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Noch bis Anfang der 80er Jahre war die Welt der Bungle Bungles auf Grund ihrer entlegenen Lage nur den Ureinwohnern und einigen wenigen einheimischen Farmern, Geologen und Wissenschaftlern bekannt. Dann entdeckten die Medien die Bungles und 1982 wurde nach einer Fensehsendung eine breite Öffentlichkeit auf dieses Naturwunder aufmerksam.
Das Gebiet des heutigen Purnululu National Park ist seit Jahrtausenden die Heimat der Ureinwohner. Die größten Stämme sind die Kija und die Jaru. Es gibt zahlreiche Grabstätten und Kunstwerke in der Region. Die Ergebnisse von Radiocarbonmessungen lassen vermuten, dass Menschen seit mindestens 20.000 Jahren in der Region gelebt haben.
Der Name Purnululu kommt aus der Sprache des hiesigen Kija-Stammes bedeutet soviel wie Sandstein - wie passend. Um die Entstehung des Namens Bungle Bungle ranken sich viele Gerüchte. Einleuchtend ist die Erklärung, es handelt sich um die falsche Schreibweise des gemeinen Grases, welches im Kimberley wächst. Das heißt nämlich Bundle Bundle.
Auch 20 Jahre nach dem Eintritt in das Bewusstsein der Öffenlichkeit ist es nur wenigen Touristen vergönnt hierher zu kommen. Zum einen denen mit dickem Geldbeutel, die einen teuren Rundflug oder eine organisierte Tour dorthin buchen, und denen mit Abenteuerlust und Allradantrieb, die den 80 km langen Weg in die abgelegene Region nicht scheuen. Von Massentourismus kann noch lange nicht die Rede sein, aber für australische Verhältnisse gibt es in der Hochsaison schon eine Menge Besucher vor Ort. Irgendwann wird es vielleicht einmal eine befestigte Straße in den Nationalpark geben, dann kommen die Reisebusse und mit Ruhe und Beschaulichkeit ist es vorbei. Die Bungles haben das Zeug, eine Touristenatraktion wie Kings Canyon oder Uluru zu werden. Diese Entwicklung ist aber zur Zeit Gott-sei-Dank noch nicht abzusehen.
In dem im Jahr 1987 gegründeten Nationalpark befindet sich die Bungle Bungle Range, die eine Fläche von 320.000 ha einnimmt. 45.000 ha liegen davon im Nationalpark, 76.602 ha sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Die Range erhebt sich mehr als 200 Meter über das flache Umland und ist 360 Millionen Jahre alt. Wasser hat im Laufe der Zeit die umliegenden Berge abgetragen und das Sediment wurde zusammengepresst. So entstand Sandstein und somit die heutigen Bungles. Die Formation wurde emporgehoben und lange Zeit Wind, Wetter und Erosion ausgesetzt. Durch die extremen Witterungsverhältnisse und die schweren Regenfälle in der Wet Season entstanden so Schluchten, Kuppeln und Klippen. Die empfindliche Struktur wäre normalerweise schon längst abgetragen worden, aber ein Schutzmantel aus Eisenoxid (orange) und Cyanobakterien (schwarz) stoppt die Erosion. So entstehen die typischen, geringelten Kegelberge, die auch Bienenkörbe genannt werden.
Der Sandstein ist brüchig und empfindlich, klettern ist hier verboten. Hätte er nicht seine schützende Haut aus Kieselerde und Flechten, der Fels wäre längst zu Sand zerfallen. Auf einigen meiner Luftaufnahmen kann man auch Risse und eingestürzte Kuppeln mit Löchern erkennen, dort hat der Schutzmantel den Umwelteinflüssen nicht widerstanden.
Als der erste Europäer, Alexander Forrest, in den Jahren 1876-1879 die Region erkundete, empfahl er sie als Rinderweideland. 1884 wurde mit der Beweidung begonnen, erst 1976 wurde die mittlerweile durch die zahlreichen Rinderhufe stark erodierte und somit teilweise zerstörte Region ein Naturschutzgebiet.
Die Landschaft ist karg, der Bewuchs besteht hauptsächlich aus Eukalypten, Akazien, Grevillea Buschland und Spinifex Gras. Ein großer Teil des Nationalparks besteht aus welligen Sandebenen. Es gibt hier noch Pflanzen, die erst vor kurzem entdeckt wurden und die noch keinen Namen haben.
1989 wurde eine umfassende Untersuchung durchgeführt, sie ergab eine Liste von 619 Pflanzen, 41 Säugetierarten, 81 Reptilienarten und sogar Amphibien und Fische wurden erfasst.
In den tiefen Schluchten wachsen Livingstonia Palmen, die man beim Überflug gut erkennen kann. Sie klammern sich an steile Felshänge und wachsen an Abgründen und auf dem Talboden. Tiere sind nicht einfach zu entdecken, zahlreich vertreten sind nur Echsen und Vögel. Spinifex-Tauben, Milane und Wellensittiche sind häufige Vertreter der gefiederten Art.
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