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STANDLY CHASM

50 km westlich von Alice Springs, die Fahrt führt über den Larapinta Drive, befindet sich die Standley Chasm. Sie liegt im privaten Bereich der Iwupataka Aboriginal Community und nicht im Western MacDonnell Ranges Nationalpark. Hier ist zwar kein Permit nötig, dafür muss man für die kurze Wanderung allerdings 7 AU$ bezahlen. Die 10 Kilometer lange, asphaltierte Zufahrt führt an der Grenze des Privatlandes durch ein Tor und Schilder weisen darauf hin, dass hier pünktlich um 18 Uhr geschlossen wird. - sogar extra in Deutsch!

Benannt wurde die Schlucht nach der ersten Lehrerin in Alice Springs, die Ida Standley hieß. Sie soll die Schlucht als erste weiße Frau durchwandert haben. Der Einschnitt zwischen den fast 100 m aufragenden Wänden aus Quarzit ist nur wenige Meter schmal, so dass nur die senkrechten Sonnenstrahlen der Mittagszeit bis auf den Grund der Schlucht dringen. Man sollte also pünktlich zur Mittagszeit vor Ort sein, muss dann aber auch einen heftigen Ansturm ganzer Busladungen in Kauf nehmen, weil genau dies natürlich alle Besucher wollen.

Wir kamen um 13 Uhr auf dem Parkplatz an, zahlten den Eintritt im Kiosk und die letzten Mittagsbesucher kamen uns auf dem kurzen Wanderweg, der mit Palmenfarnen und Flusseukalypten gesäumt ist, entgegen. Ca. 15 Minuten braucht man auf dem holprigen Weg zum Teil durch Matsch und über Felsen - trotz Eintritt bewegt man sich hier laut eines Warnschildes am Anfang des Weges auf eigene Gefahr.

In der Schlucht angekommen waren wir dann eine kurze Zeit sogar ganz alleine. Sicher ist es beeindruckend, wenn die Sonne beide Wände in rotbraunen Farbtönen erleuchten lässt. Doch auch kurz nach der Zeit ist eine Felswand immer noch angestrahlt und reflektiert Licht auf die Gegenseite.

Durch das fast immer trockene Flussbett des Hugh River führt der Weg zwischen die 80 Meter hohen, steilen Wände. Der Fluss hat durch das Auswaschen des weicheren Gesteins zwischen dem harten Quarzit diese beeindruckende Kluft geschaffen. An der schmalsten Stelle liegen die Wände nur 6-9 Meter auseinander.

Die meisten Besucher beenden ihre Besichtigung hier und gehen zurück. Dabei kann man noch ein ganzes Stück weiter in die obere Schlucht klettern. Das ist allerdings sehr mühsam und schweißtreibend, denn riesige Felsbrocken müssen dabei überwunden werden. Wir kletterten noch ein wenig höher um einen Blick um die Ecke zu werfen. Es war uns aber auf Dauer doch zu anstrengend und wir kehrten wieder um zum Parkplatz.


Abzweigung

Etwa 6 km nach dem Abzweig zum Standley Chasm gabelt sich die Straße. Rechts geht es auf dem Namatjira Drive weiter zu den anderen Schluchten der Western MacDonnell Ranges. Die Strasse ist benannt nach dem bekannten Maler Albert Namatjira (1902-1959). Er war ein australischer Angehöriger der Aborigines vom Stamm der Aranda. Wie kaum ein zweiter Maler verstand er es, die landschaftlichen Schönheiten des Red Centre in seinen Bildern festzuhalten. Beeindruckend war sein westlicher Stil Landschaften zu malen, der so unterschiedlich zur Aboriginalkultur ist. Außer mit seinen Bildern erlangte er auch Berühmtheit, weil er und seine Frau als erste Aborigines die australische Staatsbürgerschaft erhielten. Doch dies war der Anfang vom Ende und brachte ihm kein Glück. Denn nun konnte Albert offiziell Alkohol kaufen, seine Freunde erwarteten aber aus Tradition, dass er mit ihnen alles teilt. Dies verstieß gegen das Gesetz des weißen Mannes. Die Polizei verhaftete ihn und er verbrachte einige Monate im Gefängnis. Als freier, aber gebrochener Mann ohne Lust weiter zu malen, starb er im Alter von 57 Jahren.

Dieser Strasse folgten wir in Richtung Glen Helen. Geradeaus führt der Larapinta Drive nach Hermannsburg, zum Palm Valley und zum Finke Gorge NP. Einen Besuch dort haben wir in 14 Tagen Central Australia zeitlich nicht mehr geschafft. Und es gibt Leute, die behaupten doch tatsächlich, für die Sehenswürdigkeiten von Central Australia würden 5 Tage ausreichen...


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Standley Chasm

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