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Ich behaupt jetzt einfach einmal: Jeder, egal ob Pauschaltourist oder Individualreisender, wird sich entweder den Sonnenuntergang oder den Sonnenaufgang am Uluru und an Kata Tjuta ansehen. Denn besonders am Abend ist das Farbspiel auf den rostroten Felsen am beeindruckensten und die meisten veröffentlichten Bilder wurden um diese Tageszeit aufgenommen. Mit zwei Übernachtungen in Yulara kann man sogar alles hintereinander sehen, muss sich dafür dann aber zweimal vor Sonnenaufgang aus dem Bett quälen. Schließlich fährt man ja vom Hotel oder Campground aus auch noch 14 km zum Uluru und 50 km zum Sunset Viewing der Kata Tjuta.
Verabschieden muss man sich im Voraus von dem Gedanken, das Ganze wäre romantisch oder man könnte von einem abgelegenen Fleckchen aus das Wunder der Natur alleine genießen. Denn alle wollen das Gleiche und werden mit zahlreichen Geboten und Verboten zu einen Ort geschleust: den Sunset- und Sunrise Viewing Areas, jeweils unterteilt für Busse und Privatfahrzeuge.
Auf dieser Seite berichte ich über den Sonneuntergang am Uluru. Und zwar von der Viewing Area für Leute, die mit eigenem Auto anreisen. Die kommen meist früh, vor allem die Fotografen, die Platz für ihre Stative und eine freie Sicht brauchen.
Oben auf dem ersten Foto sind die Parktaschen zu sehen, die tagsüber noch leer sind. Wir haben sie gezählt, es sind genau 211 Plätze. Davon haben nicht alle den Geradeausblick auf den Uluru, in der zweiten Reihe dahinter gibt es ein paar Möglichkeiten, quer zum Geschehen zu parken. Einige haben eine hervorragende Sicht, vor einigen wachsen Büsche und verdecken den Felsen. Wer dort parkt, der muss ein wenig zur Seite gehen. Rechtzeitiges Ankommen ist vor allem in der Hochsaison die Devise, aber auch bei unserem Besuch im Mai füllten sich die Plätze recht schnell und die Besten waren natürlich zuerst vergeben. Wer glaubt, irgendwo am Straßenrand anhalten zu können und so den Massen zu entgehen, der sollte auf die durchgezogenen gelben Linien am Straßenrand achten. Sie bedeuten: "No stopping any time" und eine Zuwiderhandlung wird mit saftigen Geldstrafen belegt.
Es ist eine neue, große Viewing Area in Planung. Mit großer Plattform, von der aus man Uluru und Kata Tjuta sehen kann.
Also fährt man brav zu den ausgewiesenen Plätzen und dort reihen sich dann Autos und Camper aneinender wie auf eine Schnur aufgezogen. Wir waren rechtzeitig dort und hatten Hunger. So beschlossen wir, am Camper schnell ein paar Nudeln zu kochen und die vorgekochte Soße dazuzugeben. Das Ganze wollten wir vor Sonnenuntergang verzehren, dann Sonnenuntergang gucken und danach in Ruhe zum vorgebuchten Campingplatz zurückfahren. Doch das Erwärmen der Nudeln geriet zum Showkochen, von allen Nachbaraugen wurden wir beobachtet. Es war auch nicht besonders gemütlich, an Tisch und Stühlen zu sitzen und die Leute stehen um einen herum und gucken auf die Teller. Unsere Videokamera hatten wir auf Stativ und auf einem kleinen Hügel abgestellt, so dass die Köpfe der vor uns Stehenden die Sicht nicht behinderten.
Und dann ereignete sich das Großereignis: die Sonne ging unter und der Berg färbte sich rot. Ist zwar ein beeindruckendes Schauspiel, das aber durch den Volksfestcharakter rundum schon ein wenig getrübt wurde. Aber einmal sollte man es auf jeden Fall erlebt haben. An diesem Abend waren keine Wolken am Himmel, was die ganze Seznerie wenig spannend machte. Zu viele Wolken wären auch nicht gut, dann leuchtet der Fels nicht und sieht wohl eher aus wie ein großer, dunkler, umgestürzter Schokopudding.
Viel zu schnell war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Kaum war sie weg, liefen alle wie auf Kommando zu ihrem Auto und fuhren davon. Zum Abendessen ins Hotel, es gab einen kleinen Stau hinter uns aber der lang gezogene Parkplatz leerte sich in Windeseile, während wir gemütlich das Geschirr spülten und Tisch und Stühle im Innenraum verstauten.
Es wurde schnell dunkler und kühl, aber die meisten verpassten ein für Australien typisches und ganz besonderes Licht. Nämlich nach Sonnenuntergang, eine gute Viertelstunde später leuchtet alles noch einmal magisch auf. So auch der Uluru, in wunderbarem tiefdunklem Rot. Und den Anblick hatten wir dann fast ganz alleine für uns, weil wir in der langen Reihe der Parklücken nur noch wenige Autos in der Ferne entdeckten. So ziemlich als letzte fuhren wir dann langsam zurück in Richtung Ayers Rock Resort auf unseren Campingplatz. Dort war schon alles besetzt und die anderen um uns herum waren schon beim Essen. Wir machten noch eine Flasche Wein auf, doch die Kälte trieb uns schnell in den Camper und ins warme Bettchen. Wir beschlossen, am nächsten Morgen auf den Sonnaufgang zu verzichten, den erleben wir täglich im Busch in der Einsamkeit intensiver.
Video zum Thema
Sunset at Uluru (Ayers Rock)
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