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DER AUFSTIEG

That`s a really important sacred thing that you are climbing... You shouldn`t climb. It`s not the real thing about this place. The real thing is listening to everything. And may be that makes you a bit sad. But anyway that`s what we have to say. We are obliged by Tjukurpa to say. And all the tourists will brighten up and say, "Oh I see. This is the right way. This is the thing that`s right. This is the proper way: no climbing"

Kunmanara - Traditional owner

So steht es im Visitor Guide, den man zusammen mit der Eintrittskarte bekommt. Und so steht es auch, für alle sichtbar und in vielen Sprachen wie Deutsch oder Japanisch, unten am Beginn des Aufstiegs. Trotzdem kommen Tausende von Besuchern hierher, um einmal hochzuklettern auf den heiligen Berg der Aborigines und damit ignorieren die sie die religiösen Gefühle der Eigentümer. Die Aborigines haben sich daran gewöhnt - was können sie auch tun? Sie nennen die Verrückten einfach nur Mingas, die Ameisen. Die Besucher sollen durch Bitten und Aufklärung zum Umdenken bewegt werden, dass dies leider nicht funktioniert zeigen die Bilder auf dieser Seite.

Jeder Besucher muss sich entscheiden: Ob er in den Augen der Aboriginals eine Minga sein will und den Felsen besteigt. Oder die von den Anangu bevorzugte Variante wählt, den Felsen vom Boden aus zu bewundern. Im Gegensatz zu den Kata Tjuta ist der Aufstieg hier nicht offiziell verboten, nur manchmal wird der Pfad aus Sicherheitsgründen gesperrt. So kann man nicht hinauf, wenn um 8:00 Uhr am Morgen die Temperaturen über 36°C liegen, Wolken bis unterhalb des Gipfels reichen, Regen angesagt ist welcher den Fels glitschig macht oder die Windgeschwindigkeit auf dem Gipfel 25 Knoten erreicht. Auch aus kulturellen Gründen wird der Aufstieg geschlossen, so zum Beispiel im Winter 2001 nach dem Tod eines Stammesältesten.

Für uns stand schon vor dem Besuch fest, dass wir nicht heraufklettern. Außerdem ist der Berg von unten viel imposanter, während man von oben eh nur das ebene Umland und die Olgas in der Ferne sieht. Also nur mühsam hoch, kurz in die Runde schauen und wieder runter? Nein danke! Eine Diskussion zu dem Thema gibt es in meiner Reisecommunity und in anderen Foren. Fast alle schreiben, sie würden nicht hinaufgehen. Trotzdem ist der Pfad täglich voll, bei unserem Besuch im Mai waren es noch relativ wenig Leute und die Busse mit ihren Horden waren bereits wieder weg. Die Bilder auf dieser Seite entstanden am späten Nachmittag, da erste oben am Morgen nach Sperrung. So erkennt man schön den Unterschied in der Gesteinsfarbe.



Wanyu Ulurunya tatintja wiyangku wantima

Der Pfad, der heute "The Climb" genannt wird, wurde vor ewigen Zeiten von dem Stamm, der vor den Anangu hier siedelte, genutzt. Die Anangu respektieren diese Erbe und klettern deshalb nicht hinauf. Die Worte in der Überschrift bedeuten: "Please don´t climb Uluru".

Nach Aboriginal Recht ist die gesamte Kommune verantwortlich für alles was auf ihrem Land passiert. Hauptziel ist das Gleichgewicht zu erhalten, die Stätten der Ahnen und der Traumzeit zu beschützen um so Unheil vom Land abzuwenden. Unheil passiert aber öfters, wenn vollkommen untrainierte Leute meinem, im Herdentrieb und unter heftigen klimatischen Verhältnissen mal eben den Felsen hochschnaufen zu müssen. Viele überschätzen sich dabei, Unfälle kommen häufig vor. 348 Meter müssen überwunden werden, der Auftieg ist extrem steil. Es gibt zwar eine Kette, aber die ersten 20 Meter muss man trotzdem frei klettern und die Kette ist etwa in Kniehöhe. Also nicht wirklich eine große Hilfe, wenn man ins Rutschen kommt oder wenn es einem schwindelig wird, weil man zu wenig getrunken hat. Ausserdem ist das Gestein sehr rutschig und viele tragen zu allem Unglück auch noch das falsche Schuhwerk oder keine Kopfbedeckung, die vor der Sonne schützt. Da es oft im Gänsemarsch den Berg hoch geht kann es leicht zu einer Kettenreaktion kommen sobald einer anfängt zu rutschen und ihm die Folgenden nicht ausweichen können.

Jedes Jahr sterben unvorsichtige und ignorante Leute am Ayers Rock, entweder durch Abstürze oder durch Herzinfarkte. Große Hitze und die enorme Anstrengung werden unterschätzt und es kostet den australischen Staat eine Menge Geld, all die Verrückten mit Sonnenstich per Hubschrauber zu retten. Im Ayers Rock Resort wurde extra eine Krankenstation mit Helipad eingerichtet. Seit dem Bestehen des Nationalparks gab es bereits 35 Todesfälle. Für jeden dieser Toten fühlen sich die Aboriginals persönlich verantwortlich, da sie den Tod nicht verhindert haben. Unten rechts neben dem Beginn des Pades sind Metallplaketten in den Fels eingelassen, zum Gedenken an einige der hier Verstorbenen.


Google Map zum Thema

Parkplatz am Climb

Video zum Thema

Climb up Uluru to see the sun rise

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