würde, dann hätten wir uns nach Augenschein eher für das ausgeschilderte Hotel Ismar entschieden, das gepflegter, neuer und besser aussah und das Doppelzimmer für 38 Pesos anbot. Das Hotel Los Lagos sieht uns mit Sicherheit nicht wieder.

 

Im November 2003 waren wir für 2 Nächte hier.

Und so sah das Hotel dann bei unserem zweiten Besuch in Sarmiento im Oktober 2014 aus. Da haben wir aber direkt gegenüber im El Molle Boutique Hotel gewohnt.


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