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GAMMON RANGES

Rundfahrt

Wanderungen im Park setzen einges an Können und Kondition voraus und sind nicht für jedermann gedacht. Die Wege sind so gut wie gar nicht gekennzeichnet und es ist äußerst schwierig, sich ohne Kompass und topografische Karten zurechtzufinden. Wir machten auch nur einige kürzere Spaziergange und eine Rundfahrt mit dem Auto.

Camping ist im Park erlaubt, aber man braucht dazu ein Permit. Durch dem Erwerb des Flinders Parks Pass hatten wir damit keine Probleme. Es gibt einige Buschcamps bei Grindels Hut, an der Weetoola Gorge und am Loch Ness Well inmitten des Parks. Sie sind zwischen 7 km und 31 km von den Park Headquaters in Balcanoona entfernt.

Einfacher zu erreichen ist der Campground in Italowie. Zum nordwestlichen Teil des Parks führt eine Zufahrt außerhalb des Parks zu den Plätzen Arcoona, Yadpina und Mainwater Well, diese Strecke sind wir nicht gefahren.

Neben Grindell's Hut befindet sich ein Steinhaus, das man mieten kann. Allerdings sind Bettzeug und Proviant mitzubringen. Buchungen und Auskunft ebenfalls über die Ranger im Headquater (Telefon: (08) 8648 4829).

Unser Weg führte uns am frühen Abend nach Grindell's Hut, ungefähr eine Fahrstunde von Balcanoona über den Wortupa Loop Track. Zuerst fährt man 10 km in Richtung Arkaroola auf gut ausgebauter Straße, dann folgt man links der ausgeschilderten Abzweigung in den Park. Schon auf den ersten Kilometern bestaunten wir die wunderschöne Landschaft und zählten zahlreiche Kängurus.

Stellplätze konnten wir uns aussuchen, da wir außer den Jägern von der Pest Controll in Grindell's Hut die einzigen Besucher waren. So fanden wir einen hübschen Platz, direkt neben der hölzernen Barriere am Eingang zur Weetootla Gorge.

Weetootla Gorge

Nachdem wir unseren Camper geparkt hatten, beschlossen wir noch einen längeren Abendspaziergang in der nahen Weetootla Gorge zu unternehmen. Es war ja noch länger hell und noch ziemlich heiß, als wir aufbrachen. Der erste Teil des Weges führt relativ gemütlich durch dichten Wald aus River Red Gums und Desert Paper-Bark entlang des Balcanoona Creek. Kein Tier ließ sich hier blicken, nur ein paar Kakadus beschwerten sich lautstark über die seltsamen Besucher.

Eigentlich ist es ein 18,4 km Rundweg, für den man sich eigentlich 7,5 Stunden Zeit nehmen sollte. Da wir am nächsten Tag die Rundfahrt auf dem Programm hatten bleib nur Zeit für die ersten Kilometer bis hinein in die Schlucht.

Das andere Ende der Schlucht, Wiriti Urtla genannt kann man von Balcoona aus auch mit einem normalen Auto, sogar mit Camping-Anhänger erreichen. Somit ist diese Schlucht nach dem Italowie Gap das am meisten besuchte Ziel.

Nach 2,6 km begegnen sich der Balcanoona und der Weetootla Creek und der Weg folgt der Schleife nach links. Dieser Abschnitt wird Hells Gate genannt, begrenzt von schroffen, roten Felsenklippen. Es gibt Wassertümpfel, an denen wir einige Reiher aufscheuchten.

Wir liefen noch ein wenig in die Schlucht hinein, doch es wurde zunehmend dunkler und schattiger. So beschlossen wir umzukehren und nahmen am Camper gemütlich das Abendessen ein. Zum Sonnenuntergang erkletterten wir den nahen Hügel, um das Outback in seiner ganzen Farbenpracht zu genießen.

Rundfahrt

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf um den Wortupa Loop Track rund um den Illinawortina Pound zu fahren. Diese Strecke ist ein absolutes Must See, wenn man sich im Park aufhält. Die teilweise sehr anspruchsvolle Allradstrecke führt durch den schönsten Teil des Park, vorbei an aboriginal und europäischen Landmarken. Unterwegs hat man einen schönen Querschnitt der einheimischen Flora und man begenet vielen Tieren, vor allem Kängurus.

Die Strecke ist abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Zuerst geht es relativ geradeaus in Richtung Nordosten, bergauf und bergab. Es gibt viele Senken, die sich nur bei Regen füllen. So manches Mal führt der Weg nur knapp an steilen Bachufern vorbei.

Nach ca. 20 km macht der Weg dann einen Knick nach links und die Steigungen werden ziemlich heftig. Man kommt sich vor wie auf der Achterbahn. Nach weiteren zwei ereignisreichen Kilometern erreicht man die Gammon Yards. Hier geht es entweder geradeaus nach Mainwater Well, Yadnina und heraus aus dem Nationalpark, oder man folgt dem Wortupa Loop weiter in Richtung Südwesten, zurück über Lochness Well nach Grindell's Hut.


Steile Strecke

Die jetzt folgende Strecke ist als one way ausgeschildert, ein Grund, warum man die Rundfahrt nicht in der anderen Richtung beginnen kann. Zwar wundert man sich zuerst, warum hier Einbahnstraße ist. Wenn man aber das erste heftige Gefälle hinter sich hat, bei dem selbst unser schwerer Camper ins Rutschen kam, dann wundert man sich über gar nichts mehr. Einige Stücke sind so steil und gehen jenseits der Senke so steil wieder nach oben, daß man den Eindruck hat, auf eine senkrechte Felswand zu oder direkt in den Boden hinein zu fahren.

Die Fahrt geht spektakulär weiter mit schönem Ausblick auf den Mount MacKinley. Unterwegs kommt man vorbei an The Wall, Mount John Roberts und den Kluften der Blue Range.

Besonders heftig ist die steile Auffahrt zum Gill´s Lookout. Der Camper schnauft bergauf und oben angekommen erschrickt man, geht es doch fast direkt wieder steil bergab. Achterbahnfahren ist weniger aufregend, für ängstliche Naturen ist die Strecke mit Sicherheit nicht geeignet. Von dem schmalen Sattel aus hat man einen prächtigen Blick auf die umliegende Landschaft und kann den weiteren Verlauf der Straße über Berg und Tal weit verfolgen.

Der Wortupa Loop Track ist eine wunderbare Rundfahrt mit hohem Erlebniswert und gutem Einblick in die schroffe Wildnis der Gammon Ranges. Der Rest des Nationalparks ist Buschwanderern vorbehalten, es gibt nur wenige Straßen. Diese Schleife ist mit Sicherheit für alle 4x4 Fahrer sehr zu empfehlen. Ab der Abzweigung von der Straße nach Arkaroola aus muss man etwa 65 bis 75 km Strecke kalkulieren.


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