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INGRIDS TIPPS

Australien ist ein Land für Selbstversorger, Picknikfreunde und Grillfanatiker. Wenn man mit dem Campmobil unterwegs ist, hat man seine kleine Küche ja immer dabei. Für diese Art von Selbstversorgern ist diese Seite nicht gedacht. Eher für die Leute, die wie wir in einem normalen Leihwagen das Land bereisen und am Abend in Motels oder Hotels nächtigen.

Nach unseren ersten 2 Wochen Australien haben wir schnell gemerkt, was wir falsch gemacht haben und was wir hätten besser machen können. Leider war es da schon zu spät, aber beim zweiten Aufenthalt haben uns die Erkenntnisse aus dem ersten Urlaub die Lebensqualität vor Ort enorm verbessert.

Fakt ist, dass man am Mittag oft irgendwo unterwegs ist und weit und breit gibt es weder eine Imbissbude noch ein Restaurant oder einen Supermarkt. Nur Wildnis und Öde - und eine ganze Menge Picknikplätze. Meist rustikale Holztische und Bänke, wunderschön in Nationalparks, an Flussufern oder auch am Straßenrand gelegen. Fast alle sind mit Grillplätzen ausgestattet, manche auch mit Mülleimern, allerdings nur die an den den Straßen oder in größeren Nationalparks.

Es ist eher die Regel, seinen Müll wieder mitzunehmen und an speziellen mit "Rubbish Tip" gekennzeichneten Sammelplätzen zu entsorgen. "leave nothing but footprints..." heißt es so schön. Oft isst man hier alleine, weit und breit kein Mensch, nur ein paar neugierige Vögel. Solche Plätze sind sehr idyllisch und laden zu einer längeren Rast ein. Doch um das Essen genießen zu können muss man eine gewisse Grundaustattung haben.

Grundaustattung

Leichtes Campinggeschirr kann man sehr preiswert vor Ort kaufen. Nach Übernahme des Mietwagens sollte der erste Weg in einen großen Supermarkt oder ein Kaufhaus führen. Ich empfehle dringend, ca. 100 DM an Ausgaben für Campingartikel einzuplanen, das lohnt sich auf alle Fälle, auch wenn man die Sachen hinterher schweren Herzens verschenken muss. Das Equipment hat sich aber in der Zeit des Aufenthaltes, auch wenn es nur 3 Wochen sind, schnell bezahlt gemacht.

Als erstes sollte man sich eine Eisbox kaufen. Die heißen in Australien Esky und es gibt sie in vielen Ausführungen. Die elektrischen, die man an den Zigarettenanzünder anschließt, sind allerdings in Australien sehr teuer und man braucht sie auch nicht unbedingt. Wir hatten für ca. 65 A$ einen stabilen 27-l-Esky aus Plastik mit Griff, das grüne Teil ist auf den Bildern zu sehen. Die normalen Wasserflaschen von 1,5 l passen aufrecht hinein - das sollte man notalls vor dem Kauf testen.

Dazu kommen dann vier flexible Kühlakkus, ein blaues Gel im Plastikbeutel. Diese Beutel passen zusammen alle in das kleine Gefrierfach, das es in jedem Motelkühlschrank gibt. Über Nacht gekühlt und am Morgen gepackt werden damit Speisen und Getränke im Esky den ganzen Tag kühl gehalten, auch wenn man die Box öfter auf- und zumacht und im Kofferraum über 40° C herrschen.

Ferner braucht man noch Teller, Becher, Besteck und Servietten. Ich hatte aus Deutschland eine ältere 80x80 cm große Tischdecke mit Schmetterlingsmuster mitgebracht. Machte sich ausgesprochen gut auf den Holztischen. So gerüstet kann man überall und jederzeit die am Morgen gekauften Speisen und Getränke hervorholen und in der freien Natur gut gekühlt genießen. Das macht richtig Spass, wie man auf den Bildern dieser Seite erkennen kann, und erspart beim Reisen auch eine Menge Stress.

Sehr gut bewährt für Ausflüge wie auch für das Autofahren haben sich 0,5 l Cola-Flaschen aus Plastik. Die Dinger sind ja unkaputtbar, wiegen fast nichts und es passen zwei davon in den Fotorucksack oder in die Armlehne zwischen den Vordersitzen. So hat man einen Handvorrat an kühlen Getränken immer griffbereit und dabei, nur einen Trichter zum Umfüllen braucht man noch. Es gibt im Campingbereich sogar praktische, flexible Trichter zum Zusammenfalten.

Einkauf

Am Morgen, noch in der Zivilisation, kauft man im reichlich ausgestatteten Supermarkt das Mittagessen ein. Gegrillt haben wir nicht, mit einem normalen Auto müsste man dann Grillkohle mitschleppen und hätte Probleme mit dem Spülen und Saubermachen des Geschirrs. Wenn man am Abend in Restaurants essen geht, dann braucht man mittags nichts Warmes. Meist hat man in der großen Hitze auch eher Lust auf Gekühltes oder scharf Gewürztes.

Abgesehen von ständig vorrätigen gekühlten Getränken kann man auf diese Weise auch Joghurt, Wurst, Dipps und Käse problemlos den ganzen Tag herumfahren. Im ersten Urlaub ohne Esky haben wir diese Möglichkeit oft schmerzlich vermisst. Besonders gut gefallen haben uns die in vielen Supermärkten angebotenen frischen, exotischen Salate und Dippsaucen. Die griechische, italienische und arabische Küche hält viele Köstlichkeiten bereit, die dem Körper bei großer Hitze die nötigen Mineralstoffe liefern und einen mit den richtigen Gewürzen wieder aufpeppen.

Wenn man die Möglichkeiten, die ein Motel-Kühlschrank zur Zwischenkühlung bietet, konsequent ausnuntzt, und das Packen des Esky die erste und die letzte Aktion ist, wenn man ein Motel betritt oder verlässt, so bleiben Joghurt, Dipps und Bockwürstchen sogar mehrere Tage frisch. Nur auf Riesenpackungen Eiscrem muss man leider verzichten, die hält sich in so einem Esky nicht lange...

Entsorgung

Am Ende des Urlaubs stellt sich nun natürlich die Frage: Wohin mit dem Kram? Nach Deutschland wird sich niemand einen Esky mitnehmen. Also schweren Herzens dortlassen. Das fällt leichter, wenn man die Ausgaben gleich schon als Abschreibung eingeplant hat.

Herumfragen unter den Einheimischen ist allerdings ein guter Tipp, denn in diesem Volk der Outdoor-Griller findet sich bestimmt jemand, der noch einen nagelneuen, wenige Wochen alten Esky mit Zubehör für kleines Geld abkauft. Wir hatten das Glück, alles den Besitzern des vorletzten Motels, in dem wir übernachteten, überlassen zu können. Dafür haben sie uns eine Übernachtung nicht berechnet, wir haben also am Ende etwa zwei Drittel des Kaufpreises zurückbekommen. Der alte Esky unserer Hosts wurde dann zum Fischen abgesetzt.  :-)

Dazu kam dann noch die Aufforderung, wenn wir wieder nach Australien kämen, könnten wir uns "unseren" Esky ja für die Dauer des Aufenthaltes ausleihen. So sind sie, die Australier...

Auf den letzten 650 Km bis Sydney haben wir unsere Külbox dann schon vermisst.

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