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SPINIFEX UND GRASBAUM

Es gibt zahlreiche Arten von Gräsern auf dem roten Kontinent. Der lebensfeindliche Raum des Zentrums lässt zum Teil keinen Baumbestand mehr zu, aber die harten und extrem widerstandsfähigen Gräser gedeihen hier noch prächtig. Nur wenige einzeln wachsende Bäume und Büsche können unter derartigen Extrembedingungen gedeien. Die Spinifex-Steppen sind genauso lebensfeindlich wie die Mulga- und Mallee-Scrubs. Hauptbewuchs dieser Steppen ist das Spinifexgras und das Stachelschweingras (porcupine grass), das seinen Namen nicht ganz zu Unrecht trägt. Wer sich einmal hineingesetzt hat oder mit den nackten Beinen daran entlangschabte, wird das nicht vergessen. Der Grasbusch hat "Stacheln" wie ein Igel.

Das erste Bild zeigt einen älteren Grasbaum, kurz nachdem ein Buschbrand durchgezogen ist.

Spinifex

Wo in den Steppen Australiens keine Bäume mehr wachsen, da wächst sicher noch Spinifex. Das Spinifex-Grasland nimmt ca. 25% der Gesamtfläche Australiens ein, weitere 5% werden von Mitchell-Gras (Astrebla) bedeckt. Die Gräser bedecken in Form isolierter "Horste" sowohl sandigen Boden als auch gut entwässerte Felsrücken.

Ein besonderes Kennzeichen von Spinifex ist das Ringwachstum. Neues, frisches Gras wächst nur am äußeren Rand nach, das alte Gras im Zentrum des Büschels stirbt im Laufe der Zeit ab. Hier kommen weniger Nährstoffe und weniger Wasser hin, das wird von den jungen Pflanzen am Rand aufgebraucht. Im Laufe der Jahre entstehen so große Kränze, deren Durchmesser stetig wächst.

So ein Spinifex-Ring bietet zahlreichen kleineren Tieren Unterschlupf, verschiedenen Echsen zum Beispiel oder der Spinifex-Hüpfmaus. An Spinifexringe als Lebensraum hat sich auch der unscheinbare, graubraune Spinifexsänger angepasst. Die Stacheln des harten Grases bieten einen wirksamen Schutz vor Feinden und zudem noch einen kargen Schatten.

Grasbäume

Grasbäume (Xanthorroea fulva) sind für Europäer fremdartige, bizzarre Pflanzen. Grasbaumgewächse gibt es in 8 Gattungen mit ca. 66 Arten. Meistens sind die Pflanzen, die eigentlich zu den Liliengewächsen zählen, verholzt. Verbreitungsgebiete sind Trockengebiete, vorwiegend in Australien und Neuseeland. Auf einem sehr ungewöhnlichen und kurzen Stamm sitzt als Krone ein dichter Flausch grasartiger Blätter. Diese sind aber viel weniger flauschig, als sie auf den ersten Blick wirken, sie erinnern eher an lange, verholzte Nadeln, die spitz und pieksig sind.

Der immergrüne Grasbaum wird in Australien aufgrund seines schwarzen Stammes liebevoll "Black Boy" genannt. Die Färbung kommt von den Flammen der Buschfeuer, die der Grasbaum im Gegensatz zu dem meisten übrigen Gestrüpp fast unbeschadet überlebt. Der dicke, verholzte Stamm ist ein sicherer Schutzmantel für den Spross in der Mitte.

Im Flinders Ranges Nationalpark entstand das folgende Bild. In dieser Region sahen wir viele fruchttragende Exemplare. Die Blüte erscheint in Form eines ein bis zwei Meter hohen, rohrkolbenartigen Blütenstandes erst nach einem Buschbrand, wenn das Feuer die Konkurrenz kurzfristig eliminiert hat. Grasbäume wachsen sehr langsam und auch kleinere Exemplare sind meistens schon Jahrzehnte alt. Sie erreichen schon nach kurzweiligen 8 bis 10 Jahren die gewaltige Höhe von 10 bis 12 Meter.

Video zum Thema

Lorikeet on Grass Tree Flower Spike

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