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Als wir vor 11 Jahren zum ersten Mal in Sarmiento waren gab es noch keine große Auswahl an Unterkünften. Damals buchten wir das Hotel Los Lagos, das nicht gerade ein Highlight war. Es hatte zwar mittlerweile einen neuen Anstrich bekommen, die Jalousien von unserem damaligen Zimmer hingen aber immer noch genauso schief wie damals. Das Hotelangebot ist 2014 zwar etwas grösser geworden, aber immer noch überschaubar und auch nur direkt zu buchen.
Zuerst hatten wir uns für eine Unterkunft auf dem Land ein paar Kilometer außerhalb von Sarmiento entschieden. Aber die Mails mit der Buchung wurden nicht beantwortet, also musste eine Alternative her. Das El Molle Boutique Hotel war die beste und modernste Wahl innerhalb von Sarmiento. Erst nach der Rückkehr aus Argentinien hatten wir eine Buchungsbestätigung der anderen Unterkunft im Mailpostfach, Monate nach der Anfrage und kurz vor unserer Ankunft und somit leider zu spät.
Das El Molle wurde nach einer Pflanze der Region benannt, dem Peruanischer Pfefferbaum (Schinus molle) und von einer Einheimischen aus Sarmiento geführt. Joselyne hat längere Zeit in Buenos Aires gelebt und ist vor ein paar Jahren in ihre alte Heimat zurück gekommen um dieses Hotel zu eröffnen. Mit ihr kann man sich auch sehr gut auf Englisch verständigen.
Das Gebäude ist modern, der Eingangsbereich großzügig gestaltet. Am Abend wird die Fassade mit LED´s farbig erleuchtet. Auf der linken Seite befindet sich ein kleines Internet-Café mit Theke, die gleichzeitig auch die Rezeption ist. Hier wird auch das Frühstück serviert, überall ist kostenloser WiFi Empfang.
Die Zimmer liegen im rechten Trakt mit Blick in den Hinterhof. Leider gibt es ein paar Baumängel, so hat man im Café einen Pflanzenkübel direkt vorne ans Haus gebaut. Das sieht zwar schön aus, leider zieht die Feuchtigkeit bis in die Innenwände des Cafés.
Nachmittags bei unserer Ankunft war das Hotel geschlossen, es hing aber ein Zettel mit einer Telefonnummer an der Eingangstüre. Wir nutzten die Stunde bis zur offiziellen Öffnungszeit um ein Stück aus Sarmiento heraus zu fahren und nach Tieren Ausschau zu halten. Tatsächlich sahen wir Kiebitze, Magellan-Gänse, Enten mit Küken und ein Gürteltier.
Als wir zurück kamen war geöffnet und der Bruder der Besitzern, der leider nur spanisch sprach, zeigte uns das Zimmer.
Das El Molle Boutique Hotel befindet sich in der Gral. Roca 366 und somit zu unserem Erstaunen direkt gegenüber vom Hotels Los Lagos in dem wir vor 11 Jahren gewohnt hatten. Von hier aus kann man schöne Ausflüge zu den Monumento Natural Provincial Bosque Petrificado Sarmiento machen. Neue Fotos und ein Bericht vom Besuch bei strahlendem Sonnenschein findet Ihr auf den Seiten Versteinerte Wälder 1 und Versteinerte Wälder 2. Es ist auch nicht weit zum Ufer und zum Strand am Lago Musters.
Parken kann man direkt vor dem Haus und Restaurants und Supermarkt sind von hier aus zu Fuß zu erreichen.
Von Sarmiento aus sind es noch 1.939 km bis Buenos Aires, 492 km kamen wir aus Esquel im Westen und 484 km sind es bis Trelew im Nordosten.
Unser Zimmer war das erste von fünfen auf dem Flur. Es ist gemütlich und modern eingerichtet und bietet einen 32 Zoll Flachbildschirm-Fernseher und eine gut funktionierende Heizung. Kein Raumwunder, aber genug Platz für zwei. Der Blick in den Hinterhof ist nicht so schön, vor allem können die Bewohner vom dahinter liegenden Parkplatz direkt in die Fenster schauen. Dafür schläft man hier leise, wenn nicht gerade die Straßenköter in der Nacht kläffen.
Es gibt noble gestreifte Innen-Jalousien, die man auf verschiedene Helligkeiten einstellen kann. So schaut niemand herein und das Zimmer ist trotzdem hell.
Im Bett haben wir gut geschlafen und es gibt schöne helle Leselampen. Das Bad ist typisch argentinisch mit Bidet und Föhn ausgestattet. Allerdings extrem eng, zwei Personen passen dort nicht zusammen rein.
Das Frühstück ist ja gerade in Argentinien meist enttäuschend, auch hier im El Molle gab es das Übliche: Toast, Hörnchen, Kaffee, Marmelade. Der Toast war lecker und die Marmelade selbst gemacht und nicht abgepackt. Dazu gab es sogar noch sechs große Plätzchen, halb mit Schokolade verziert.
Wir waren an zwei Abenden in Sarmiento essen. Das Restaurant des Hotel Los Lagos direkt gegenüber schied auf Grund schlechter Erfahrungen vor 11 Jahren aus, das Heydis gab es nicht mehr. Ein von der Gastgeberin empfohlenes, nur 5 Blocks entferntes, haben wir zwar gefunden, es sah aber nicht sehr einladend aus, nur eine Bar.
So landeten wir am ersten Abend fast am Ortseingang an der Hauptstrasse in der "Parilla Sarmiento". Ein schlechter Maler hatte hier ein hüftkrankes, dickes schwarzes Pferd an die Wand gemalt, dafür war die Einrichtung war mit Abstand die am edelsten wirkende in Sarmiento mit weißen Tischdecken und schönen Gläsern. Die Bedienung gab sich auch sehr viel Mühe und der süßen Elementos Torrontes, den wir hier hatten, war ein Knallerwein. Stilvoll in einem Eiskübel serviert.
Leider konnte die Küche so gar nicht mit dem Ambiente mithalten, das Essen war einfach schlecht. Typisch argentinische Standardgerichte, die eigentlich jede Frittenbude hinkriegt, waren hier enttäuschend. Als Vorspeise gab es simples trockenes Weißbrot mit Aoli, der gemischte Salat bestand nur aus geschmacklosen Streifen von Eisbergsalat und Tomaten in Vierteln, die Zwiebeln fehlten.
Michaels Fleisch war etwas zäh und selbst meine Pizza war nix. Es gab nicht die bestellte Caprese sondern eine mit Salami und der Teig war innen nicht durchgebacken. Und Pizza kann in Argentinien eigentlich jeder. Die Rechnung betrug dann am Ende 500 Pesos, für die Qualität absolut überteuert.
Am nächsten Abend entdeckten wir Werbung für das Restaurant "La Tanquera", witzigerweise direkt neben der Parilla Sarmiento. Also sind wir dann dort hingegangen. Das Ambiente war einfacher, ein typischer Familienbetrieb mit ständig laufendem Fernseher und karierten Plastikdecken. Die Weinauswahl war simpel, ebenso wie die Gläser. Wir bestellten einen Cabernet, dessen Namen wir uns nicht merken mussten und Wasser dazu.
Dafür schmeckte aber das Essen, was schon der Gruß aus der Küche zeigte: man brachte uns sauer eingelegte Zunge und getoastetes Brot. Dazu bestellten wir beide Lomo mit Champignonsauce (Bild oben) und Patatas Espanoles, dazu einen Salata mixta.
Es kam ein zartes dünnes Kalbschnitzel, etwas ertrunken in cremiger Sauce mit Pilzen und frittierte Kartoffel-Chips dazu. Danach waren wir rundum satt und zahlten nur 370 Pesos. Hier waren, wen wundert es, auch noch andere Gäste im Restaurant.
Das "La Tanquera" ist also unser Tipp für Sarmiento.
Das El Molle Boutique Hotel ist ein nettes kleines Hotel in Sarmiento, noch neu und modern.
Im Oktober 2014 waren wir insgesamt 2 Nächte hier. Die Karte unten zeigt nicht die Lage des Hotels, da bei Googlemaps zu Sarmiento keine detaillierte Strassenkarte vorliegt.
Hier ist die Webseite: www.elmollehotelboutique.com.
Google Map zum Thema
Sarmiento
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