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Wenn man von Hawker in Richtung Wilpena Pound fährt, so zweigt auf der linken Straßenseite eine kleiner Weg ab, der zu einem Parkplatz führt. Von dieser Abzweigung aus sind es dann noch 15 km bis Wilpena Pound. Ein Schild weist auf die Sehenswürdigkeit Arkaroo Rock hin.
Wir waren am frühen Morgen dort, wenn das Licht noch weich und rötlich ist, und der Himmel war strahlend blau. Der Weg vom Parkplatz führt zuerst durch lichten Wald, ab uns zu hört man ein Känguru im Gebüsch rascheln oder kann kleine Eidechsen am Wegesrand sehen.
Bizarre, kahle Bäume prägen die Landschaft und der laute Ruf der Magpies und Krähen hallt durch das Tal. Einen schönen Blick hat man auf die roten Aussenwände des Bergkessels, der Wilpena Pound genannt wird. Sie sind am frühen Morgen besonders eindrucksvoll, weil das Sonnenlicht von der richtigen Seite kommt. Am Nachmittag liegen sie im Schatten und Mittags sollte man den Weg nicht gehen, dann wird es unerträglich heiß.
Der insgesamt nur 3 km lange Weg zieht sich gewaltig, es ist heiß, und ohne Hut und Wasser sollte man auch diese kurze Strecke nicht in Angriff nehmen. Es geht faste immer leicht bergauf, unterwegs gibt es einige Ruhebänke, die aber meist in der prallen Sonne stehen. Nach der Hälfte des Weges gabelt sich der Pfad, zum Arkaroo Rock geht es wie im australischen Straßenverkehr links entlang.
Diese Teilung soll wohl die Touristenströme kanalisieren, der Arkaroo Rock zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Zielen in den Flinders, da er nicht nur Naturerlebnis bietet, sondern auch australische Geschichte repräsentiert. Dies erkennt man deutlich, wenn man das Ende des Weges erreicht: Ein riesiger Felsblock, der vor Urzeiten durch Erosion aus den Gipfeln weit oben herausgebrochen wurde und der dann noch ein Stück die Geröllhalde am Fuß der Berge heruntergerollt ist. Zufällig blieb er dergestallt liegen, dass die Auswaschungen im Stein eine natürliche Höhle bilden.
Diese Höhle ist eine heilige Stätte der Aborigines. Auf den Felswänden sind noch rote Ockerzeichnungen von Emus, Vogel- und Schlangenspuren, Blättern und Kreisen zu sehen. Es gibt Markierungen für wiederkehrende wichtige Ereignisse sowie die obligatorischen Handumrisse, die durch Anblasen mit Ockerstaub entstehen. Eine Holzplattform führt in der passenden Höhe an der Felshöhle vorbei. Das Innere ist zum Erhalt der empfindlichen Farben, die bei Berührungen leiden, mit einem aufwendigen Gitterverhau vor Sprayern, Kritzlern und anderen Banausen geschützt.
Hinter dem Arkaroo Rock führt der Rückweg weiter auf der Wegschleife. Es geht etwas auf und ab, einige kleine Holzbrücken führen über kleine Creeks. Ein Stück Richtung Tal liegt ein zweiter Felsblock, nicht ganz so groß und mit einer kleineren Felsnische, dafür gab es hier einige Waben von wilden Bienen zu sehen, die mangels Blütenpollen und Wachs von den emsigen Insekten aus Lehm geformt werden. Bei dem Gedanken, jederzeit könnten weitere Blöcke wie dieser in Grösse einer Garage aus dem Berg über uns herausbrechen und sich auf unsere Fersen heften, wurde uns ganz mulmig.
Die kleine Wanderung zum Arkaroo Rock haben wir sehr genossen, auf dem Hin- und Rückweg haben wir keinen Menschen getroffen. In den Schulferien und an langen Wochenenden sieht es hier vielleicht anders aus. Nicht unterschätzen sollte man die große Hitze, da kaum Schattenspender vorhanden sind und der Berghang im optimalen Winkel zur aufgehenden Sonne liegt.
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