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Wer den weiten, teilweise unasphaltierten Weg ins abgelegene Arltunga Historical Reserve nicht scheut, dem bietet sich hier weitab der "großen Stadt" Alice etwas ganz Besonderes. Arltunga ist eine alte verlassene Goldgräberstadt und in die Instandhaltung wurde eine Menge investiert.
Im Jahr 1887 wurde hier weit ab von der damaligen Zivilisation Gold entdeckt. Eigentlich wurden die ersten Bergleute durch den angeblichen Fund von Rubinen in einer Schlucht in der Nähe hierhergelockt. Diese heisst heute Ruby Gorge, ist nur mit 4x4 zu erreichen und Rubine gab es hier nie. Sie stellten sich schnell als wertlose Granate heraus, doch dafür entdeckte man in der Nähe dann das Gold. Allerdings war der Goldrush dann recht schnell im Jahr 1912 wieder vorbei. Zeitweise lebten hier über 3.000 Menschen in der ersten Stadt und damit für lange Zeit auch größten Stadt im Zentrum Australiens. Sie kamen den ganzen Weg von Oodnadatta, dem Ende der Eisenbahn, oft zu Fuß hierher – immerhin 600 km weit ins damalige Nirgendwo. Und dabei haben sie all ihren Besitz auf einer einfachen Schubkarre mit sich geführt - Wasser, Nahrung, Werkzeug, Waffen, Zelt, Kleidung, alles, was für das Überleben und Goldsuchen in dieser Gegend notwendig war.
Wir haben uns für die Besichtigung dieser Region fast einen ganzen Tag Zeit genommen, denn es gibt hier sehr viel Interessantes zu sehen. Auf dieser Seite erzähle ich von der Anfahrt, der Übernachtung am Abend zuvor und vom Infocenter. Die Sehenswürdigkeiten innerhalb des Reserve sind dann auf der nächsten Seite beschrieben.
Am einfachsten erreicht man die Region über den asphaltierten Ross Highway, vorbei an Emily und Jessie Gap, am Coroborre Rock und an der malerischen Trephina Gorge. Nach 88 km endet dann der Asphalt an der Abzweigung in Richtung Ross River Homestead und N'Dahla Gorge. Die Landschaft, die man nun auf der recht gut ausgebauten Gravel Road 35 km lang weiter durchfährt, präsentiert sich recht schroff. Die Straße ist stellenweise sehr kurvig, es geht steil rauf und runter. Kahle Gebirgszüge mit Verwerfungen und ab und zu ein paar Ghost Gums in Felsspalten. Dann wieder eine weite Ebene, von felsigen Höhen umgeben, die Straße führt mitten durch. Dazu wenig Verkehr, nur selten brettern ein paar Roadtrains an uns vorbei, zwei Grader ebneten gerade den Weg und sonst trifft man hier nur wenige Autos. Obwohl die Landschaft mindestens so schön ist wie in den eher überlaufenen Western MacDonnells.
Kurz vor Erreichen des Arltunga Historical Reserve, nach 35 km Gravel Road, liegt auf der linken Seite das Arltunga Hotel & Bush Resort mit dem, wie es in großen Buchstaben angeschrieben steht, "The lonelyest Pub in the Scrub". Der Name ist stark übertrieben, ein resort findet sich hier nicht. Aber dafür die einzige Möglichkeit zum Campen in der Umgebung und wir kamen gerade rechtzeitig an, um in dem gemütlich eingerichteten Pub die Übernachtung zu zahlen. Es gibt auch einige sehr einfache Zimmer zu mieten. (Tel 08/8956 9797)
Kurz vor Sonnenuntergang wurde das Gebäude geschlossen und der Angestellte rauschte im Geländewagen davon. Das war ein Segen, denn so verstummte auch der sehr laute Generator. Wir suchten uns ein nettes Plätzchen auf dem einfach eingerichteten Campground. Ausser uns standen noch zwei Campmobile dort, beide jeweils von einer alleinreisenden Dame bewohnt. Nachdem wir uns die einfachen Duschen und Toiletten angesehen hatten machten wir uns an die Zubereitung des Abendessens. Leider habe ich dort gar nichts fotografiert, es gibt also kein Bild dazu auf dieser Seite.
Leider kam der Bewohner des benachbarten Grundstücks kurz vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause und schmiss im Ausgleich für den gerade verstummten Diesel des Arltunga Hotel & Bush Resort seinen eigenen Stromgenerator an. Der war zwar weiter weg und somit leiser, aber immer im Hintergrund zu hören, bis der Besitzer zu Bett ging. Auf der Straße kamen dann auch nach Einbruch der Dunkelheit noch ein paar sehr laute Roadtrains vorbei, zum Teil beleuchtet wie der berühmte Weihnachts-Cola-Truck. Dann herrschte endlich Ruhe bis zum Weckruf der Vögel.
Am nächsten Morgen machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg zum schönen neuen Information Center des Arltunga Historical Reserve, welches nur wenige Kilometer entfernt ist. Täglich geöffnet von 8:00–17:00 Uhr - Tel 08/8951 5210. Hier kann man sich im Garten einige Überreste aus der Goldgräberzeit anschauen, es gibt viele Infotafeln und einen Film im Inneren des Hauses zu sehen. Ausserdem befinden sich hier die einzigen Toiletten der Gegend und ein Picknickbereich. Im Bereich der gesamten Arltunga-Denkmalschutzzone darf weder gegraben noch mit Detektoren nach Gold gesucht werden. Nur am Paddy's Creek im Süden der Zufahrtsstraße ist es offiziell erlaubt, mit einem NT Fossickers Permit nach Gold suchen.
Nach einem Besuch des Infocenters und ausgestattet mit allerhand Infosheets fährt man dann die einzelnen Highlights in der Region an. Goldfunde von 1887 wurden hier bis etwa 1916 systematisch abgebaut. Von der isoliert gelegenen Goldsuchersiedlung sind heute aber nur noch wenige Überreste erhalten. Bei einem Rundgang ist überall auf ungesicherte Brunnen- und Schachtanlagen zu achten, ab und zu findet man einigen Steinen an der Oberfläche auch heute noch goldig glitzernde Pünktchen. Mitnehmen ist allerdings verboten.
Google Map zum Thema
Campground am Arltunga Hotel
Video zum Thema
Arltunga Sample
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