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Der Mount Buffalo entstand vor 400-300 Millionen Jahren, als die noch jungen Sedimente eines ehemaligen Meeres weite Teile des heutigen Südostaustralien bedeckten. Granitmassen drangen von unten her in die weicheren Sedimentschichten ein und erstarrten vor dem Erreichen der Erdoberfläche. Spätere Erosion räumte dann das weiche Gestein aus und die Granitpfropfen blieben stehen. Wasser, Regen, Eis und Wind vollendeten das Werk, zerkleinerten sogar den Granit in große Blöcke und schufen so die Landschaft, die wir heute hier bewundern. Das Plateau hat eine Ausdehnung von 10x7 km und weil der Berg von weitem einem Büffel ähnelt, wurde er Mount Buffalo getauft.
Jeder Besucher erhält an der Kasse am Parkeingang ein Informationsblatt, auf dem viel Interessantes über die heimische Flora, Fauna und Geologie steht.
Früher, lange bevor die Weißen kamen, erklommen die Aborigines im Sommer das Plateau. Sie suchten hier oben eine besondere Delikatesse, die Bogong-Motten. Als europäische Siedler das Gebiet immer stärker beanspruchten, verlor sich mit dem Rückgang der einheimischen Bevölkerung auch dieser Brauch. Jedes Jahr ziehen die Bogong Motten vom heißeren Klima in Südqueensland in den Schutz der australischen Alpen. Hier bleiben sie bis zum Herbst. Nach ihrer Reise von rund 3.000 Kilometern überleben nur stärksten Motten, ihre Gene geben sie an die nächste Generation weiter.
Die Motten stellten eine reiche Quelle an Protein und Fett dar und sind eine Delikatesse. Der Wert der Bogong-Motte für die Aborigines wird durch eine große Anzahl geographischer Ortsnamen (Nebenflüsse, Berge, Sümpfe usw.) mit Namen Bogong deutlich, die ihr zu Ehren vergeben wurden, einschließlich Victorias höchstem Berg, dem 1.986 m hohen Mt.Bogong.
Die Jagd nach den Motten war eine Aufgabe für die Männer. Die Jäger ließen die Täler hinter sich und erklommen Gipfel von über 1.300 Metern, um an die Leckerei zu gelangen. Sofort wurden sie geröstet, als Mottenkuchen gestampft und gebraten, um sie für weiteren Verbrauch und Handel zurück ins Tal zu transportieren.
Im Nationalpark hat man über 450 Pflanzenarten gezählt, je nach Höhenlage und Gesteinuntergrund bilden sie verschiedene eigene Gesellschaften. Sie haben sich hervorragend an ihre subalpine Umgebung angepasst.
An den stielen Gebirgsflanken wachsen Hartlaubwälder, die von Eukalypten dominiert werden. Hier wachsen auch Peppermint Gums, die an heißen Tagen die Luft mit dem pfefferminzartigen Geruch ihrer ätherischen Blattöle füllen.
Ganz anders dagegen die Vegetation auf dem Plateau. Hier sind die widerstandsfähigen Schnee-Euklypten vorherrschend. Die Bodenvegetation besteht aus Heideformationen, Schneegras, Seggen und Moosen. Zwischen Oktober und April sind diese Flächen ein Blütenmeer. Berg-Enzian, trigger plants und Strohblumen bilden einen bunten Teppich. Teile des Plateaus bilden ein Hochmoor.
Die dichten Wälder sind Lebensraum für viele Beuteltiere. Sumpf-Wallbies bevorzugen tiefere Lagen. Bis oben zum Plateau sind Nacktnasenwombats verbreitet. Sie kann man besonders im Winter gut beobachten, wenn sie sogar im Hellen aus dem Bau kommen und auf den Schneeflächen nach Nahrung suchen. In den Bäumen leben zahlreiche Kleinbeutler wie Possuns und Beutelgleiter.
Über 140 Vogelarten hat man gezählt und man begegnet auf Schritt und Tritt den oft bunten Gesellen. Mt. Buffalo ist bekannt für seinen Bestand an Leierschwänzen, wir haben leider keinen gesehen. Dazu muss man am frühen Morgen oder bei Dämmerung unterwegs sein. Häufig sind Papageien und viele Arten von Honigessern zu beobachten. Die Pennant-Sittiche oder Crimson Rosellas sind beim Chalet angefüttert. Das Bild unten zeigt einen Jungvogel, später erhält er sein typisches knallrotes Gefieder. Krähen und Falken sind Vertreter der größeren Vögel.
Infolge des kühlen Klimas findet man auch viele Reptilien im Park. Kleine Echsen sitzen am Wegesrand und sogar auf giftige Kupferkopfschlangen kann man an warmen Sommertagen treffen.
Video zum Thema
Pygmy Possums
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